Unsere Psyche verfügt über eine machtvolle Instanz, eine Art inneren Richter, der ständig Urteile fällt. Durch ihn „wissen“ wir stets genau, was richtig ist, was falsch, was gut ist, was schlecht, was schwarz ist, was weiß. Auch über unsere eigenen Eigenschaften und Handlungen haben wir jederzeit ein Urteil parat und „wissen“ genau, wie wir sein sollten und wie nicht. Die dadurch verursachte Selbstkritik kann mitunter recht heftig ausfallen, so dass wir uns selbst gnadenloser niederschmettern als unser ärgster Feind. Und auch im Netz verfolgt uns diese Instanz, es wird geliked und gedisst, was das Zeug hält. Dies gibt uns ein Gefühl von Kontrolle, Mitbestimmung und Macht. Vordergründig gesehen fühlt sich das gut an, weswegen es den Zulauf bestimmter sozialer Netzwerke enorm erhöht. Doch tut uns Hochsensiblen das wirklich gut?
Jahr: 2014
Kannst Du abschalten? Teste Dein Regenerationsvermögen!
Eine für mich wichtige Erfahrung musste ich in den letzten Jahren immer wieder machen: Wirklich entspannen und regenerieren klappt nur, wenn ich absolut nichts tue. Es hilft nichts, statt zu arbeiten im Internet zu surfen, mit Freunden zu sprechen oder irgendetwas anderes zu tun; selbst wenn man die Augen schließt, erholt man sich kein bisschen, wenn dabei das Gedankenkarussell weiterläuft. Die gute Nachricht ist aber: Wenn man es schafft, sich in einen Zustand zu versetzen, in dem man wirklich absolut gar nichts denkt, regeneriert sich das Gehirn in wenigen Minuten. Dieses totale Abschalten ist nicht immer einfach, lässt sich aber mit Hilfe von Entspannungstechniken erlernen und trainieren. Wie es um Dein Regenerationsvermögen bestellt ist, kannst Du in einem kleinen Experiment überprüfen:
Hochsensibilitätsgen von der Migräne-Forschung gefunden?
Im Juli diesen Jahres hat es mich richtig erwischt: Nachdem ich über ein Jahr lang gar keine Probleme mit Migräne gehabt hatte, ging es plötzlich wieder los. Diesmal kam es besonders schlimm, ich lag zwei Wochen lang im abgedunkelten Schlafzimmer. Als mein Hirn es mir endlich wieder erlaubte, es zum Lesen zu benutzen, lud ich mir das Buch Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne* von Hartmut Göbel, dem Leiter der Kieler Schmerzklinik, auf meinen Kindle. Nicht nur, dass ich dort meine Migräneauslöser entdeckt habe und zukünftig viel besser damit werde umgehen können, die Kieler Schmerzforscher sind auf genetische Besonderheiten bei Migränikern gestoßen, die sich auffallend mit den Definitionen der Hochsensibilität decken. Ich zitiere:
Hochsensibles Lampenfieber
Heute ist der große Tag gekommen – ich starte meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen habe! Dabei habe ich im Grunde genommen schon immer gewusst, dass ich so etwas wie hochsensibel bin. Vor einigen Jahren, während meiner Ausbildung zur Mediatorin, bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass es dieses Phänomen tatsächlich gibt und sogar 15-20% der Menschen betrifft. Nachdem der vielzitierte „Gebirgsketteneffekt“ eingetreten war, in dem mir tonnenweise Steine vom Herzen fielen, weil ich endlich sicher sein konnte, was mit mir los war, stellten sich doch auch wieder Zweifel ein. Ist dieses Konstrukt wirklich tragfähig und zutreffend?