Hochsensibel – welcher Freundschaftsyp bist du?

Natürlich wirkt sich Hochsensibilität auch auf die Art aus, wie wir unsere Freundschaften und Beziehungen gestalten. Viele meinen deswegen, die typische hochsensible Person sei introvertiert und habe eher wenige Freunde. Auch wenn das für einen gewissen Anteil der Hochsensiblen zutreffen mag, gilt dies aber längst nicht für alle! In Wirklichkeit ist die Bandbreite riesig und reicht vom extrovertierten Freundschaftstyp, der sich gern unter Menschen tummelt, bis hin zu Hochsensiblen, die so tief in ihrer spirituellen Präsenz verwurzelt sind, dass sie kaum Freunde brauchen und wollen. Mir sind unter Hochsensiblen in den letzten Jahren 6 verschiedene Freundschafstypen begegnet, bei denen jeder seine ganz eigenen Vorlieben hat und ganz verschiedene Ansprüche an Freundschaften stellt. Wenn du verstehst, welcher dieser Freundschaftstypen du bist, wird vieles leichter: Du erkennst klarer, warum dich manche Kontakte bereichern und andere auslaugen. Du lernst, deine sozialen Bedürfnisse klar zu benennen, passende Beziehungen zu wählen und dich nicht länger an Erwartungen zu messen, die an deinem wahren Wesen vorbeigehen. Ich würde mich freuen, wenn du dich in einem oder auch mehreren dieser 6 Freundschaftstypen wiederfindest: Fühle dich gern eingeladen, dir auf dieser Basis eine Mischung zusammenzustellen, die dich genau beschreibt.

Freundschaftstyp 1: Die Intensivfreundin

Die meisten Hochsensiblen fühlen sich in diesem Freundschaftsstil am wohlsten: wenige, aber dafür sehr bedeutsame Verbindungen. Die Intensivfreundin (bzw. der Intensivfreund) hat in der Regel drei bis fünf enge Freundschaften, in denen er:sie sich vollständig öffnen kann. Oberflächliche Kontakte liegen ihr nicht – sie sucht Tiefe, Vertrautheit und ein echtes Verständnis füreinander.

Für sie zählt nicht, wie oft man sich sieht, sondern wie echt und verbindlich die Begegnungen sind. Gespräche drehen sich oft um persönliche Themen, Gedanken und Gefühle, und es gibt einen starken gegenseitigen Rückhalt. Die Intensivfreundin investiert Zeit und Aufmerksamkeit in diese wenigen Beziehungen – und erwartet umgekehrt, dass auch ihre Freund:innen bereit sind, sich auf diese Tiefe einzulassen.

Dieser Typ weiß: Ein kleiner Kreis kann oft erfüllender sein als ein großes Netzwerk. Die Intensivfreundin schöpft Kraft aus diesen Verbindungen und braucht nur selten darüber hinaus weitere Kontakte, um sich sozial genährt zu fühlen.

Freundschaftstyp 2: Die Extrovertierte

Laut einer niederländischen Studie zählen 30 % aller Hochsensiblen zu den extrovertierten High Sensation Seekern – und sie zeigen, dass Hochsensibilität und Geselligkeit kein Widerspruch sein müssen. Die (bzw. der) extrovertierte Hochsensible liebt Menschen, den lebendigen Austausch und das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Er:Sie fühlt sich wohl, wenn sie viele Kontakte pflegen kann, und fühlt sich in Gruppen wie der Fisch im Wasser.

Ob gemeinsames Kochen mit Freunden, spontane Treffen oder große Veranstaltungen – dieser Typ genießt die Vielfalt an Eindrücken und Begegnungen. Trotzdem braucht auch die extrovertierte  Hochsensible mehr Rückzugszeit als andere, um ihre vielen Eindrücke zu verarbeiten. Ihre Tage sind oft ein Wechselspiel aus geselliger Aktivität und bewusst eingeplanter Ruhe.

Die Extrovertierte legt großen Wert auf Gemeinschaft, Inspiration und Austausch. Sie knüpft schnell Kontakte und hält gern mehrere Kreise parallel am Leben – von der engen Freundesgruppe bis zum weiten Bekanntenkreis. Für sie bedeutet Erfüllung, immer wieder neue Impulse von Menschen zu bekommen, ohne dabei den inneren Anker zu verlieren.

