Hochsensibilität als Gabe

In meinem Artikel Sind Hochsensible die besseren Menschen? habe ich beschrieben, dass auch wir hochsensiblen, genau wie alle anderen Menschen, unter Umständen durchaus in der Lage sind, unangenehm zu werden. Nachdem ich dort also auf unsere Schattenseiten eingegangen bin, habe ich heute zum Ausgleich das Bedürfnis, zu beschreiben, was ich am hochsensibel sein als Begabung und Geschenk empfinde, und zwar sowohl bei mir, als auch bei anderen Hochsensiblen, die ich näher kennenlernen durfte. Ein weiterer Grund für dieses Ansinnen ist, dass wir ja oft auch ganz schön zu kämpfen haben, so dass ich dazu tendiere, den Fokus auf Problemlösungen zu richten. Dadurch kann es passieren, dass die andere Seite der Medaille, nämlich dass Hochsensibilität eine Gabe und ein Geschenk ist, aus dem Blickwinkel gerät. Dem möchte ich an dieser Stelle beherzt entgegentreten, indem ich der Hochsensibilität heute einmal ein Loblied singe.

Hochsensible denken gründlicher und Nachhaltiger

Elaine N. Aron, die Begründerin der Hochsensibilitätsforschung, schreibt, dass hochsensible Menschen Dinge gründlicher und nachhaltiger durchdenken. Dies geschieht aufgrund ihrer erniedrigten Reizschwelle. Diese führt nämlich nicht nur dazu, dass wir mehr Informationen aufnehmen, sondern auch, dass wir diese  umfassender verarbeiten. Dadurch sind Hochsensible dazu in der Lage, vorausschauender zu denken und nachhaltigere Lösungen zu entwickeln.

Dazu gehört auch die Fähigkeit, nicht nur die eigene beschränkte Sicht im Auge zu behalten, sondern den Überblick über das Große Ganze zu haben. Deswegen können Hochsensible leichter erkennen, wie es z.B. allen in einer Gruppe am besten gehen kann, was für die Gesamtheit die besten Umstände sind.

Mit Feinfühligkeit findest du Lösungen

Meine Hochsensibilität hat mir im Leben immer wieder Auswege aus Situationen gezeigt, die so schwierig waren, dass andere sie als ausweglos empfunden hätten. Doch ich habe aus meiner Feinfühligkeit immer die entscheidenden Informationen ziehen können, die mir dann wieder einen roten Faden in die Hand gegeben haben. Außerdem konnte ich aus allem, wenn es auch noch so erschütternd war, einen Sinn für meine eigene persönliche Entwicklung ziehen. Das war entscheidend für meine Motivation, diese Situationen auch wirklich zu bewältigen und nicht zu resignieren.

Bis jetzt haben diese Fähigkeiten meine erhöhte Verletzlichkeit weit überwogen. Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückblicke, kann ich mir nicht vorstellen, wie ich diese Situationen ohne meine Hochsensibilität hätte meistern sollen, auch wenn ich vielleicht in der Situation selbst weniger Schmerz empfunden hätte. Obwohl ich also empfindlicher bin, habe ich aus meiner Veranlagung paradoxerweise eine erhöhte Krisenfestigkeit gezogen, oder, um es mit einem modernen Schlagwort zu bezeichnen, eine erhöhte Resilienz.

Hochsensibilität ist ein Quell der Freude

Was die angenehmen Dinge des Lebens betrifft, ist es einfach wunderbar, sie in dieser Tiefe erleben zu dürfen. Hochsensible können ganz närrisch vor Freude werden, wenn sie einen herrlichen Sonnenuntergang betrachten, ein liebes Tier streicheln oder den Duft frisch erblühter Blumen zu genießen u. v. m.

