Aggression als Trostpflaster – wenn aus Opfern Täter werden

Viele der hochsensiblen Menschen, mit denen ich in meinen Coachings arbeite, haben in ihrer Kindheit schlimme Dinge erlebt. Und mir selbst ging es ja auch nicht anders, wie ich bereits in meinem Artikel Trauma und Hochsensibilität beschrieben habe. Aufgrund dieser Erfahrungen erwuchs in mir ein großes Interesse an der Frage, warum Menschen anderen Menschen so etwas antun, wie das nur möglich ist. Vor Kurzem habe ich dazu eine Talkshow zum Thema Sexuelle Gewalt als Waffe im Fernsehen gesehen, die ich sehr interessant fand (Vorsicht, keine leichte Kost!). Dort erklärte Prof. Willi Butollo, ein Traumatherapeut, dass die Ausübung von Gewalt eine lindernde Wirkung auf posttraumatische Belastungsstörungen hat, und dass deswegen davon auszugehen ist, dass die meisten Gewalttäter selbst Opfer von Gewalt waren. Ich wandte mich daraufhin per Email an Herrn Prof. Butollo, der mich an Dr. Roland Weierstall von der Uni Konstanz weiter verwies. Dieser mailte mir dann freundlicherweise seine Habilitationsschrift zu, die den neuesten Stand der Aggressionsforschung zum Inhalt hat.

Dr. Weierstall forschte u.a. in zahlreichen Krisengebieten Afrikas, aber auch an Kriegsteilnehmern des Zweiten Weltkriegs. Seine Habilitationsschrift habe ich regelrecht verschlungen und dort Antworten auf meine Fragen gefunden. Nicht dass dadurch Dinge ungeschehen gemacht würden, aber in meinem Prozess des Verstehens und Verzeihens hat mich die Sache doch enorm weiter gebracht. Und das möchte ich in diesem Artikel mit denjenigen unter meinen Leserinnen und Lesern teilen, für die das ebenfalls von Interesse sein könnte.

Furchtnetzwerk versus Jagdnetzwerk

Unser Gehirn organisiert seine Gedächtnisinhalte in Netzwerken. Traumatische Erlebnisse werden in einem Furchtnetzwerk gespeichert. Dieses enthält sowohl Kontextinformationen, wie Ort und Zeit des Geschehens (=kaltes Gedächtnis), als auch eine Vielzahl von Reizen, die das Erleben bestimmen, wie z.B. sensorische Reize, Emotionen und physiologische Prozesse, die während des traumatischen Erlebnisses präsent sind (=heißes Gedächtnis). Da unser Gehirn äußerst effizient und ressourcenschonend arbeitet, wird nicht für jedes Erlebnis ein neues Netzwerk angelegt, sondern gemeinsame Teile werden von verschiedenen Netzwerken gemeinsam genutzt. Dadurch entstehen Überschneidungen.

Hat jemand Traumata wie z.B. einen größeren Autounfall oder ein Massaker erlebt, ist das mit Schreien verknüpft. Hört dieser Mensch im Alltag Schreie, wird sein Furchtnetzwerk und damit alle Erlebnisse, in denen jemals Schreie vorkamen, aktiviert. Je mehr schlimme Erlebnisse jemand hatte, desto größer ist sein Furchtnetzwerk und desto leichter kann es auch durch Kleinigkeiten aktiviert werden. Es zeigen sich die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Analog zum Furchtnetzwerk kann sich aber aus Täterperspektive auch ein Jagdnetzwerk entwickeln. Bei Kombattanten im Kriegseinsatz, die sowohl traumatischem Stress ausgesetzt sind als auch Situationen, in denen sie aus der Täterperspektive heraus mit Gewaltreizen konfrontiert werden, konkurrieren beide Netzwerke um die Elemente, die sie teilen. Da das Furchtnetzwerk und das Jagdnetzwerk sich überschneiden, kann ein stark ausgeprägtes Jagdnetzwerk vor Traumatisierung schützen, weil es Elemente aus dem Furchtnetzwerk bindet.