Freundschaftstyp 3: Die Eremitin

Die Eremitin (bzw. der Eremit) ist zutiefst introvertiert, oft sensibel für feinste innere Regungen und nicht selten tief spirituell. Sie (bzw. er) lebt hauptsächlich aus ihrer inneren Präsenz heraus – aus der Verbindung zu sich selbst und dem, was ihr innerlich Kraft gibt. Kontakte zu anderen Menschen schätzt sie durchaus, doch sie weiß auch: Zu viele Begegnungen, oder der zu enge Kontakt mit den Ängsten und Begrenzungen anderer, können sie aus ihrer Mitte bringen.

Für sie genügt oft eine Partnerschaft, ergänzt durch vielleicht ein oder zwei enge Freundschaften. Mehr Beziehungen kann und will sie meist nicht pflegen, nicht aus Unfreundlichkeit, sondern weil ihre Energie und Aufmerksamkeit kostbar sind. Um in ihrer Klarheit und inneren Ruhe zu bleiben, braucht sie viel ungestörte Zeit allein.

Die Eremitin findet Erfüllung in Stille, Selbstreflexion und oft auch in spiritueller Praxis. Ihr Leben ist bewusst reduziert auf das Wesentliche, und genau darin liegt ihre Stärke: Sie wahrt ihre innere Verbindung und pflegt die wenigen Beziehungen, die wirklich zu ihr passen, mit Achtsamkeit und Tiefe.

Freundschaftstyp 4: Die Charismatische

Die (bzw. der) Charismatische ist ganz bei sich selbst und lebt ihre (bzw. seine) Authentizität ohne Kompromisse. Sie  passt sich nur selten an – und genau das macht sie so faszinierend. Oft bringt sie neben ihrer Hochsensibilität noch weitere Besonderheiten mit: Sie ist vielleicht Künstlerin, Musikerin, Dichterin oder auf andere Weise kreativ und unkonventionell. Ihre Ausstrahlung ist inspirierend, ein wenig schillernd – und für manche Menschen regelrecht magnetisch.

Die Charismatische sucht nicht aktiv nach Freundschaften. Stattdessen lässt sie ihre Aura strahlen und zieht genau die Menschen an, die mit ihrer Einzigartigkeit in Resonanz gehen. Diese Begegnungen entstehen wie von selbst und entwickeln sich organisch. Wer sie nicht so annehmen kann, wie sie ist, bleibt nicht lange in ihrem Umfeld – und das ist für sie völlig in Ordnung.

Für die Charismatische sind Freundschaften ein freier, lebendiger Austausch zwischen gleichgesinnten Seelen. Sie lebt nach dem Prinzip: Qualität statt Quantität – und das ohne Anstrengung. Ihre Stärke liegt darin, sich treu zu bleiben und so genau die Verbindungen ins Leben zu lassen, die zu ihr passen.

Freundschaftstyp 5: Die Überempathische

Die (bzw. der) Überempathische knüpft schnell Kontakte und findet leicht Zugang zu anderen Menschen. Sie (bzw. er) hört aufmerksam zu, hat für jedes Problem ein offenes Ohr und ist oft die Erste, die Hilfe anbietet. Ihre Wärme und ihr Mitgefühl sind aufrichtig – und genau das macht sie für viele so liebenswert.

Doch ihre große Empathie hat auch eine Schattenseite: Sie vergisst dabei oft ihre eigenen Bedürfnisse. Grenzen zu setzen fällt ihr schwer, und selbst wenn sie merkt, dass sie ausgelaugt ist, sagt sie selten nein. Über längere Zeit trägt sie so nicht nur ihre eigenen Herausforderungen, sondern auch die Sorgen und Ängste ihrer Freund:innen mit – bis die Belastung zu groß wird.

Irgendwann bleibt ihr oft nur der Rückzug, um wieder Kraft zu schöpfen. Dadurch verlaufen ihre Freundschaften nicht immer langfristig, auch wenn die Verbindungen anfangs intensiv und herzlich sind. Ihre größte Aufgabe besteht darin, Selbstfürsorge und gesunde Abgrenzung zu lernen – damit ihre Herzlichkeit nicht zur Erschöpfung führt, sondern zu tragfähigen, bereichernden Freundschaften.