Für mich z. B. ist der Geschmack eines einfachen Roggenbrotes mit türkischem Rosensirup ein überwältigendes Erlebnis. Wolken, die vor blauem Himmel ziehen, erfüllen mich zutiefst mit ihrer vergänglichen Poesie, die sich im steten Wandel ihrer Gestalt entfaltet. Es sind meist kleine Dinge, die keinen Eintritt kosten und für die man nicht weit fahren muss. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes alltäglich, so dass jeder Tag mindestens ein kleines bisschen Freude bringen kann, wenn man nur Augen, Ohren und Nase öffnet.

Hochsensible lösen Konflikte nachhaltiger

In meinen Begegnungen mit anderen hochsensiblen Menschen habe ich viele Unterschiede kennen gelernt, aber auch viele gemeinsame Bedürfnisse entdecken können. Ein Punkt, den ich als besonders angenehm empfinde, ist die Art, wie Konflikte gelöst werden:

Wenn es mit normalveranlagten Menschen zu Spannungen kommt, wird das Ganze meist über Machtausübung geregelt. Entweder hat einer Recht, oder er ist stärker. Dass der Verlierer dann grummelig ist, ist dem Sieger egal. Bei hochsensiblen Menschen ist das anders. Dort habe ich in hohem Maße erlebt, dass sie nicht möchten, dass einer den Kürzeren zieht. Das liegt meines Erachtens schlichtweg daran, dass wir spüren, wie es anderen geht, und dies nicht gut ausblenden können. So fühlen wir uns unwohl, selbst wenn wir einen Streit „gewinnen“ könnten.

Aus diesem Grund ist es mit hochsensiblen Menschen möglich, an die Wurzeln von Konflikten zu gehen und sie dort auszuräumen. Das empfinden normalveranlagte Menschen meist als „zu anstrengend“. Ich denke, ihnen fehlt auch die Motivation dazu, denn ihnen fällt es ja viel leichter, die schlechte Laune des Verlierers auszublenden. Und wahrscheinlich sind sie auch selbst die besseren Verlierer.

Differenzierte Wahrnehmung

Was ich an hochsensiblen Gesprächspartnern immer sehr schätze, ist deren differenzierte Betrachtungsweise. Durch die feine Wahrnehmung kommt es so gut wie nie zu simplen Urteilen über „richtig“ und „falsch“, oder „so und so hat es zu laufen“. Und da jeder hochsensible Mensch seine Wahrnehmungsschwelle an einer etwas anderen Stelle verschoben hat, gewinnt man aus solchen Gesprächen eine große Inspiration.

Hochsensible Gaben – Zusammenfassung

Hochsensible Menschen…

  • denken nachhaltiger und gründlicher.
  • haben das große Ganze im Blick
  • sind einfühlsam
  • sind besonders gewissenhaft
  • bemerken Fehler und Dinge, die irgendwie schief laufen noch bevor negative Konsequenzen daraus erwachsen
  • haben eine ausgezeichnete Intuition
  • erfassen Zusammenhänge sehr schnell
  • wissen Bescheid, wie es Ihren Mitmenschen geht
  • können aufgrund ihrer intuitiven Art sehr kreativ sein

Also nicht vergessen, auch wenn du hin und wieder mit den Kehrseiten zu kämpfen hast: Hochsensibilität ist immer auch eine Gabe, ein Geschenk und absolut überlebenswichtig, für uns selbst und für die Menschheit.

Wie empfindest Du Deine Hochsensibilität? Wo stehst Du gerade? Ist sie für Dich mehr ein Nachteil oder mehr ein Segen? Ich freue mich über deinen Kommentar!

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19 Gedanken zu „Hochsensibilität als Gabe“

  1. Herzlichen Dank für diesen Artikel.
    Ich betrachte meine Hochsensibilität eher als Gabe – auch wenn ich noch nicht lange mit dem Thema vertraut bin. Mir erscheint es so, dass die Vorteile insgesamt überwiegen und ich werde darin auch vom meinem Partner bestärkt, der ebenfalls hochsensibel ist. Zwar hatte ich schon mehrfach Krisen in meinem Leben zu bewältigen, aber ich habe mich da immer Schritt für Schritt wieder heraus empor gearbeitet, wie nach dem Motto „Jeder Sturm festigt meine Wurzeln“.

