EFT – emotionale Freiheit für Hochsensible

Es ist schon ein paar Jahre her, als ich auf das Phänomen Hochsensibilität gestoßen bin und mich darin wiedergefunden habe. An die Erleichterung, den vielzitierten „Gebirgsketteneffekt“, kann ich mich noch gut erinnern. Aber auch an die Frage: Wie geht es jetzt weiter? Denn als ich endlich wusste, was mit mir los war, wusste ich auch, dass alles, was ich bisher unternommen hatte, mehr oder weniger ins Leere gelaufen war. Ich machte mich also auf die Suche nach neuen Methoden, um meine Themen grundlegend anzugehen. Dabei bin ich auf EFT, die Emotional Freedom Techniques, gestoßen. EFT ist eine Technik zur Angst- und Stressreduktion (genau genommen handelt es sich um mehrere Techniken). Als ich die EFT-Grundtechnik entdeckte, befand ich mich gerade in einem recht unangenehmen gesundheitlichen Zustand. Ich litt unter Herzrasen, mein Arzt wollte mir Betablocker verschreiben. Zuvor wurde mir jedoch ein Langzeit-EKG angelegt. Während dieser Tage war ich krank geschrieben. Also dachte ich, warum die Zeit nicht nutzen und es mit EFT versuchen? Ich hatte einen Ratgeber von Gary Craig, dem Begründer von EFT, heruntergeladen, in dem er schrieb, EFT sei sehr vielseitig einsetzbar und man solle es auf alle Fälle bei jedem Problem, auch bei körperlichen Störungen, versuchen. Zu verlieren hatte ich ja nichts.

Der psycho-energetische Ansatz von EFT

Gary Craig geht in seinem EFT-Ansatz, so wie ich ihn verstehe, davon aus, dass psychische Probleme wie Stress, Ängste, Phobien und andere unangenehme Gefühle wie Wut, Scham- und Schuldgefühle, in Wirklichkeit auf Störungen des körpereigenen Energiesystems zurückzuführen sind. In herkömmlichen Psychotherapien werden über Gesprächsinterventionen die Erinnerungen an schlimme Erlebnisse behandelt. Doch die schlechten Erinnerungen sind gar nicht die Ursache des Problems. In Wirklichkeit wird durch eine schlechte Erfahrung und die damit verbundene unangenehme Erinnerung das körpereigene Energiesystem durcheinandergebracht. Und ein aus dem Lot geratenes Energiesystem kann eben nicht nur zu unangenehmen Gefühlen, sondern auch zu körperlichen Erkrankungen führen.

Das erschien mir in meiner damaligen Situation wie ein Lichtstreif am Horizont. Die Grundtechnik von EFT ist sehr leicht zu erlernen. Man klopft dabei auf bestimmte Akupunkturpunkte, während man sich auf das negative Gefühl, das man bearbeiten möchte, konzentriert. Ich spürte damals eine große Last auf meinem Herzen und klopfte deshalb an dem Tag, an dem ich das Langzeit-EKG trug, mehrere Stunden. Als mein Arzt das EKG auswertete, staunte er nicht schlecht – meine Herzfrequenz hatte sich nach Wochen innerhalb eines Tages normalisiert. Ich konnte ohne Medikamente nach Hause gehen.

In der Folge konnte ich noch viele weitere meiner Themen mit EFT auflösen. Als besonders hilfreich empfand ich, dass sich auch die für hochsensible Menschen so typische Reizüberflutung damit ausgezeichnet behandeln ließ. Wenn ich im Ansatz merkte, dass es los ging, konnte ich meine Arbeit einfach unterbrechen und drei EFT-Klopfrunden einlegen, bei denen ich mich auf das unangenehme Gefühl der Reizüberflutung konzentrierte. So konnte ich mich stets innerhalb von drei Minuten wieder regenerieren und ruhig weiterarbeiten.

EFT bei chronischen Erkrankungen

Wirklich gestaunt habe ich über die Wirkung von EFT, als mein Mann wegen eines erhöhten Augeninnendrucks zur Beobachtung in die Klinik musste. Der Druck war so hoch, dass eine Operation im Raum stand. Ich bot ihm an, mit ihm gemeinsam zu klopfen. Er weigerte sich zunächst, denn er ist ein naturwissenschaftlich orientierter Mensch und hielt solche Dinge für reinen Hokuspokus. Doch ich konnte ihn schließlich dazu bewegen, bei meinen Krankenhausbesuchen mit mir zu klopfen.