Appetitive Aggression – wenn Gewalt als lustvoll erlebt wird

Während uns Aggression also im Furchtnetzwerk als bedrohlich erscheint, sieht das im Jagdnetzwerk ganz anders aus. Dass Menschen immer auch Jäger waren, ist tief in unseren Genen verwurzelt und eine Eigenschaft, die unser Überleben gesichert hat. Als Jäger wird Aggression vollkommen anders erlebt: Sie wird in diesem Kontext mit euphorischen Gefühlen und Lust verknüpft. Aggressives Verhalten, das als Folge der Aktivierung von Elementen aus dem Jagdnetzwerk entsteht, geht also mit einem positiven Affekt einher.

Täter von Gewalthandlungen werden in hohem Maße mit menschlichem Leid konfrontiert. Doch würde der Täter durch seine eigenen Taten traumatisiert werden, gäbe es wahrscheinlich längst kein grausames Verhalten mehr auf dieser Welt. Die Erklärung, warum Täter nicht traumatisiert werden, ist auf die veränderte Bewertung der Gewalt im Rahmen des Jagdnetzwerks zurückzuführen.

Roland Weierstall hat in seiner Forschung festgestellt, dass Kombattanten in Krisenregionen eine solche appetitive, also als lustvoll erlebte, Aggressivität entwickeln. Dies führt zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft und schützt gleichzeitig vor Traumatisierung durch erlittene Gewalt.

Einige Beispiele der zugrundeliegenden Studien

Diese Forschungsergebnisse wurden durch eine Studie an 51 Weltkriegsveteranen bestätigt, in der nicht nur die aktuelle Trauma-Symptomatik, sondern auch die Lebenszeit-PTBS-Belastung erfasst wurden. Ergebnis war, dass eine appetitive Gewaltverarbeitung während der Exposition mit menschlichem Leid langfristig die negativen Folgen für die psychische Gesundheit abwenden kann.

An einer Gruppe von 69 männlichen Jugendlichen aus den Townships von Kapstadt konnte dies bestätigt werden. Appetitive Aggression zeigte sich als signifikant für ein besseres psychosoziales Funktionsniveau. Sie weist also eine hohe Funktionalität in Bezug auf die Anpassung an eine feindliche Umgebung auf und geht damit weit über die reine Trauma-Symptomatik hinaus.

Weibliche Probandinnen haben sich weder in der Ausprägung appetitiver Aggression noch im Zusammenhang zwischen appetitiver Aggression und PTBS von ihren männlichen Genossen unterschieden. Unterschiede in der Rolle und im Verhalten sind lediglich in der weiblichen Sozialisierung zu finden, d.h. Frauen kämpfen seltener aktiv etc.

Übrigens, wenn kampfmüde Kombattanten sich von ihren Taten abkehren und sie bereuen, endet auch die Schutzwirkung der früheren appetitiven Bewertung. Sie entwickeln dann in vollem Umfang PTBS. Bei Kombattanten, die unfreiwillig demobilisiert wurden und keine solche Reue zeigten, geschah dies hingegen nicht.

Quelle:
Roland Weierstall: Ein empirisch-gestützter Ansatz zur konzeptionellen Neugestaltung psychologischer Aggressionsforschung in Krisenregionen, Habilitationsschrift eingereicht im Fachbereich Psychologie Mathematisch-naturwissenschaftliche Sektion der Universität Konstanz

Schlussfolgerungen: Was heißt das für Gewaltopfer?

Aus den bis hier zusammengefassten Forschungsergebnissen von Roland Weierstall haben sich für mich im wesentlichen vier Schlussfolgerungen ergeben:

1. Gewalt hat mit dem Gewaltopfer überhaupt nichts zu tun

Viele Menschen, die als Kind Gewalt durch Eltern oder nahe Angehörige erlebt haben, wundern sich, warum ihre Eltern sie so „hassen“, oder fragen sich sogar, was sie selbst falsch gemacht haben, womit sie sich diese Schläge verdient haben. Doch Gewaltopfer stehen in keinem kausalen Zusammenhang zu dem, was sie erlitten haben. Als Gewaltopfer ist man nichts weiter als ein Blitzableiter, durch den der Täter sich selbst vor seinen eigenen Traumata schützen kann. Alle Begründungen der Täter dienen nur als Vorwand dafür.