    Antworten
    • Hallo Andrea,

      es freut mich zu lesen, dass Du Deine Hochsensibilität auch als Gabe sehen kannst! Ich denke, wenn man einen hochsensiblen Partner hat, kann man sich in vielem gegenseitig bestärken, das ist schon sehr hilfreich. Mir geht es auch so, dass bestimmte Dinge mich zwar mehr treffen als andere, dass ich aber dann die Möglichkeit habe, solche Schwierigkeiten aufgrund der Informationsdichte, die ich aufnehme, sehr grundlegend zu lösen. Anfangs sieht es dann oft so aus, als stünde ich schlechter da als andere, über die lange Sicht hebt sich das jedoch wieder auf.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Ein schöner Artikel. Ich weiß noch nicht lange dass ich hochsensibel bin, nun gibt es dem kind einen Namen. Meist sehe ich und auch mein Umfeld die HS als Gabe, ich werde für mein Einfühlungsvermögen geschätzt u.erlebe kleinste Dinge, wie im Artikel beschrieben, als etwas wundervolles. Diese Tiefe möchte ich nicht missen.
    Schwer fallen mir nur Konflikte mit Menschen, deren Strategie Konfliktmeidung ist u.die alles mit sich selbst ausmachen, obwohl es mich auch betrifft. Ich komme aus einer Familie mit drei hochsensiblen, hier wird viel geredet und das Problem bei der Wurzel gepackt. Dass andere Menschen da anders sind u.dies nicht als sinnvoll erachten, fällt mir schwer zu akzeptieren, vorallem wenn ich betroffen bin. (ich spreche in diesem Fall von einer Partnerschaft u.einer engen Freundschaft). Diese Leute werfen mir vor, dass ich sie analysieren würde u.ihnen einen Spiegel vorhalten würde. Dabei ist das alles für mich sehr augenscheinlich u. ohne Analyse sichtbar. Sie können vor mir keine Fehler zugeben, obwohl ich immer zu meinen Schwächen stehe u. mich entschuldige wenn ich etwas blödes gesagt/getan habe. Sie schieben ihre Probleme oft auf mich, obwohl ich mit dem Grundproblem nichts zu tun habe. Dieses Problem beschäftigt mich sehr und ich empfinde es als sehr ungerecht. Ich merke dass diese Menschen in Ruhe gelassen werden wollen, was ich ihnen über einen gewissen Zeitraum, bis meine Grenze erreicht ist, auch geben kann. Aber in beiden Fällen trat keine Besserung ein u.ich war dadurch sehr belastet. Ich empfinde diese Menschen dann als egoistisch, dass sie so lange schweigen u.den kopf in den Sand stecken, obwohl da jmd ist der darunter leidet u.so gerne mit ihnen zusammen eine Lösung finden möchte.
    Ich habe eigentlich ein gutes Selbstbewusstsein, aber dieses Konflikt Problem mit Personen die anders damit umgehen, lässt mich an mir zweifeln, weil sie mir unabhängig voneinander das gleiche vorgeworfen haben.
    Eigentlich konnte ich Konflikte immer gut lösen, es ging mir um gegenseitiges Verständnis u.nie um Macht o.Rechthaberei. Durch diese (mittlerweile beendete) Partnerschaft u.die Konfliktscheue Freundin kommen mir Konflikte nun eher wie ein Kampf vor, vor dem ich mich sehr schützen muss. das finde ich schade und ich frage mich, was ich falsch mache u.wie ich mit solchen Menschen umgehen soll ohne dass ich selber leide.

    Antworten
    • Liebe Hanna,

      vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht! Dieses Problem, dass man mit manchen Menschen Konflikte lösen kann und mit manchen nicht, kenne ich auch und habe lange darüber gerätselt. In meiner Ausbildung zur Mediatorin wurde mir dann einiges klar. Es gibt nämlich zwei Arten, Konflikte zu lösen: Die eine läuft über Gewinnen und Verlieren, die andere über Kooperation. Kooperative Konfliktlösungen erfordern ein tiefes Einsteigen in den Konflikt, eine Konfliktarbeit, die letztlich zu Win-Win-Lösungen führt, die für alle eine Bereicherung darstellen.