Schon nach der ersten Sitzung ging sein Augendruck, der mehrmals täglich gemessen wurde, deutlich zurück. Er war so begeistert, dass er auch allein weiterklopfte, wenn ich nicht da war. Nach einer Woche war der Augeninnendruck so weit gesunken, dass er mit schwächeren Augentropfen als zuvor entlassen wurde. Das war im Januar 2012, und sein Augendruck ist seither stabil geblieben. Er klopft jeden Morgen nach dem Aufwachen für seine Augen.

Auch wenn das wirklich erstaunlich ist, weil entgegen aller medizinischen Prognosen, ist EFT selbstverständlich kein Allheilmittel und ersetzt keinesfalls den Gang zum Arzt. Doch wenn bei seelischem Druck oder körperlichen Beschwerden eine Störung im Energiesystem vorliegt, kann man damit wirklich erstaunliches bewirken. Von daher lohnt es sich immer, es mit EFT zu versuchen, besonders als hochsensibler Mensch.

Wenn Du nun neugierig geworden bist und wissen möchtest, wie EFT funktioniert, melde dich einfach bei meinem gratis Online-Kurs an. Dort zeige ich dir im dritten Video, wie du EFT anwendest:

(Aus markenrechtlichen Gründen muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass das EFT, das ich vermittle, meinem Verständnis von Gary Craig’s EFT entspricht, aber evtl. nicht seinem.)

EFT – neue Entwicklungen seit 2017

2017 gab es im Bereich EFT einige große Veränderungen. Gary Craig, der Begründer von EFT, hatte sich diese Technik bis dahin nicht lizensieren lassen, da er wollte, dass sie allen Menschen frei zur Verfügung steht. Diese sehr idealistische Einstellung hat er im Lauf der Jahre geändert und EFT 2017 markenrechtlich schützen lassen.

Im Zuge dieser Aktion distanzierte sich Gary Craig auch mehr und mehr von seiner Klopftechnik und entwickelte eine neue Mentaltechnik: die Arbeit mit der sog. „Unseen Therapist“, der unsichtbaren Therapeutin. Heute ist mit dem Begriff EFT vor allem diese neu entwickelte Technik gemeint, von der Gary Craig glaubt, sie sei wirksamer, und nur noch in zweiter Linie seine ursprüngliche Klopftechnik.

Das Phänomen, auf dem die Arbeit mit der „Unseen Therapist“ aufbaut, und das Gary Craig für sich entdeckt hat, gibt es tatsächlich: Unzählige Menschen aller spiritueller Richtungen und Religionen berichteten zu allen Zeiten von einer Erfahrung der Einheit, einem ozeanischen und sehr heilsamen Gefühl, in dem das Ich sich auflöst und in ein größeres Ganzes übergeht. Ich persönlich habe dieses Phänomen schon 2010, zwei Jahre vor meiner EFT-Ausbildung, erfahren. Damals war ich über ca. neun Monate hinweg ununterbrochen in diesem Zustand und bin auch heute noch in der Lage, mich jederzeit mit dieser Energie zu verbinden, wenn ich es möchte oder für sinvoll erachte.

Gerade aufgrund meiner tiefgreifenden eigenen Erfahrungen mit diesem Phänomen konnte ich Gary Craigs Weiterentwicklung nicht folgen, da aus meiner Sicht Unstimmigkeiten in seinem Konzept zu finden sind. Ich habe deswegen meine eigene Methode entwickelt, mit dieser Energie zu arbeiten.

Ein weiterer Punkt, in dem ich Gary Craigs Entwicklung nicht folgen kann, ist die Abwertung seiner Klopftechnik. Diese leistet sowohl bei meinen KlientInnen und den TeilnehmerInnen an meinem gratis Onlinekurs „70% weniger Stress in zwei Wochen“ hervorragende Dienste, so dass ich sie sehr hoch schätze. Von daher entspricht das EFT, das ich hier vermittle, meinem Verständnis, aber womöglich nicht mehr dem Gary Craigs.