Für Gewaltopfer ist dies eine wichtige Erkenntnis – die erlittene Gewalt hat nichts mit einem persönlichen Makel zu tun und findet vom Gewaltopfer vollkommen losgelöst statt. Die erlittene Gewalt darf also keinesfalls persönlich genommen werden! Man war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort und jeder, der dem Täter zu nahe gekommen wäre, hätte ebenso als Blitzableiter gedient.

2. Täter hören in der Regel nicht auf

Da die Ausübung von Gewalt für den Täter eine wichtige Funktion hat, nämlich sein psychosoziales Funktionsniveau zu erhalten und ihn vor PTBS zu schützen, wird er bzw. sie in der Regel nicht damit aufhören. Erwachsene Kinder werden zwar meist nicht mehr geschlagen, doch die psychische Gewalt geht weiter. Man muss sich ganz nüchtern vor Augen führen, dass es für den Täter massive Konsequenzen hätte, würde er Einsicht oder Reue zeigen. Er würde doch noch von seiner PTBS eingeholt werden und müsste noch dazu mit fürchterlichen Schuldgefühlen klar kommen. Dazu sind die meisten Täter weder willens noch in der Lage.

3. Den Umgang mit Tätern überdenken

Wenn man als erwachsener Mensch weiterhin mit Eltern oder anderen Angehörigen, durch die man als Kind Gewalt erfahren hat, Kontakte pflegt, sollte man über das, was geschehen ist, sprechen. Es gibt immer wieder Eltern und Angehörige, die im Nachhinein Reue empfinden und sich für das Geschehene entschuldigen. In diesem Fall ist eine Versöhnung möglich.

In vielen, wenn nicht in der Mehrzahl der Fälle, sind die Täter jedoch nicht dazu in der Lage, was aufgrund des unter Punkt 2 Beschriebenen nicht weiter verwunderlich ist. In diesem Fall bleiben die Tätermuster voll aktiv, auch wenn keine körperliche Gewalt mehr stattfindet. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob man als Gewaltopfer weiterhin Kontakte zu diesen Menschen pflegen möchte. Ich kann nur darauf hinweisen, dass das brandgefährlich ist.

4. Täter sind nicht stark, Opfer sind nicht schwach

So ziemlich alle Menschen entwickeln irgendwelche Muster, um zu überleben. Täter haben sich dafür entschieden, die Gewalt, die sie selbst erlitten haben, zu verarbeiten, indem sie selbst Gewalt ausüben und dadurch eine Linderung ihrer Symptomatik erfahren. Das hat den Vorteil, dass es sehr effizient hilft. Sie erscheinen deshalb als stark. Doch der Nachteil ist, dass Täter ihre Vergangenheit nie wirklich verarbeiten, dass sie das kaputt machen, was sie am meisten lieben und dass sie immer mehr Schuld auf sich laden. Je länger das Tätermuster wirksam ist, desto schwieriger wird es, aus diesem Muster wieder auszusteigen und ein erfülltes Leben zu führen.

Opfer haben sich dafür entschieden, sich ihren Gewalterfahrungen zu stellen. Ihre Leidensfähigkeit ist eine Stärke. Auch sie entwickeln ein Muster, nämlich das des Erduldens und Ertragens, das sie anfällig dafür macht, immer wieder an Täter zu geraten und damit ihre schlechten Erfahrungen zu wiederholen. Doch sie haben ein Bewusstsein dafür, dass sie leiden, und dass hier etwas schief läuft. Aufgrund dessen haben sie eher die Möglichkeit, ihr Muster zu überwinden, was ebenfalls ein Zeichen von Stärke ist.

Fazit: Steige aus diesen Mustern aus

Wenn Du jetzt beim Lesen Muster bei Dir erkannt hast, die in Richtung Täter oder Opfer gehen, ist das gut! Du kannst aus diesen Mustern aussteigen und danach ein Leben voller nie gekannter Möglichkeiten führen. Allerdings benötigen die meisten Menschen dabei eine professionelle Unterstützung. Von daher möchte ich Dich bitten, Dich nach einer geeigneten Begleitung umzusehen, besonders, wenn Du früher selbst Gewalt erfahren hast.