      Die andere Möglichkeit läuft über Gewinnen und Verlieren. Dort wird gekämpft und am Ende wird das Problem über Machtausübung gelöst. Der Gewinner setzt seine Bedürfnisse durch, während der Verlierer leer ausgeht. Das ist leider die viel weiter verbreitete Art, Konflikte zu lösen, und die meisten Menschen kennen gar nichts anderes. Auf ein in die Tiefe gehen lassen diese Menschen sich nicht ein, weil sie befürchten, sich angreifbar zu machen und dann umso weniger Chancen haben, zu gewinnen.

      Es ist gut möglich, dass Du von zu Hause her an die erste Art der Konfliktlösung gewöhnt bist (die hochsensiblen Menschen übrigens sehr liegt), und dann auf Menschen gestoßen bist, die das nicht kennen, die Deine guten Absichten völlig falsch verstanden haben und sich nicht auf Deine Art der Konfliktlösung einlassen konnten.

      Das ist sicher schade und eine traurige Erfahrung, aber Du kannst eine Menge daraus lernen. Wichtig ist erst einmal, dass Du weißt, dass es diese beiden Arten der Konfliktlösung gibt. Dann brauchst Du Dich nicht verunsichern lassen, wenn Du an Menschen gerätst, die Deine Art der Konfliktlösung missverstehen. Es ist ein wenig, als würden sie Tennis spielen und Du Fußball. Die Spielregeln stehen in völligem Widerspruch zueinander, und es kommt zu Missverständnissen.

      Du hast in diesem Fall zwei Möglichkeiten: Wenn Dir jemand sehr am Herzen liegt, kannst Du versuchen, die unterschiedlichen Spielregeln aufzudecken, zu versuchen, das Vertrauen dieses Menschen zu gewinnen und ihm zu zeigen, dass es auch anders geht. Das kann eine wunderbare Erfahrung sein. Die zweite Möglichkeit ist, solche Menschen nicht näher an sich heran zu lassen im Bewusstsein, dass weder Du noch sie „böse“ sind, sondern dass Ihr einfach unterschiedliche Spiele im Leben spielt.

      In einer Mediation werden Konflikte genau von der Gewinnen-und-Verlieren-Art in die kooperative Art überführt. Das geschieht durch die Methoden, die ein Mediator anwendet. Ich wollte demnächst einen Blog-Artikel über Mediation schreiben, und Dein Kommentar zeigt mir, dass das wirklich ein wichtiges Thema ist.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Hallo :)
    Auch von mir vielen Dank für Ihre Erklärungen.
    Bis eben wusste ich wirklich nicht das ich hoch sensibel bin … Ich wusste zwar stets das ich mich von den meisten anderen Menschen unterscheide … Aber letztendlich hatte ich wirklich das Gefühl das ich sie nicht alle beisammen habe ..
    Ich empfinde die Sensibilität bis hierher eher als Fluch…
    Sobald ich zB auf facebook ein Video sah in dem irgendjemand ernsthaft zu schaden kommt oder dem unrecht getan wird… Hatte das gesehene für mich negative folgen für den Tag .. Manchmal sogar deutlich länger…
    Ich denke auch sehr sehr viel nach und habe das Gefühl fast der einzig klar denkende Mensch in meiner Umgebung zu sein.. … Denn ich erkenne die Welt in der wir leben so wie sie wirklich ist … Es gibt Menschen die verhungern .. Und andererseits gibt es Menschen die mehr Geld besitzen als gut für einen sein kann (dazu merke ich an das ich Geld verabscheue…) und das ergibt für mich alles überhaupt keinen Sinn .. Und solche Themen belasten mich sehr stark …sodass ich wirklich kaum in der Lage bin für mich persönlich wichtige Dinge umzusetzen …
    Ich muss aufjedenfall lernen damit umzugehen und damit positives schaffen….