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10 Gedanken zu „EFT – emotionale Freiheit für Hochsensible“

  1. Hallo Frau Kern,
    stöbere seit längerem hier in Ihrem Block und fühle mich auch seit langem mehr verstanden bzw.habe das Gefühl mich selbst ENDLICH besser greifen und einordnen zu können.
    Doch habe ich trotz der hilfreichen Beiträge häufig das Gefühl in einer emotionalen Sackgasse zu stecken. Ich leide darunter das ich zu extrem fühle. Ich weiß das dies eine besondere Eigenschaft ist u.versuche es immer positiv zu sehen, das ich nicht stumpf durchy Leben laufe, doch empfinde ich dieses ewige Fühlen mehr als eine Belastung.
    Ich baue zu jedem Menschen der mir nah steht eine emotionale Verbindung auf, welche mich nach innen gerichtet fast wahnsinnig macht, sollten Disharmonien entstehen oder das Verhältnis zwischenmenschlich verändern, z.B Freundschaften oder Partnerschaften.
    Bei einer Trennung habe ich häufig das Gefühl gehabt, an diesen Emotionen welche mit dem betroffenden Menschen verbunden sind, zu zerbrechen, in einem Ausmaß das ich so an keinem anderen Menschen wahrnehme.Ich spreche mit vertrauten Menschen über meine
    Empfindsamkeit in Ansätzen, doch am Ende des Tages habe ich Angst daran kaputt zu gehen.Mich machen dieses Ungleichgewicht zw.positiven und negativen Gefühlen wahnsinnig, hinzu kommt das es ja nicht nur meine Emotionen sind welche ich versuche zu verarbeiten, Nein es sind auch die wahrgenommenen der Anderen.Ich habe manchmal schon Angst überhaupt etwas zu fühlen um nicht wieder diesen Bumerang Effekt zu erleben.
    Doch nehme ich mir vor etwas neutraler zu sein, merke ich auch wie unwohl ich mich fühle, vielleicht nichts fühlen zu können, irgendwie brauche ich Emotionen um zu existieren bzw.mich spüren zu können. Es ist ein Teufelskreis, das ich hier schreibe ist für mich sehr bezeichnend, da ich lange diese Last mit mir herum trage.
    Vielleicht können Sie ein paar Worte dazu schreiben?
    Lieben Dank
    Andrea

    Antworten
    • Hallo Andrea,

      ist es o.k., wenn wir uns duzen? Vielen Dank für Deinen Bericht und Dein positives Feedback, das mich sehr freut!

      Ich denke, die Lösung kann nicht sein, „neutraler“ zu sein, denn das geht gegen Deine Veranlagung. Dass wir Emotionen deutlich intensiver wahrnehmen als andere, gehört ja zur Hochsensibilität dazu. Viele fürchten sich auch davor – das hat aber dann den Effekt, dass man seine Energien nicht bündelt. Denn wenn man vor seinen Emotionen zurückschreckt, hat man seine Energien nicht mehr beisammen, um seine Gefühle zu verarbeiten. EFT ist eine sehr gute Möglichkeit, voll in seine Gefühlswelt einzutauchen und dabei gleich jede Menge Stress abzubauen. Vieles sortiert sich dann wie von allein und am Ende ist es dann geklärt und ganz gut auszuhalten.

      Wenn Du also solche Disharmonien spürst, von denen Du schreibst, dass sie Dich sehr belasten, verbinde Dich mit diesem Gefühl und klopfe, bis sich das Ganze aufgelöst hat. Mit EFT und ähnlichen Methoden gehst Du mit Deiner Veranlagung statt gegen sie, und mit der Zeit wirst Du immer besser und schneller darin, solche unangenehmen Gefühle zu verarbeiten. Die Klopfanleitung bekommst Du hier ja kostenlos und damit verbunden auch viele weitere Klopftipps per Email.

      Ich hoffe, ich konnte Dir helfen? Solltest Du noch Fragen haben, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Hallo Anne-Barbara,
    ich hätte eine Frage zum EFT. Wie es ausschaut gibt es verschiedene Techniken vom EFT. Ich habe ein Buch von Dipl.-Psych. Rainer Franke, in dem dieser sehr viel aufwendiger eine EFT-Behandlung durchführt. Er verankert zum Schluss auch die Behandlung mit einer bestimmten Handrückenserie. Ist das eine Erweiterung deiner Technik oder etwas ganz anderes?
    In deinem Artikel schriebst du wie du den Augendruck deines Mannes gesenkt hast. War das die gleiche Technik, die du in deinem Video vorgestellt hast?
    Viele Grüße
    Susanne

    Antworten
    • Hallo Susanne,

      Du hast vollkommen Recht, es gibt viele EFT-Varianten. Die Ursache dafür ist, dass Gary Craig, der Begründer von EFT, auf eine Lizenzierung verzichtet hat, damit EFT wirklich allen Menschen zugänglich ist. Das hat den Vorteil, dass ich z.B. diesen Artikel schreiben und mein PDF verbreiten darf. Der Nachteil ist, dass die Technik nie vereinheitlicht wurde, so dass es viele EFT-Kulturen gibt. Ich habe bei zwei verschiedenen Trainern die Ausbildung gemacht und schon da zwei völlig verschiedene Stile kennen gelernt.