Freundschaftstyp 6: Die Unkonventionelle

Die (bzw. der) Unkonventionelle tickt anders als die meisten Menschen – und das ist ihr durchaus bewusst. Sie denkt, fühlt oder verhält sich auf eine Weise, die nicht der „Norm“ entspricht. Manchmal hat das mit neurologischen Besonderheiten wie Asperger-Autismus zu tun, manchmal einfach mit einer sehr eigenen Art, die Welt zu sehen.

Andere finden sie oft „komisch“ oder schwer einzuordnen – und das beruht auf Gegenseitigkeit. Auch sie empfindet viele Menschen als anstrengend, oberflächlich oder unverständlich. Wenn sie merkt, dass sie nicht so angenommen wird, wie sie ist, zieht sie sich zurück, bevor zu viel Energie verloren geht.

Meist kann sie gut allein sein und vermisst nicht unbedingt etwas, wenn sie nur wenige oder gar keine Kontakte hat. Allerdings hat sie manchmal den Gedanken, dass man „doch Freunde haben muss“. Sie lernt im Laufe der Zeit, dass es völlig in Ordnung ist, wenn sie keine hat, solange sie sich mit sich selbst wohlfühlt.

Ihre Freundschaften entstehen selten zufällig, sondern meist in Nischen und besonderen Kontexten, wo Individualität nicht nur akzeptiert, sondern geschätzt wird. Dort kann sie ganz sie selbst sein, ohne erklären zu müssen, warum sie anders ist. Die (bzw. der) Unkonventionelle beweist: Echtes Miteinander braucht keine Anpassung, sondern gegenseitige Wertschätzung – gerade in all seiner Verschiedenheit.

Fazit: Lebe deinen eigenen Freundschaftsstil!

Ob Intensivfreundin, Extrovertierte, Eremitin, Charismatische, Überempathische oder Unkonventionelle – jeder dieser Freundschaftstypen ist eine wertvolle Ausdrucksform hochsensibler Persönlichkeit. Es gibt keinen „richtigen“ oder „falschen“ Weg, Beziehungen zu gestalten. Entscheidend ist, dass dein Freundschaftsstil zu deiner Energie, deinen Bedürfnissen und deinem Lebensrhythmus passt.

Hochsensibilität verstärkt oft das Bedürfnis nach Echtheit, Tiefe und Achtsamkeit in Begegnungen. Wer sich darüber klar wird, welcher Typ er oder sie ist, kann leichter Grenzen setzen, bewusst passende Kontakte wählen und das soziale Umfeld so gestalten, dass es stärkt statt erschöpft.

Erlaube dir, deinem eigenen Rhythmus zu folgen – egal, ob du in einem großen Kreis aufblühst, in einem kleinen Hafen tiefer Verbundenheit zu Hause bist oder deine Kraft vor allem aus dir selbst schöpfst. Wahre Freundschaft beginnt immer damit, dir selbst treu zu bleiben.

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19 Gedanken zu „Hochsensibel – welcher Freundschaftsyp bist du?“

  1. Hallo ich kann nur sagen, ich habe tatsächlich von allem etwas was auf mich genau zutrifft. Da kann ich mich nicht festlegen .Bin auch schon in Frührente ,und genieße das allein sein ,wie in meinen früheren Kinderjahren. Kann mich von Energie raubenden ,toxischen, egoistischen Menschen sehr gut befreien, das konnte ich nicht immer ,war auch mein Leben lang nur erschöpft und habe mit 60 Jahren erst erfahren das ich HSP bin.
    LG G.L.

    Antworten
    • Hallo meine Liebe,

      vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken! Freut mich zu lesen, dass du mit dem Thema Freundschaft im Reinen bist. Mir geht es ganz ähnlich wie dir, dass ich mich in einigen dieser Typen wiederfinde…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. auch ich habe mich in mehreren Beschreibungen wiedergefunden und würde mich als Mischtyp beschreiben.
    Wobei ich feststelle, dass sich beim Thema Grenzen setzen gerade viel verändert. Das Leben ist halt ein Prozess, da ist nichts in Stein gemeißelt.

