Heute ist der große Tag gekommen – ich starte meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen habe! Dabei habe ich im Grunde genommen schon immer gewusst, dass ich so etwas wie hochsensibel bin. Vor einigen Jahren, während meiner Ausbildung zur Mediatorin, bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass es dieses Phänomen tatsächlich gibt und sogar 15-20% der Menschen betrifft. Nachdem der vielzitierte „Gebirgsketteneffekt“ eingetreten war, in dem mir tonnenweise Steine vom Herzen fielen, weil ich endlich sicher sein konnte, was mit mir los war, stellten sich doch auch wieder Zweifel ein. Ist dieses Konstrukt wirklich tragfähig und zutreffend?
Gibt es Hochsensibilität wirklich?
Es gibt andere psychologische Phänomene, bei denen ähnliche Merkmale auftreten, z.B. bei Traumatisierten. Doch als ich meine Arbeit als EFT-Coach aufnahm (mehr über EFT in meinem Artikel EFT – emotionale Befreiung für Hochsensible), war gleich mein erster Klient eine hochsensible Person, der weitere folgten. Die Arbeit mit diesen Menschen fasziniert mich und ließ mich immer sicherer werden, dass es das Phänomen Hochsensibilität tatsächlich gibt.
In diesem Zusammenhang wurde mir auch klar, dass hochsensible Personen ähnliche Probleme, Sorgen und Nöte haben wie ich, und dass ich mit den Lösungen, die ich für mich gefunden habe, helfen konnte. Da ich viel Freude am Schreiben habe, kam ein immer größerer Wunsch auf, diesen Blog zu beginnen, um mein Wissen und meine Erfahrungen mit anderen zu teilen und weiter zu vertiefen.
Sollte ich mich öffentlich als hochsensibel outen?
Eine weitere Hemmschwelle war die Frage, wie es sich wohl anfühlen wird, wenn ich mich öffentlich zu meiner Hochsensibilität bekenne? Bisher habe ich darum stets einen Bogen gemacht. Wenn ich etwas anders machte, als das gemeinhin üblich ist, habe ich immer irgendwelche Vorwände erfunden, um mich zu erklären, wenn mich jemand daraufhin ansprach. Meine Befürchtung war, einfach nicht verstanden oder in einem komischen Licht gesehen zu werden.
Da dies nun mein erster Artikel ist, kann ich die Frage, wie es sich anfühlen wird, natürlich noch nicht beantworten. Ich weiß nur, dass es sich irgendwie richtig und stimmig anfühlt und ich mich deshalb dazu entschlossen habe, mich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Nachtrag vom 24.11. 23: Die Entscheidung, diesen Blog zu beginnen und mich öffentlich zu meiner Hochsensibilität zu bekennen, war im Nachhinein gesehen eine sehr gute Entscheidung. Ich bin froh, dass ich mir damals einen Ruck gegeben und mich das getraut habe.
Ziel dieses Blogs
Ziel dieses Blogs ist weniger, zu erklären, was Hochsensibilität ist, auch wenn ich darüber unter dem Menüpunkt Hochsensibel? kurz informiere. Dazu gibt es nämlich schon viele hervorragende Seiten, wie z.B. die des IFHS (Informations- und Forschungsverbund Hochsensibilität). Vielmehr möchte ich Lösungen für ganz konkrete Probleme aufzeigen, vor die ein hochsensibler Mensch im Lauf seines Lebens gestellt wird.
Die Welt, in der wir leben, ist ja nicht für uns, die wir nur eine Minderheit darstellen, gemacht. Wir müssen uns aber trotzdem in ihr zurechtfinden. Das beginnt bei der Reizüberflutung, mit der wir ständig konfrontiert werden, denn für unsere feinen Sinne ist die Welt oftmals zu laut, zu bunt und zu hektisch. Wir benötigen Strategien, um den dadurch entstehenden Stress zu bewältigen.
Aufgrund unserer verminderten Reizschwelle gelangen andere Informationen in unser Bewusstsein, was zu durchaus abweichenden Konstrukten von Wirklichkeit führen kann. Häufig werden wir deshalb nicht verstanden und verstehen auch andere mit deren Sicht auf die Wirklichkeit nicht. Oftmals haben wir das Bedürfnis, über bestimmte Themen sehr viel differenzierter nachzudenken, als das normalerweise der Fall ist. Dann gelten wir als „kompliziert“.
Doch es ist ja nicht nur die Seele hochsensibel, sondern auch der Körper. Herkömmliche Körperpflege wird oft nicht vertragen, Arzneimittel wirken zu stark und haben unerträgliche Nebenwirkungen etc., so dass wir uns auch in dieser Hinsicht auf eigene Füße stellen und nach speziellen Lösungen suchen müssen.
Mein Ziel ist es also, auf hochsensibel sein dazu beizutragen, die Lebensqualität hochsensibler Personen zu verbessern, damit wir unsere Weise des Seins mehr und mehr als Reichtum erleben können. Ich habe mir vorgenommen, mindestens zweimal pro Woche, und zwar dienstags und freitags, einen Artikel zu posten. Anfangs kann das durchaus auch öfter geschehen, da ich einige Artikelideen in der Schublade habe.
Nachtrag vom 12.3. 2015: Inzwischen habe ich so viele Coaching-Termine, dass ich mich schweren Herzens dazu durchgerungen habe, seltener zu posten. Mir ist es wichtig, qualitativ hochwertige Artikel, die meinen Leserinnen und Lesern einen echten Mehrwert bieten, zu verfassen. Und das braucht einfach Zeit, Ruhe und einen freien Kopf…
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dann gratuliere ich an dieser stelle nochmal nachträglich zur entstehung und zum steten wachsen dieses blogs. ich habe mich schon voller interesse durch die einzelnen artikel gelesen und finde sie kurzweilig geschrieben, fundiert und sehr hilfreich. vielen dank dafür!
Hallo Andrea,
vielen herzlichen Dank für dieses tolle Feedback, das mich zum Weitermachen motiviert!
Herzliche Grüße,
Anne-Barbara
Dachte es ginge wirklich um Lamoenfieber also sich reinsteigern können in Nervosität / Aufregung. Vor Gruppen sprechen. Wäre vielleicht ein cooles Thema?!
Stimmt, danke dir, ist eine prima Anregung! :-)
Herzliche Grüße,
Anne-Barbara