      Was ich hier auf dieser Seite vermittle, ist auch nur die Grundtechnik. In meiner Ausbildung zum EFT-Coach habe ich noch viel mehr Techniken gelernt. Diese sind aber nicht frei verfügbar und auch nicht für Anfänger geeignet, d.h. man sollte sie unter Anleitung erlernen.

      Den Augendruck meines Mannes haben wir einfach mit dieser Grundtechnik gesenkt. Damals war EFT für mich noch Neuland und ich habe gar nicht mehr gekonnt als das. Von daher ist bereits die Grundtechnik ein äußerst wirksames Tool, das auch sehr gut bei körperlichen Problemen hilft. Wobei man hier natürlich immer zum Arzt gehen sollte. Mein Mann nimmt auch trotz EFT immer seine Augentropfen. Der Druck hat sich nicht in Nichts aufgelöst, was ja auch nicht zu erwarten war. EFT hat ihn aber jetzt jahrelang vor weiteren Operationen bewahrt, weil der Druck eben immer über Tropfen regulierbar geblieben ist. Ich hoffe, das hilft Dir erst einmal weiter. Wenn Du noch Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Hallo Anne-Barbara,

    danke für die informative Webseite, ich habe viel gelernt!! :-)
    Seit etwa drei Jahren weiß ich, dass ich HSP bin & Scanner) und daraus erklärt sich mir so unglaublich vieles.
    Übrigens habe ich auch gelegentlich Migräne.
    Gerade befasse ich mich mit dem Gedanken eine Kur oder Reha in Anspruch zu nehmen und wüßte gerne eine Klinik, die dem Thema HSP offen gegenüber steht. Haben Sie einen Tipp für mich?

    Herzliche Grüße

    Garnet

    Antworten
    • Hallo Garnet,

      vielen Dank für Ihr nettes Feedback, das mich sehr freut! :-)

      Da haben Sie ja mit Ihrer Scannerpersönlichkeit noch eine zweite Gabe, wie schön. Wichtig ist, darauf zu achten, das gut auszubalancieren. Scanner interessieren sich ja für so ziemlich alles, während Hochsensible leicht reizüberflutet sind. Von daher gilt es, darauf zu achten, dass die Neugier des Scanners befriedigt wird, der Hochsensible dabei aber in einem angenehmen Stimulationsniveau bleibt. Und das glt natürlich besonders, wenn Sie zu Migräne neigen.

      Eine Klnik kann ich Ihnen leider nicht empfehlen. Ich hatte aber vor einiger Zeit eine Klientin, der ich geholfen habe, die Zeit bis zu ihrem Klinikaufenthalt zu überbrücken. Sie war in einer anthroposophisch ausgerichteten Klinik und hat sich dort sehr wohl gefühlt.

      Ich hoffe, dass ich Ihnen mit diesen Informationen ein wenig weiterhelfen konnte, und wenn Sie noch Fragen haben, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

    • Hallo Diana,

      vielen Dank für Dein Interesse! Das PDF bekommst Du, wenn Du Dich in das Formular für meine Mailing-Liste einträgst. Hat das nicht geklappt? Wenn Du magst, kann ich Dich auch eintragen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  4. Kann man EFT auch vorbeugend anwenden? Also um bestimmte Dinge, die auf einen zu kommen, besser meistern zu können.
    Zum Beispiel wenn ich weiß, ich muss mich heute in eine anstrengende Situation begeben, dass ich dann vorher klopfe, um dann in der Situation mehr Gelassenheit/Abgrenzung oder was immer ich dann gerade brauche zu haben.

    Antworten
    • Liebe Jana,

      natürlich, das geht! Denke einfach an die anstrengende Situation und achte darauf, welche unangenehmen Gefühle dabei aufkommen. Und diese löst du dann mit EFT auf. Das bringt in der Situation dann eine deutliche Entlastung!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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