    Antworten
    • Liebe Andrea,

      vielen Dank für deine Zeilen! Freut mich, dass du dich in einigen Beschreibungen wiederfinden konntest. Ich bin auch ein Mischtyp, wobei ich verschiedene Phasen durchlaufe. Es ist, wie du es beschreibst – ein Prozess, der immer weiter geht…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Es ist überraschend und beeindruckend, wie klar und treffend die unterschiedlichen Stile beschrieben sind.
    Stil 3 trifft 100% bei mir und auch der Stil 5 kommt sehr nah an mich heran. Ein bisschen von der 4 noch und fertig ist das Mosaik 🙂

    Antworten
    • Liebe Marion,

      danke dir für dein nettes Feedback! Dein Mosaik kommt meinem recht nah… 😍

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  4. Liebe Barbara , vielen Dank für diesen interessanten Artikel!
    Das Thema Freundschaft beschäftigt mich immer mal wieder sehr , da ich mich oft frage , ob meine „ Erwartungen und Ansprüche “ vielleicht zu hoch oder unrealistisch sind . Irgendwie sehne ich mich oft nach „ der besten Freundin “ , die mich während Kindheit und Pubertät lange begleitet hat , ich aber seitdem nie wieder gefunden habe.Insofern sehe ich mich ganz klar in Typ 1 wieder .
    Dennoch bin definitiv auch ein Mischtyp ; ein bisschen Typ 3 und einiges von Typ 5 erkenne ich auch wieder in mir .
    Als Hochsensible stelle ich mir oft die Frage- nicht nur – in Bezug auf Freundschaften und soziale Beziehungen, ob ich okay bin oder vielleicht völlig überzogene Wünsche und Vorstellungen habe.
    Auf jeden Fall ein sehr spannendes Thema!

    Antworten
    • Liebe Sabine,

      vielen Dank für deine Zeilen und dein nettes Feedback, das mich sehr freut! Da bist du ja auch eine spannende Mischung…

      Was deine Wünsche und Vorstellungen betrifft: Du kannst dich ja in einer Freundschaft nur unter bestimmten Umständen wohl fühlen. Prüfe doch einmal deine Erwartungen und halte an allem fest, was du wirklich brauchst. Wenn du ein wenig Eremitin bist, fühlst du dich nämlich auch ohne Freunde recht wohl und du kannst nur wenige Kontakte pflegen. Eine Freundschaft sollte dir wirklich mehr Wohlbefinden ermöglichen, statt dich von dir und deinen Werten wegzubringen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  5. danke, ich finde mich überwiegend in unkonventionell. in meiner generation ist das eher selten. manchmal leide ich darunter! ich habe keine freundin, dazu kommt diese zeit, die ich kaum verkrafte.

    sehr freundlich carmen steg

    Antworten
    • Liebe Carmen,

      vielen Dank für deinen Kommentar! Ich wünsche dir viel Kraft in dieser Zeit und dass immer die Menschen in dein Leben treten, die du brauchst.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

    • liebe carmen! waren es nicht immer die unkonventionellen, die die menschheit weitergebracht haben? die sensiblen, die andersticker, die herzensmenschen? das sind nach allem, was ich weiß, genau die, die es in dieser gewaltig schwierigen transitus-zeit braucht, um in die neue zeit zu gelangen … es werden die schweren irrtümer des homo sapiens geschichte sein, wir werden der verbundene mensch sein, ALLE, nicht mehr nur wir jetzigen vorläufer. wir sind nicht allein, wir sind teil der die-zukunft-in-die-gegenwart-hol-gemeinschaft, es gibt sie und sie wächst … uns lenkt nur oft der blick ab, weil uns das konventionelle alte überall entgegenbratzt, umschwirrt und überflutet. du bist nicht alleine! und ganz bestimmt machst du wichtige arbeit für uns, das wette ich. ob du beziehungsmäßig ein solo-, ein zweier-, ein grüppchens-, ein netzwerk-, ein chef- oder ein weiser-berg-mensch bist: ich wünsch dir die intuition, die reise, die flüsse und winde, die dich dahin tragen, wo du dich erkannt und gewertschätzt fühlst :)) sei gesegnet.