    Damit sie mich nicht falsch verstehen … Ich sehe es bis hierher als Fluch für meine persönliche weiterentwickelung… Jedoch würde ich meine Sichtweise auf die Geschehnisse dieser Welt niemals missen wollen .. Denn ich weiß das diese ganze Welt ordentlich verkehrt läuft.. Und niemals würde ich das mit gleichgültigkeit tauschen wollen … Auch wenn ich dann dumm und glücklich wäre…

    Ich hoffe Sie können mir sagen wer mir helfen kann damit umzugehen.. Ich bedanke mich schon einmal und wünsche alles gute..

    (Sollte oben irgendwo erläutert sein an wen ich mich wenden muss bitte ich das zu entschuldigen .. Und bitte sie mir das in einer e mail nochmals mitzuteilen ^^ )
    Have a nice day

    Antworten
    • Hallo Pascale,

      vielen Dank für Deinen Bericht, in dem so vieles aufscheint, was typisch für Hochsensible ist. Ich hoffe, dass der Kurs Dich erst einmal weiterbringt. Falls Du noch weitere Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  4. Hallo und Moin aus Kiel ☺.
    Ich finde diesen Blog genial! Vielen Dank dafür. Es steckt viel Arbeit und Hingabe darin.
    Ich habe mich hier gefunden und habe das Gefühl : endlich zu Hause angekommen zu sein. ? Danke und Gruß

    Antworten
    • Liebe Lisa,

      wow, danke Dir für dieses supernette Feedback! :-D Du motivierst mich, so weiter so machen. Willkommen hier, Du wirst hier verstanden.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  5. meine Hochsensibilität ist eher in Vermeidungsstrategien und dissozialem Verhalten eskaliert.
    Ich lese oft von Überforderung bei relativ kleinen Dingen, wie zB der Gewaltdarstellung.
    Ich glaube ich hatte dass viele Jahre dadurch geklärt, das ich mich selbst aus der Gleichung genommen habe.

    Das habe ich bisher selten gelesen, gibt es in der Richtung Erfahrungen?
    Also kriminelles, antisoziales Verhalten vor allem in der Adoleszenz.

    Antworten
    • Hallo Sebastian,

      wenn Hochsensibilität hinter Deinem Verhalten steckt, dann hat das etwas mit Reizüberflutung zu tun. Manche Hochsensible neigen bei Reizüberflutung zu einem aggressiven Verhalten, obwohl sie sonst die liebsten Menschen sind. In diesem Fall solltest Du Strategien zur Vermeidung und Auflösung von Reizüberflutung lernen, z.B. in meinem gratis Online-Kurs.

      Es kann aber auch sein, dass mehr dahinter steckt: Es gibt einige Persönlichkeitsstörungen, die mit aggressivem Verhalten einher gehen. Und für solche Persönlichkeitsstörungen haben Hochsensible aufgrund ihrer Feinfühligkeit und Stressanfälligkeit wiederum ein erhöhtes Risiko.

      Ich kenne Dich nicht und weiß nicht, wie stark dieses Verhalten, das Du schilderst, ausgeprägt ist, aber wenn Du damit öfters, anhaltend und ernsthaft Probleme hast, würde ich einmal in diese Richtung recherchieren. Wenn eine solche Diagnose erst einmal gestellt ist, ist das gut therapierbar. Ich hoffe, das hilft Dir erst einmal weiter, und wenn Du noch Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  6. Ich sehe meine hs (hochsensibilität) auch als gabe und liebe es eigentlich die Welt mit anderen Augen und Ohren und mund zu sehen fühlen schmecken usw zu erleben mir wurde das ungefähr in diesen Jahr es klar das ich das hab aber hab auch immer gemerkt das ich anders bin ich habe auch gelernt mit stress Situation um zu gehen und vieles mehr leider bin aber häufig sehr launisch bin oft genervt zu meine Familie (sehr oft zu meine Mutter) ich arbeite dran aber naja ich hab auch diese tiefen gedanken gänge die ich sehr mag und auch gerne mal genau ins Detail zu gehen aber wiederum muss ich leider sagen das ich auch in ein tiefes loch bin hab Depression zum Glück noch kleine und nicht ganz so ernste und in ne Woche hab ich ein Termin bei ein Psychologen oder so was in der art auf jeden Fall der mir helfen kann aber naja ich hoffe sehr auf ne antwort das würde mich freuen und dieser Text sag ich mal war auch sehr gut ich lese sehr gerne sowas und ja

