Hochsensibilität, Trauer und Verlust

Abschiede gehören zum Leben, aber sie tun natürlich weh. Für hochsensible Menschen mit ihrer Empfindsamkeit sind das immer besonders herausfordernde Situationen. Menschen sind soziale Wesen, die intensive Beziehungen mit anderen eingehen, aber auch mit dem, was sie tun. Fällt eine Beziehung weg, stürzt uns das in eine Krise. Denn wir haben von dieser Beziehung profitiert, haben durch sie Entwicklungen machen können, die wir allein nicht durchlaufen hätten. Ein Stück weit haben wir für diese Beziehung unser eigenes Ich aufgegeben und sind in einem Beziehungs-Ich aufgegangen. Die Psychologin Verena Kast schreibt, dass Trauer und Verlust bedeuten, dass man sich von diesem Beziehungs-Ich auf sich selbst zurück organisieren muss. Dies ist übrigens nicht nur in reinen Trauerfällen nötig, sondern immer dann, wenn wir etwas verloren haben, mit dem wir uns identifiziert haben: Das kann auch eine Arbeit sein, Fähigkeiten, die uns verloren gehen (z.B.

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Hochsensibilität, Nähe und Distanz

Hochsensible Menschen nehmen aufgrund ihrer erniedrigten Reizschwelle viel mehr von anderen wahr als der Bevölkerungsdurchschnitt. Gleichzeitig sind sie auch weniger abgegrenzt und erleben den Übergang zwischen der eigenen Sphäre und der der anderen oft als fließend. In Bezug auf unsere Bedürfnisse nach Nähe und Distanz hat dies spürbare Auswirkungen, durch die wir uns von anderen deutlich unterscheiden. Wir sehnen uns nach intensiven Beziehungen mit Tiefgang. Dabei kann es leicht passieren, dass wir anderen zu nah treten, weil sie sich durch die extreme Nähe, die wir aufgrund unserer Veranlagung aufbauen, überfordert fühlen. Es ist aber nicht einfach nur so, dass wir ein größeres Bedürfnis nach Nähe haben. Wir brauchen gleichzeitig auch mehr Abstand als andere. Denn weil wir andere so intensiv wahrnehmen, benötigen wir viel Zeit für uns, um wieder in die eigene Identität zu finden. So kommt es, dass wir anderen auf der einen Seite leicht zu nah

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Was ich von Hündin Tuya über die Liebe gelernt habe

Es war einer dieser Abende, an denen ich Entspannung brauchte und da schaue ich mir im Fernsehen sehr gern Tiersendungen an. Die, die ich mir ausgesucht hatte, versprach, ganz harmlos zu sein und wirklich nur Aufnahmen niedlicher Tiere zu zeigen. Doch es kam anders. Die Geschichte, die mir hier präsentiert wurde, berührte mich bis ins Mark. Das hatte nichts mit dem entspannten Abend zu tun, den ich geplant hatte. Etwas in mir wurde so tief berührt, dass ich Tage brauchte, um dies zu verarbeiten. Erst habe ich mich darüber geärgert, überhaupt ferngesehen und mir damit neue Bewusstseinsinhalte aufgeladen zu haben, statt einfach in der Stille zu sein. Doch dann habe ich verstanden. Es war eine wichtige Lernaufgabe über die Liebe, die mir hier zuteil geworden ist. Jetzt bin ich dankbar für diese Geschichte und möchte sie gern mit meinen Leserinnen und

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5 Schritte für den Einklang von Verstand und Intuition

In meinem Artikel Hochsensibilität und Intuition habe ich bereits darüber geschrieben, dass hochsensible Menschen aufgrund ihrer erniedrigten Reizschwelle in der Lage sind, besonders feine Schwingungen aufzunehmen. Daraus ergeben sich hohe intuitive Fähigkeiten, die oftmals an sogenannte „außersinnliche“ Wahrnehmungen grenzen. Solche Wahrnehmungen sind jedoch keineswegs „außersinnlich“, sie beruhen einfach nur auf sehr feinen Reizen, die bei anderen im Filter hängen bleiben. Diese ausgewiesene Intuitionsstärke bei Hochsensiblen macht, dass wir sie auch durchaus gern verwenden, und das ist ja auch gut so. Mir ist nur in letzter Zeit etwas aufgefallen, das ich bei vielen Hochsensiblen beobachte, und zwar, dass sie ihre Intuition manchmal an der falschen Stelle einsetzen. Es gibt nämlich auf der einen Seite Dinge, die wir nur erahnen können, und da ist es gut, auf unsere Intuition zu bauen, auf der anderen Seite gibt es aber auch Dinge, die wir wissen. Und wenn wir an dieser Stelle unsere Intuition zum Einsatz bringen, kann es passieren, dass wir

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Hochsensibel – wenn uns Dinge zu nah gehen

„Nimm‘ dir das doch nicht so zu Herzen!“ „Du lässt das zu nah an dich heran…“ Als hochsensibler Mensch bekommt man solche Sätze öfters zu hören. Sehr hilfreich sind diese gut gemeinten Bemerkungen meist nicht. Es ist ein wenig, als würde einem jemand sagen, dass man doch nicht so sehr schwitzen soll. In diesen Momenten sehen wir selbst, das wir an etwas zu knabbern haben, dass uns etwas sehr tief berührt hat, dass uns etwas stört, was uns nicht stören sollte und so fort. Jeder Hochsensible hat hin und wieder das Gefühl, dass ihm etwas zu nah geht. Wobei das „zu nah“ natürlich relativ ist. „Zu nah“ im Verhältnis zu was oder wem? Im Vergleich zur in Bezug auf Sensibilität normal veranlagten Mehrheit? Sollen und müssen wir uns mit diesen Menschen vergleichen? Ich denke nein, denn wir ticken ein wenig anders und dürfen getrost unsere eigenen Maßstäbe an uns legen. Aber selbst wenn wir das tun, gibt es eben diese Situationen, Dinge, die uns einfach unnötig und

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Ein gutes Neues Jahr, und lass‘ Deinen Stern leuchten!

