Coaching oder Therapie? Mache den Test!

Als hochsensible Menschen leben wir als eine Minderheit in einer Welt, die nicht für uns gemacht ist. Wir werden mit zu vielen Reizen überflutet und müssen mit allerlei Lebensumständen zurechtkommen, die auf unsere Weise des Seins nicht passen. Manchmal haben wir es ganz schön schwer. Und wer gerade erst entdeckt hat, dass er hochsensibel ist, stellt sich nach der ersten Erleichterung darüber, dass er endlich eine Erklärung für sein So-Sein gefunden hat, die Frage, wie es nun weitergehen soll. In diesen Situationen benötigen wir hin und wieder Hilfe von außen. Das geht mir auch nicht anders. Das Angebot an Coachings und Therapien ist riesig. Ich persönlich habe da einiges an Irrwegen hinter mir, woraus ich viel gelernt habe. Um Dir die Suche nach der passenden Unterstützung zu erleichtern, möchte ich Dir die Unterschiede aufzeigen, klar machen, was Coachings und Therapien leisten können und kurz auf die Vor- und Nachteile eingehen. Am Ende kannst Du einen Test machen, der Dir eine Hilfestellung geben soll, den richtigen Weg für Dich zu finden.

Was Coaching und Therapie jeweils leisten können

Der Hauptunterschied zwischen Coaching und Therapie ist, dass Coachings für seelisch gesunde Menschen gemacht sind, während Therapien sich an psychisch Erkrankte wenden. Nun ist Hochsensibilität keine psychische Erkrankung, sondern, wie es aussieht, eine genetische Variante (s. mein Artikel: Hochsensibilitätsgen von der Migräneforschung gefunden?). Dennoch kann man nicht generell sagen, dass Coaching für hochsensible Menschen grundsätzlich das Richtige ist. Leider beinhaltet unsere Konstitution nämlich ein erhöhtes Risiko für seelische Erkrankungen, z.B. für Traumata, gewisse Persönlichkeitsstörungen und Angsterkrankungen. Umgekehrt werden viele Hochsensible als psychisch krank diagnostiziert, obwohl sie es nicht sind, einfach weil das Phänomen noch nicht bekannt genug ist, und die ganz normalen Probleme hochsensibler Menschen kurzerhand in irgendwelche gängigen Diagnoseraster gepresst werden.

Es ist für hochsensible Menschen sehr wichtig, den richtigen Weg zu wählen. Denn Therapeuten sind nach meiner Erfahrung nicht darauf ausgelegt, zu coachen. Wenn Du also als hochsensibler Mensch in eine Therapie gehst, aber in Wirklichkeit ein Coaching benötigst, wirst Du viel Zeit verlieren, wenig davon profitieren und schlimmstenfalls noch fälschlicherweise mit einer Diagnose stigmatisiert. Umgekehrt wird ein guter Coach bemerken, wenn Du eine Therapie benötigst, und Dich dementsprechend informieren. Wenn Du Dir also nicht sicher bist, ist es grundsätzlich besser, zunächst in ein geeignetes Coaching zu gehen, in Deinem Fall also zu jemandem, der sich mit Hochsensibilität auskennt und sich darauf spezialisiert hat.

Um ein wenig plastischer darzustellen, was ein Coaching und was eine Therapie leisten können, möchte ich auf ein Bild zurückgreifen. Stell‘ Dir vor, Deine Psyche wäre ein Auto, und Dein Lebensweg ein Straßennetz, auf dem Du Dich zurechtfinden musst. In einem Coaching erfährst Du, wie Dein Auto genau funktioniert, welcher Treibstoff für Dich der richtige ist, wo Du die entsprechenden Tankstellen findest und wie Du Dich auf Deinem Straßennetz besser orientieren kannst, um dahin zu kommen, wohin Du möchtest. Die Voraussetzung für ein Coaching ist, dass Dein Auto grundsätzlich funktionstüchtig ist. Manchmal sieht es so aus, als wäre es das nicht, weil Du vielleicht auf Straßen unterwegs bist, für die Du nicht gemacht bist, oder weil Du den falschen Treibstoff getankt hast und einfach nicht weißt, wo Du den richtigen findest. Auch in diesen Fällen ist ein Coaching das Richtige.

