Heute schreibe ich einmal über ein Thema, das banal erscheint, doch das mich als Hochsensible lange Zeit beschäftigt hat, nämlich das Zähneputzen. Als Kleinkind habe ich von meiner Mutter eine extra Kinderzahnpasta bekommen, die war rosa und schmeckte nach Gummibärchen. Irgendwann wollte ich aber unbedingt die gleiche Zahnpasta „wie die Großen“ benutzen, dieses weiße Zeugs. Das wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis: Die Schärfe des Pfefferminzaromas überwältigte mich dermaßen, dass ich und die Welt sich aufzulösen schienen und es sich anfühlte, als würde das ganze Universum nur noch aus Menthol bestehen. Nunja, ich wollte aber partout so sein „wie die Großen“, so dass ich nur vorübergehend wieder auf die Babyzahnpasta zurückgriff, mich ansonsten aber dem Mentholuniversum wildentschlossen stellte. Das schaffte ich dann auch. Doch ich muss zugeben, dass mir die Pfefferminzschärfe noch als Erwachsene die Tränen in die Augen getrieben hat.
Heute, wo mir das Phänomen Hochsensibilität bekannt ist, sehe ich die Sache natürlich in einem anderen Licht. Ich kann jetzt verstehen, dass ein Geschmack, der mich überwältigt und mir die Tränen in die Augen treibt, anderen vielleicht einfach ein Gefühl der Frische vermittelt. Das bedeutet für mich, dass ich nicht sein muss „wie die Großen“, denn ich bin ja inzwischen groß und es hat sich nicht viel an meiner Wahrnehmung geändert.
Als hochsensibler Mensch gehe ich inzwischen auch im Bereich Zahnpflege andere Wege, die meiner Veranlagung und meiner Weise des Seins gerecht werden. Und man sollte nicht unterschätzen, wie wichtig auch solche „Kleinigkeiten“ sind! Jeder noch so kleine Schritt, für sich zu sorgen, bedeutet eine spürbare Verbesserung der Lebensqualität und setzt ein Zeichen, dass man sich selbst genauso annimmt, wie man ist.
Homöopathieverträgliche Zahnpasta – ideal für Hochsensible
Irgendwann habe ich entdeckt, dass es mentholfreie, homöopathieverträgliche Zahnpasta gibt. Homöopathen behaupten nämlich, dass die von ihnen verordneten Globuli nicht wirken, wenn man Pfefferminze zu sich nimmt, egal ob in Form von Tee, Halsbonbons, Kaugummi oder als Zahnpasta.
Aus diesem Grund gibt es inzwischen tatsächlich Zahnpasta ohne Pfefferminzaroma. Elmex ist z.B. in den meisten Drogeriemärkten auch als mentholfreie Variante erhältlich. Es gibt auch viele Zahnpasten im Bereich Naturkosmetik, die mentholfrei und dadurch deutlich milder im Geschmack sind.
Natron als Alternative zu herkömmlicher Zahnpasta
Fluorierte Zahnpasta wird allgemein zur Kariesprophylaxe empfohlen. Doch die Belastung des Organismus durch Fluoride ist beträchtlich, auch wenn sie sich erst später im Leben bemerkbar macht, wenn sich die Fluorverbindungen im Körper angereichert haben:
- Z.B. hemmen Fluoride die Rezeptoren, über die das Vitamin B12 in den Körper gelangt und können so zu einem Mangel führen.
- Außerdem ist Fluorid ein starkes Enzymgift, das alle Enzymsysteme hemmt, auch die, die vom Vitamin B12 abhängig sind.
- Noch dazu ist Fluorid ein starkes Kontaktgift, das die Schleimhäute angreift. Schon kleine Mengen können bei täglicher Verwendung langfristig zu einer Degeneration der Magenschleimhaut führen. (s. Thomas Klein: Volkskrankheit Vitamin-B12-Mangel, Dresden 2013, S. 79f).