Edvard Munch, Der Schrei, Lithographie von 1895 auf Wikimedia Commons
Clipart Pflaster von Jean Victor Balin auf vector.me
Clipart Faust von wsnaccad auf openclipart
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12 Gedanken zu „Aggression als Trostpflaster – wenn aus Opfern Täter werden“

  1. Danke für den guten Artikel. Es ist sehr belastend jemanden zu kennen und zu lieben, der diese Symptome stark auslebt und nicht lernfähig und behandlungswillig ist (Kriegsveteran, ex-Polizist, jüdisches Umfeld das Nichtjuden abwertet, ständige Terrorangst in IL etc.). Die ständigen unvorsehbaren Stimmungs- und Verhaltensänderungen bringen einen sensiblen und empathischen Menschen in grössten Stress und Verzweiflung.

    Meine Erfahrungen haben mich selbst erkranken lassen an C-PTSB u.a.m.

    Antworten
    • Hallo Diêu-Nghiêm,

      vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht! Mit einem solchen Partner bist Du wirklich in einer extrem schwierigen Lage. Du bist schon über die Grenzen dessen gegangen, was Dein Körper und Deine Seele ertragen. Es ist wichtig, dass Du Dich jetzt wieder um Dich kümmerst! Welche Möglichkeiten gibt es für Dich, was kannst Du für Dich tun?

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Danke für den Einblick in die psychologie von Gewalttätern!

    Prügelstrafe war in meiner Kindheit gängiges Erziehungsmittel. Als ich fast vierzig Jahre später meinem Vater gegenüber im einem Gespräch über die Erziehungsmethoden meines Onkels, mal eine Bemerkung fallen lies, er (also mein Vater) sei ja auch nicht gerade zimperlich gewesen, reagierte er völlig empört mit den Worten „Ich habe Euch doch nie geschlagen!“ Ich war total verwirrt und musste irritiert zur Kenntnis nehmen, dass er tatsächlich keine realistische Erinnerung an die Geschehnisse hatte. Irgendwann äußerte er sogar, er sei vielleicht nicht streng genug gewesen, sonst sei ich wohl nicht süchtig geworden. Über die Idee, dass er glaubte, er hätte mir die Suchterkrankung (Kommt das übrigens bei Hochsensiben häufiger vor? Ich glaube nämlich, dass ausgesprochen viele Süchtige HSP sind.) ausprügeln können, kann ich im Nachhinein schon fast wieder lachen. Mein Vater lebt nicht mehr und ich bin froh, dass ich ihm vergeben und so meinen inneren Frieden finden konnte.

    Beste Grüße
    Garnet

    Antworten
    • Hallo Garnet,

      vielen Dank für Dein nettes Feedback und Deinen Bericht! Vieles von dem, was Du über Deinen Vater schreibst, ist so typisch. Es tut mir leid, dass Du es so schwer gehabt hast. Deine Suchterkrankung ist sicher eine Folge der Gewalt, die Du erleiden musstest; auf keinen Fall ist es so, wie Dein Vater es gesehen hat.

      Ob jetzt Hochsensible öfters süchtig werden als andere kann ich Dir nicht sagen. Ich habe in meinen Coachings hin und wieder Hochsensible mit Suchtproblematiken. Da war es so, dass sie, als sie noch nichts von ihrer Hochsensibilität gewusst haben, in ihrer Not zu einer Art „Selbstmedikation“ gegriffen haben. Sie merken, dass irgendetwas nicht so funktioniert wie bei anderen, und wenn sie dann zu einem Glas Bier, einem Joint etc. greifen, geht es ihnen scheinbar besser. Da kann es natürlich passieren, dass sie in eine Abhängigkeit geraten.