Eine Therapie hingegen benötigst Du dann, wenn Dein Auto eine Panne hat. Sprich: Das, was Du zum Weiterkommen im Leben benötigst, hat direkt Schaden genommen. In einer solchen Situation braucht es andere Maßnahmen, bzw. wenn gleiche Maßnahmen eingesetzt werden, muss dies auf eine andere Art und Weise geschehen.

Eine Therapie kannst Du beim Psychiater, beim psychologischen Psychotherapeuten oder beim Psychotherapeuten mit einer Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz machen. Psychiater haben Medizin studiert und sich dabei auf psychische Erkrankungen spezialisiert. Sie sind Ärzte und arbeiten tendenziell eher über Medikamente, d.h. Psychopharmaka. Psychologische Psychotherapeuten haben Psychologie studiert und im Anschluss eine therapeutische Ausbildung gemacht. Sie arbeiten vorwiegend über Gespräche. Heilpraktiker-Psychotherapeuten haben eine amtsärztliche Prüfung absolviert und damit ihre Befähigung zu einer grundlegenden psychologischen Diagnostik nachgewiesen. Welche psychotherapeutische Ausbildung sie haben, ist ihre eigene Sache und sollte im Einzelfall nachgefragt werden.

Therapien bei Psychiatern und psychologischen Psychotherapeuten sind Kassenleistungen. Wer privat versichert ist, kann auch bei einem Heilpraktiker-Psychotherapeuten über die Kasse abrechnen. Vorteil der Psychotherapie ist also, dass sie von der Krankenkasse bezahlt wird. Wer ein Coaching in Anspruch nimmt, muss dies selbst bezahlen. Denn hier wird keine Krankheit behandelt, sondern gesunde Klienten möchten einfach nur besser vorankommen, als sie das ohne Hilfe schaffen würden.

Auf eine Therapie beim psychologischen Psychotherapeuten musst Du zwischen drei Monaten und einem halben Jahr warten, da diese meist langfristig ausgebucht sind. Bei einem Coach oder einem Heilpraktiker-Psychologen bekommst Du in der Regel zeitnah einen Termin. Du kannst dort auch die Zeit bis zum Beginn einer von der Kasse bezahlten Psychotherapie überbrücken.

Test: Coaching oder Therapie?

In der Folge habe ich Dir einige Testaussagen zusammengestellt, anhand derer Du herausfinden kannst, was für Dich der richtige Weg ist. Bitte notiere Dir die Nummern der Aussagen, die auf Dich zutreffen. Es macht nichts, wenn Du einige Fragen nicht beantworten kannst, lasse diese einfach weg.

Achtung: Dieser Test bietet nur einen ersten Anhaltspunkt und ersetzt nicht den Gang zum Arzt!