Eine Alternative zu herkömmlicher Zahnpasta ist Natron, das man in jedem Supermarkt beim Backpulver bekommt. (Achtung, bitte nur reines Natron, z.B. Kaisers Natron verwenden, denn Backpulver enthält Säuren, die den Zahnschmelz angreifen würden!)
Natron ist seifenfrei und basisch, was der gesunden Mundflora entgegenkommt, die ein basisches Milieu liebt. Kariesbakterien gedeihen hingegen in einer sauren Umgebung und können im basischen Milieu nicht überleben. Man streut einfach ein wenig Natronpulver auf die nasse Zahnbürste und putzt sich wie gewohnt die Zähne.
Wie ich meine Zähne pflege
Ich habe meine Zähne ein Jahr lang ausschließlich mit Kaisers Natron geputzt, weil ich mich damit so wohl gefühlt habe. Karies hatte ich seitdem überhaupt keinen mehr. Doch was ich feststellen musste, war, dass meine Zähne weicher geworden sind. Wenn ich versehentlich auf etwas Hartes gebissen habe, ist einfach leichter einmal ein winziges Eckchen abgebrochen.
Aus diesem Grund bin ich eine Weile dazu übergegangen, mir morgens mit Natron und abends mit der fluorierten mentholfreien Elmex die Zähne zu putzen. Immerhin sparte ich so wenigstens noch die halbe Fluoridbelastung ein. Meine Zähne wurden wieder genauso hart wie vor meinem Natron-Jahr, aber viel weißer, denn Natron hellt die Zähne auf.
Dann habe ich ein anderes Natronpulver entdeckt, das viel feiner ist und zu weniger Abrieb auf den Zähnen führt: Lucullus Hausnatron. Damit putze ich mir nun seit vielen Jahren die Zähne, ohne dass diese weicher geworden sind. Ab und zu, wenn ich empfindliche Zähne habe, greife ich noch auf die mentholfreie Elmex zurück. Karies wurde bei mir 2006 zum letzten Mal gefunden.
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Herzlichen Dank den Tipp mit dem Natron und zwar den abwechselnden Einsatz mit einem anderen Produkt. Ich habe es genau aus dem Grund, dass es auf Dauer nicht gut für den Zahnschmelz sein sollte, bislang nicht verwendet.
Seit Jahren benutze ich keine Zahnpasta, da ich das damit verbundene Mundgefühl nicht mag. Pfefferminz sowieso schon nicht, aber eben auch Homöopathie verträgliche Produkte & Co.
Meine Zahnroutine sieht so aus (am Abend, tagsüber spüle ich hauptsächlich und bürste mal): Zähne bürsten, dann die Zahnzwischenräume mit kleinen Bürstchen, dann ausgiebige Munddusche und zum Schluss spülen mit Rathania Mundwasser von Weleda, das ist hervorragend, schmeckt zwar auch leicht nach Minze, aber es ist erträglich und die Wirkung lässt den Geschmack unwichtig werden/ alternativ das Zahnfleisch mit Schwarzkümmelöl einreiben, das ist auch super.
Ansonsten ist die Zahn- und generelle Mundgesundheit ja ganz wesentlich vom Gesundheitszustand des gesamten Verdauungsapparates abhängig. Meine Zahnärztin empfahl mir glutenfrei zu essen und mein Lieblingsautor für Ernährung nach TCM Dr. Georg Weidinger schreibt darüber auch sehr eindrücklich.
Ich habe es ausprobiert, esse seit 5 Monaten komplett glutenfrei – meine durch jahrelange Parodontitis alle etwas wackeligen Zähne sitzen wieder komplett fest im Mund :)
Liebe Gundula,
vielen Dank für deinen Kommentar und die tollen Tipps! Toll, dass du deine Parodontitis über Ernährung wegbekommen hast. Dann bist du sicher glutensensitiv, wenn das so gut funktioniert hat! Ist immer super, wenn man so etwas herausfindet…
Herzliche Grüße,
Anne-Barbara