      Von daher kann ich nur raten, beim Entzug darauf zu achten, gleichzeitig für die ursächliche Problematik gesunde Alternativen zu finden, z.B. EFT, Entspannungstechniken, eine für Hochsensible angemessene Lebensweise, ggf. psychotherapeutische Begleitung etc. Ich hoffe, das beantwortet Deine Frage, und wenn Du noch Fragen hast, immer gern. :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Hallo Barbara,

    sehr interessanter Artikel du schreibst…es ist brandgefährlich mit jemanden zusammenzusein der einen (Gewalt) angetan hat… oder ständig Druck ausübt ich habe das über viele Jahre mitgemacht (sollte der beste Freund sein „es ist alles gut was ich für Dich mache alles nur zu Deinem besten“)

    Liebe Grüße
    Jens

    Antworten
    • Lieber Jens,

      danke für Dein Interesse an diesem Artikel, das mich sehr freut! Tut mir leid, dass Du mit Deinem früheren Freund so viel durchgemacht hast. Bitte achte darauf, ob Du Dich vielleicht leicht zum Opfer machen lässt, weil Deine Bereitschaft, solche Tätermuster zu ertragen, evtl. recht hoch ist. Wichtig ist, dass Du aus dieser Erfahrung lernst, damit Du in Zukunft achtsamer sein kannst.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  4. Danke Barbara

    Du hast Recht:-) das ist mir auch schon aufgefallen ich habe Probleme beim Umgang mit dominanten Menschen das sind wahrscheinlich die Folgen aus den damaligen Ereignissen und vielleicht auch aus früher Kindheit?

    Liebe Grüße
    Jens

    Antworten
    • Lieber Jens,

      wahrscheinlich ist das so! Aber was auch immer Du an Erfahrungen gemacht hast, es ist möglich, aus solchen Mustern auszusteigen. Wichtig ist, dass Du Deine Achtsamkeit darauf richtest, wie Du in Stresssituationen reagierst, was die dahinterliegenden Gefühle sind etc… Dann kannst Du nach und nach lernen, Dich besser zu behaupten, und wirst so für Menschen mit Tätermustern uninteressant.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  5. Hallo Anne-Barbara, sehrvinterssant der Artikel von dur!
    Wie isg es denn wenn man sich immer wieder in deg Opferrolle findet, was hat das mit der eigenen Vergangenheit zu tun?

    Antworten
    • Liebe Birgit,

      danke Dir für Dein nettes Feedback zu diesem Artikel! Das ist eine sehr interessante Frage, die Du da stellst. Wenn Du Dich immer wieder in der Opferrolle findest, hat das wahrscheinlich mit Deinem Überlebensmuster zu tun. D.h. Du hast womöglich in Deiner Ursprungsfamilie Umstände vorgefunden, unter denen es sich so am besten überleben ließ. Dies hat Dir einerseits das Leben gerettet, aber andererseits hat Dich das auf ein bestimmtes Verhalten geprägt, das Du als Erwachsene noch nicht ablegen konntest. Wenn Du Dir diese Zusammenhänge bewusst machst, kannst Du gegensteuern und neue Strategien erlernen, die Dich als Erwachsene weiter bringen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  6. Liebe Anne-Barbara, vielen Dank für diesen spannenden und auch ein wenig erschreckenden Artikel. Ich hab mich gefragt, ob das Interesse an Computerspielen mit militärischen Komponenten auch darin begründet sein kann? Und ob es aus dieser Sicht von Vorteil ist, sie als Ventil nutzen zu können oder ob damit nur das Jagdnetzwerk immer weiter ausgebaut wird? Die Frage ist für mich auch insofern relevant, ob man folgern kann, dass ein Kind, welches nahezu süchtig diese Spiele spielt es zur Kompensation von traumatischen Erfahrungen nutzt.
    Vielen lieben Dank für Deine Gedanken dazu.
    Andrea

    Antworten
    • Liebe Andrea,

      danke dir für dein nettes Feedback! Ich denke, das Interesse an militärischen Komponenten ist bei vielen Menschen von Natur aus da. Ob solche Spiele eher hilfreich dabei sind, solche Interessen auszuleben oder ob sie nur das Jagdnetzwerk immer weiter ausbauen, ist eine gute Frage, die sich viele Experten stellen. Alles, was ich dazu äußern kann, ist einfach nur meine Meinung. Und da denke ich, wenn ein Kind etwas so süchtig spielt, ist beides möglich, auch, dass es z.B. gleichzeitig durch die Spiele (oder durch andere Erlebnisse) traumatisiert ist und gleichzeitig diese Traumatisierung kompensiert.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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