  1. Ich habe den Eindruck, dass ich meine ganze Vergangenheit einmal gründlich aufarbeiten müsste.
  2. Wenn die Bedingungen stimmen, kann ich richtig gute Leistungen erbringen.
  3. Zurzeit bekomme ich mein Leben nicht geregelt, weil mir für alles die Kraft fehlt.
  4. Wenn ich ein neues Projekt beginne, fange ich erst voller Tatendrang an, doch dann wächst mir irgendwie alles über den Kopf.
  5. Ich leide unter schweren, generalisierten Ängsten.
  6. Ich habe das Gefühl, gar nichts mehr zustande zu bringen.
  7. Neue Projekte überfordern mich.
  8. Ich habe einfach nicht die Kraft, etwas zu ändern.
  9. Die Probleme, die ich habe, erdrücken mich.
  10. Ich leide unter einer konkreten Angst oder Phobie wie z.B. Spinnenangst, Höhenangst, Flugangst etc.
  11. Ich habe aufgrund meiner Feinfühligkeit Schwierigkeiten, in einem normalen Umfeld zurecht zu kommen.
  12. Meine Probleme haben viel mit meiner Kindheit zu tun, in der ich Gewalt- und/oder Missbrauchserfahrungen gemacht habe.
  13. Ich leide oft unter Reizüberflutung.
  14. Ich habe eine von Fachleuten diagnostizierte psychische Erkrankung.
  15. Es gibt in meinem Leben keinen Lichtstreif am Horizont.
  16. Meine Probleme sehe ich hauptsächlich in der Gegenwart.
  17. Unter Leistungs- und/oder Konkurrenzdruck kann ich mein Potenzial nicht abrufen und erbringe nicht die Leistung, zu der ich eigentlich fähig bin.
  18. Ich würde gern mehr darüber erfahren, wie ich mein volles Potenzial entfalten kann.
  19. Ich kann mich über nichts mehr freuen.
  20. Ich reagiere schnell gereizt, wenn um mich herum viel los ist.
  21. Ohne Psychopharmaka würde ich nicht auskommen.
  22. Ich denke, ich hätte die Kraft, mein Leben zu ändern, wenn ich nur wüsste, wie.
  23. Ich stehe irgendwie auf der Leitung, was mein Weiterkommen betrifft.
  24. Hin und wieder raste ich total aus und habe mich nicht mehr unter Kontrolle.
  25. Ich habe das Gefühl, mit angezogener Handbremse zu fahren.
  26. Auch wenn ich einige Schwierigkeiten in meinem Leben habe, fühle ich mich seelisch gesund.
  27. Ich leide oftmals unter Reizüberflutung.
  28. Gegenwärtig trage ich mich mit Suizidgedanken.
  29. Ich fühle mich seit Wochen total niedergeschlagen.
  30. Ich habe das Gefühl, mir fehlt gar nicht viel, um besser vorankommen zu können.

Auswertung

Jeder Frage ist entweder ein C oder ein T zugeordnet:

C: 2, 4, 10, 11, 13, 16, 17, 18, 20, 22, 23, 25, 26, 27, 30

T: 1, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 14, 15, 19, 21, 24, 28, 29

Wenn Du die Fragen 14, 21 oder 28 mit ja beantwortet hast, solltest Du Dich auf alle Fälle an einen Therapeuten wenden!

Es gibt je 15 C-Fragen und T-Fragen. Wenn Du mehr C-Fragen zugestimmt hast, könnte das darauf hinweisen, dass eher ein Coaching für Dich in Frage kommt. Hast Du überwiegend T-Fragen mit „Ja“ beantwortet, deutet dies auf einen Therapiebedarf hin.

Ich hoffe, dass ich dazu beitragen konnte, dass Du den richtigen Weg für Dich findest!

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6 Gedanken zu „Coaching oder Therapie? Mache den Test!“

  1. Hallo,
    nachdem ich wegen einiger problematischer Erfahrungen insbesondere im Berufsleben eine Psychotherapie gemacht habe, bei der ich auf meine wohl vorhandene Hochsensibilität und -begabung gestoßen bin, hatte ich auch ein (wegen der Kosten) kurzes Coaching. Beides war gut, weil ich mich bestätigt und dadurch wieder „aufgerichtet“ gefühlt habe. Jedoch stehe ich nach wie vor vor dem Problem, was ich – mit nun 53 Jahren – in meinem Leben mit diesen so spät entdeckten „Gaben“ anfangen soll. Diese sind nämlich weder in der Gesellschaft (außer bei Wenigen), noch bei der Arbeitssuche gefragt und ich sehe mich einfach auf dem Abstellgleis. Die Thematik der Ausgrenzung solcher Persönlichkeiten ist meiner Ansicht nach ein wichtiges Feld. Vielleicht gibt es ja dazu auch noch einen Blog. Immerhin ist es schön, dass sich jemand so intensiv wie auf dieser Seite des Themas annimmt!
    P.S. Mich würde interessieren, wo das Foto oben aufgenommen wurde…
    Viele Grüße
    Betty