Ich wünsche Dir ein wundervolles Jahr 2016, in dem Du Deinen wahren Wert jenseits von allem Leistungsdenken spüren und Deinen Stern leuchten lassen kannst. Wenn mein kleiner selbstgeschriebener Song dabei ein wenig hilft, würde mich das sehr

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Ja oder nein zur Welt? Hochsensibilität und Spiritualität

Herbstsee bei Tabarz

Aufgrund unserer erniedrigten Reizschwelle sind wir hochsensible Menschen einfach offener für Schwingungen aller Art. Nicht allen, aber vielen Hochsensiblen ist Spiritualität deshalb ein großes Anliegen. Viele sind in diversen Glaubensgemeinschaften aktiv, viele pflegen eine weltanschaulich freie Spiritualität oder interessieren sich brennend für philosophische Fragen nach dem Menschsein an sich und unserem Sinn hier auf Erden. Manche sind so feinfühlig, dass sie spirituelle Erlebnisse haben, Erscheinungen und Visionen bis hin zur Hellsichtigkeit; auch Nahtoderlebnisse sind keine Seltenheit. Solche Menschen sind dann auf der Suche nach Antworten, was einem da wohl begegnet sein mag, wie man solche Erlebnisse einordnen kann und wie man zukünftig damit umgehen möchte. Welche Rolle soll unsere Spiritualität in unserem Leben spielen? Die Frage ist, wie viel Raum man diesen Dingen im Leben einräumen will und kann. Und hier steckt man schon mitten in

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Hochsensibilität und Intuition

Aufgrund unserer erniedrigten Reizschwelle nehmen wir Hochsensible nicht nur mehr, sondern auch feinere Reize auf. In welchem Maß unterschiedliche Wahrnehmungen zu abweichenden Konstrukten von Wirklichkeit führen, habe ich bereits in meinem Artikel Das bildest du dir ein – Hochsensibilität und Wahrnehmung beschrieben. Noch stärker trifft dies zu, wenn hochsensible Menschen extrem feine Schwingungen wahrnehmen. Sie entwickeln dann eine Intuition für Dinge, die andere überhaupt nicht nachvollziehen können. In meiner Arbeit mit hochsensiblen Menschen begegnen mir solche Phänomene immer wieder. Da gibt es z.B. den hochsensiblen Gastronomen, der eine geradezu hellseherische Intuition für die Bedürfnisse seiner Gäste hat und es damit schafft, dass sein Laden brummt. Doch ihm selbst und manchmal auch den Menschen, mit denen er zu tun hat, ist das fast

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Liebe ist stärker als Angst

Sonnenuntergang auf Sylt

Wir Hochsensible kennen das alle. Manchmal fühlen wir eine tiefe Verbundenheit mit der Welt und allem Leben auf dieser Erde. Das sind Momente, in denen wir ganz erfüllt sind, unser Leben einen Sinn macht und wir wissen, warum und wozu wir da sind. Doch dann gibt es da auch diese andere Seite. Dort fühlen wir uns niedergeschlagen, isoliert und voller Angst, was bis hin zur Feindseligkeit gegen andere gehen kann. Wenn es uns so geht, sind wir gar nicht gut drauf. Aber warum ist das so? Oft scheint es uns, als seien äußere Umstände dafür verantwortlich, das Wetter, Pech oder Glück, jemand hat uns freundlich zugelächelt oder es traf uns ein feindseliger Blick. In Wahrheit liegt der Schlüssel zu diesem höchst unterschiedlichen Erleben in uns selbst. Es existieren zwei Systeme, in denen man leben kann: Das System der Liebe und das System der Angst. Und je nachdem, in welchem System wir uns gerade bewegen, kommt uns das Leben ‚mal so und ‚mal so vor. Doch wie kommt es zu diesen beiden

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Mein Mauerfall – Zeitgeschichte hochsensibel

Berliner Mauer-Bild, auf dem sich Breschnew und Honecker küssen

Der Mauerfall jährt sich nun zum 30. Mal, und meine Erinnerungen daran werden durch die vielen Berichte im Fernsehen wieder lebendig. Diesen Blog-Artikel habe ich ursprünglich zum 25. Jahrestag geschrieben. Damals wurde mir bewusst, dass auch ich eine interessante Mauerfall-Geschichte aus meiner Sicht als Hochsensible erlebt habe. Jetzt habe ich diesen Artikel aktualisiert und um einen Absatz erweitert. Meine Mauerfall-Geschichte beginnt lange vor diesem Ereignis. Ich bin als Kind während des kalten Krieges aufgewachsen, ganz in der Nähe der BASF, einer riesengroßen Chemiefabrik. Ständig drohte der Atomkrieg, bei dem es sicher war, dass, wenn die Bomben fallen, dies in Deutschland geschehen würde. Und die BASF wäre wahrscheinlich eines der Hauptziele gewesen. Die Atmosphäre, in der ich aufgewachsen bin, war auf subtile Weise bedrückend, und ich als hochsensibles Kind habe das

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