    Antworten
    • …hey, freut mich, dass Du eine positive Einstellung zu Deiner Hochsensibilität hast! Tut mir leid, dass es Dir trotzdem zurzeit gerade nicht gut geht. Ich drücke Dir die Daumen, dass der Termin beim Psychologen gut läuft und Du einen guten Draht zu ihm entwickelst! Danke Dir auch für Dein nettes Feedback, das mich sehr freut. :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  7. Ob ich hochsensibel bin? Ich bin mir nicht sicher. Aber ich weiß, dass ich in vielen Situationen schon vorher alles spüre, was passiert. Es gab eine Zeit, da habe ich zu Hause schon gewusst, dass meine Chefin an dem Tag schlecht drauf war und das wiederum hat mich runter gezogen. Mit den Jahren habe ich mich mehr und mehr zurück gezogen und mich nur auf meine Arbeit konzentriert, aber das hat mir nicht gut getan. Ich hatte keine Zeit und Kraft mehr für meine Hobbys und Interessen, von denen ich jede Menge habe. Seit 2 Jahren arbeite ich in einem Beruf, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich das kann und der mir unglaublich viel Spaß macht. Hier kann ich meine Intuition nutzen für mich und auch für andere. Ich mache Demenzbetreuung. Langsam haben sich meine Kollegen an meine andere Art zu arbeiten gewöhnt und sie beäugen was ich tue nicht mehr skeptisch sondern nehmen meine Hilfe an. Was kann es besseres geben?

    Antworten
    • Liebe Heidi,

      vielen Dank für Deinen Bericht! Wie schön, dass Du einen Weg gefunden hast, Deine Gabe zu leben. Es kann wirklich nichts besseres geben! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  8. …und ich dachte bisher nur mir geht es so. Nun lese ich hier und finde in den Kommentaren die gleichen Gedankenmuster die mich allein schon fragen ließen ob ich noch normal bin.
    Danke für den Blog!

    Antworten
    • …hey, danke Dir für dieses nette Feedback! :-) Ja, wir sind sowas von normal… ;-) Ich wünsche Dir noch viel Spaß hier!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  9. Hallo,
    Jetzt schreibe ich doch mal was kurzes.

    Ich habe auch den Artikel über die Hochsensibilität als Gabe gelesen. Auch über Konfliktlösung. Ob ich nun wirklich hochsensibel bin, weiß ich nicht, habe schon solche Tests gemacht, laut diesen Tests bin ich das wohl. Aber wenn ich mir so die Texte über verschiedene Bereiche im Leben mit Hochsensibilität durchlese, dann kann ich mir manches schon erklären, wieso ich manchmal wohl manche Sachen wie Konfliktsituation nicht so leicht nehme, wie andere. Oder wieso es manchmal so ist, dass andere Menschen schon längst irgend etwas für sich im Kopf abgehakt haben und ich sinniere immernoch darüber nach.

    Dieses Thema bewegt mich auf eine so seltsame art, fühlt sich irgendwie ein bisschen so an wie nach Hause kommen. Was das bedeuten kann, weiß ich auch noch nicht oder ich will es noch nicht so wissen.

    Mich an dieses Thema heranzuwagen und das einfach so anzunehmen, ist für mich nicht so einfach.
    Liebe Grüße Katharina

    Antworten
    • Liebe Katharina,

      freut mich, dass Du so fleißig in meinem Blog liest! Was das Thema Hochsensibilität für Dich betrifft, lass Dir einfach Zeit, das auf Dich wirken zu lassen. Deine Seele kennt den Weg… :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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