    Antworten
    • Hallo Betty,

      vielen Dank für Deinen Bericht! Doppeltbegabte wie Du sind äußerst selten, nur ca. 0,4 % der Bevölkerung sind davon betroffen. Dieses doppelte Anderssein ist einerseits eine Riesenressource, weil Du damit einfach unheimlich viel kannst, andererseits kann aber auch eine Menge schieflaufen, sowohl innen als auch außen. Ich arbeite relativ häufig mit Doppeltbegabten zusammen, da ich in der Nähe der SAP wohne. Dort arbeiten überdurchschnittlich viele Hochbegabte, unter denen es dann auch wieder viele Hochsensible gibt.

      Zur Ausgrenzung muss eine solche Doppelbegabung aber nicht zwangsläufig führen. Eine meiner Klientinnen hat neulich sogar ihren Chef über ihre hochsensible Veranlagung informiert, und er bringt ihr jetzt mehr Verständnis und Unterstützung entgegen.

      Ich persönlich habe beides erlebt, bin oft ausgegrenzt worden, habe aber daraus gelernt, so dass mir das heute nicht mehr passiert. Es ist einfach eine Frage, wie gut man es schafft, sich und andere zu verstehen und das entsprechend zusammen zu bringen. Von daher möchte ich Dich dazu ermutigen, weiter an Dir zu arbeiten! Es gibt für all diese Probleme Lösungen.

      Weitere Blog-Artikel zu diesen Themen findest Du hier:

      Hochsensibel und hochbegabt

      Das bildest du dir ein – Hochsensibilität und Wahrnehmung

      Hochsensibel? Outen leicht gemacht!

      Das Foto habe ich auf Sylt geschossen, an einem der wenigen Tage, wo wir schönes Wetter hatten… Und wenn Du noch Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Hallo Anne-Barbara,
    vielen Dank für die rasche Antwort! Sylt hatte ich schon vermutet – war selbst erst kürzlich dort und hatte leider auch vorwiegend schlechtes Wetter…
    Schön, dass Du mich ermutigen möchtest, ich sehe halt angesichts der Realität eher schwarz. Mich und andere zu verstehen ist ja nicht das Problem, sondern dass ich das alles eigentlich „zu gut“ verstehe und sehr viele Mechanismen durchschaue. Bei der tatsächlichen Jobsuche steht natürlich zuerst mein Alter im Weg, aber meine bzw. unsere Stärken sind in der bestehenden Arbeitswelt einfach nicht gefragt. Zudem ist es hier – auch nach Ansicht von Therapeuten/Coaches – nicht ratsam, sich zu „outen“, das kann man vielleicht in einem länger bestehenden Arbeits- und Vertrauensverhältnis tun. Und das „Anderssein“ ist trotz allem Verständnis für sich selbst und andere da. Deshalb würde ich mir wünschen, dass auch die „Anderen“ an sich arbeiten, zumal es nach meinen Erfahrungen und vielleicht auch zum Glück sowieso keinen wirklich „normalen“ Menschen gibt ;-)
    Den Luxus, jetzt noch mal neu zu beginnen und z. B. zu studieren, kann ich mir leider nicht leisten. Traurige Wahrheit der (zu) spät erkannten Begabungen.
    Liebe Grüße
    Betty

    Antworten
    • Hallo Betty,

      wenn Du viele Mechanismen durchschaust, ist das doch super! Das kannst Du doch alles verwenden, um mit anderen besser klar zu kommen. Oder findest Du andere dann abstoßend?

      Na klar, das Bewerbungsgespräch ist nicht der richtige Moment, um sich zu outen! ;-) Aber man kann dort schon indirekt Stellung beziehen, indem man z.B. darüber spricht, dass man unter gewissen Umständen überdurchschnittlich leistungsfähig ist, und nachfragen, ob diese Umstände im Betrieb gegeben sind. Denn ein Vorstellungsgespräch sollte ja am Ende dazu führen, dass es passt. Nicht nur Du stellst Dich der Firma vor, auch die Firma stellt sich Dir vor.

      Ich kann gut verstehen, dass Du Dir wünschen würdest, dass andere an sich arbeiten, nur wird das wahrscheinlich nicht der Fall sein. Außerdem machst Du Dein Leben so von anderen abhängig, weil Du dann erst loslegen kannst, wenn andere sich geändert haben. Das sind die entscheidenden Nachteile, die mich dazu bewogen haben, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen und das zu ändern, was ich unter Kontrolle habe. Und das ist viel mehr als man zunächst denkt! Wir schaffen uns viel größere Teile der Realität selbst als wir meinen. Mehr dazu kannst Du in meinem Artikel Die Landkarte ist nicht das Gebiet nachlesen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Guten Abend Anne-Barbara!
    Wiederum Danke für Deine Antwort und Mühe. Unseren Dialog finde ich sehr anregend, ich möchte Dich aber auch nicht „überstrapazieren“. Der ausschlaggebende Punkt ist wohl, dass ich trotz regen Gedankenaustauschs (war auch bei meinen Therapie- und Coachingstunden so – die Zeit ist immer wie im Flug vergangen) keine Lösung für meine aktuelle Situation sehe. Das „Kopfkino“ und die eigen(tümlich)e Wahrnehmung der Umstände stets berücksichtigt, scheitert alles an den Gegebenheiten, die so sind wie sie sind (Arbeitslosigkeit, Alter, Finanzen…) Das Rad zurückdrehen lässt sich leider nicht.
    Was mich noch beschäftigt – und ich möchte damit nicht provozieren – ist, dass ich seit meiner „Erkenntnis“ vor ca. einem Jahr nun viel mehr Inhalte zu Hochsensibilität im Netz finde als damals. Könnte dies ein neuer „Trend“ sein oder vielleicht auch daran liegen, dass sich die Entwicklungen in unserer Gesellschaft immer mehr auf die Befindlichkeiten der Menschen auswirken?
    Bin gespannt wie’s weiter geht…
    Schöne Wochenend- und Weihnachts-Grüße
    Betty

    Antworten
    • Hallo Betty,

      das Ziel einer Therapie oder eines Coachings sollte natürlich stets sein, eine Lösung für Deine aktuelle Situation zu finden. Und natürlich kann jedes Coaching nur dort ansetzen, wo Du etwas unter Kontrolle hast, weil ja nur da eine Änderung möglich ist. Ich sehe hier zwei Möglichkeiten: Entweder waren die Coachings und Therapien, die Du gemacht hast, nicht effektiv, oder Deine Entscheidung, dass die Außenwelt Dein Problem ist, ist so unverrückbar, dass die Maßnahmen Dich nicht erreichen konnten.

      Ganz allgemein gesprochen ist meine Erfahrung, dass Hochsensible und Hochbegabte ein Riesenpotenzial haben, um Probleme zu lösen. Wie man diese Ressourcen im Einzelfall nutzen kann, ergibt sich dann im persönlichen Kontakt, den wir beide ja nicht haben. Von daher bleibt mir nur, Dich zu ermutigen, Deine Suche nach Lösungen fortzusetzen. Denn um resigniert zu Hause zu sitzen, dafür bist Du mit 53 zu jung, und es wäre schade um Dich und für die Welt.

      Zum Thema Hochsensibilität im Netz: Ich denke schon, dass das Thema immer bekannter wird, und man deshalb auch mehr und mehr Information darüber findet. Wir sind zwar mit 15-20% der Bevölkerung eine Minderheit, aber es ist eben ca. jeder fünfte davon betroffen. Das ist schon eine ganze Menge von Menschen, und wenn wir zusammenhalten und für unsere Bedürfnisse einstehen, können wir eine Menge bewirken!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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