  6. Bin 63, seit 50 in Rente. Erst seit sehr kurzem verstehe ich, weshalb „ausgerechnet ich“ (grübel, selbstzweifel) so oft erlebt habe, daß Verhaltensweisen von Freundinnen oder Freunden mich voll überrascht, getroffen und sprachlos gemacht haben. Wenn jemand zu mir käme und würde sagen, „Hör mal zu, du blöde Kuh, wir müssen reden!“, würde ich erfreut sagen, „Komm rein, willste ’nen Kaffee? Das ist ja interessant!“ Ich brauche straighte Ehrlichkeit, und daß sich das DECKT, was ein Mensch sagt und was er meint, oder was er denkt und was er sagt, zu schweigen davon, was er sagt und was er dann TUT. Ich wußte nie, daß das der Kern der ganzen Sache ist, weswegen mein Leben so kreuz-anstrengend war … Seit ich mich über Autismus schlaumache [durch Community-Leute, weniger die maschinenhaft abwertende Wissenschaft], verstehe ich aber endlich, was da die ganze Zeit passiert! Ich konnte auch eine Reihe bestimmter menschlicher Schattenseiten nie identifizieren, es dauerte ganze Jahre, bis ich sicher war, wie das Rumpelstilzchen in irgendeinem Fall hieß: Verschweigen, oder Hintenrumreden, oder echt Lügen, oder gar Manipulieren! Ich habe mein Leben lang kreuz und quer alle denkbaren Disziplinen, wissenschaftliche und mystische, erforscht, um die Menschen zu verstehen. Zuordnen, einsortieren kann ich heute, nachvollziehen immer noch wenig, aber mich selber verstehen und nicht mehr abwerten: Das kann ich endlich! Ich würde mal sagen: „Typ unkonventionell“. Finde ich klasse, daß dort Asperger-Autismus erwähnt ist :)) Die Kommunikation mit ADHS- und Asperger-Kollegen erlebe ich als „endlich meinesgleichen“ und seelenheilend. Danke, Frau Kern :))

    Antworten
    • Liebe Karin,

      vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte, die mich sehr berührt! Gut, dass du nach langem Suchen doch herausgefunden hast, was mit dir los ist. Es ist schön zu lesen, dass du dich nun besser verstehen kannst. Und dieses Unkonventionelle ist tatsächlich sehr wichtig: Menschen, die Dinge anders sehen, anders angehen und andere Ideen haben, können eine enorme Bereicherung sein. Viele wichtige Erfindungen wurden von Asperger-Autisten gemacht. Ohne sie wäre die Welt nicht das, was sie ist.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  7. Hallo Zusammen,
    die Kommentare, welche ich hier gelesen habe treffen teilweise auch auf mich zu. Da ich erst seit recht kurzer Zeit weiß, dass ich hochsensibel bin, obwohl ich es schon sehr lange vermutete, bin ich trotzdem recht neu hier. Nun zum Thema „Freundschaftstyp“. Nach meiner Beobachtung und auch bedingt durch einige sehr schmerzlicher Erfahrungen, habe ich die Bezeichnung Freundschaft gegen Kameradschaft ausgetauscht. Für mich ist die Frage also: „Welcher Kameradschaftstyp bin ich?“ Ich habe oft feststellen müssen, dass wenn es Erledigungshilfen für andere gab, es recht schnell zu sogenannten Freundschaften gekommen ist. Leider war dies auch meistens ein sehr einseitiges Unterfangen. Für mich ist „Kameradschaft“ ein sehr wichtiges und fast heiliges Verhältnis. Denn es setzt eine sehr empathische, verständnisvolle und wertschätzende Charakteristika voraus. Hinzu kommt auch eine ausgeprägte Vertrauensbasis voraus. Und diese kann nur in einem beiderseitigen liebevollen Prozess entstehen. Allerdings möchte ich auch noch anmerken, ob es nun „Freundschaft“ oder „Kameradschaft“ genannt wird ist letztendlich zweitrangig. Fokus liegt auf der Einstellung und Verhalten der- bzw. desjenigen.

    Antworten
    • Lieber Peter,

      vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken! Wenn du gern von Kameradschaft sprichst, wirkt das auf mich so, dass du die Gegenseitigkeit betonst. Und das finde ich in einer Freundschaft auch total wichtig, dass beide nehmen und geben. Wenn da ein Ungleichgewicht besteht, fühlt man sich auf die Dauer nicht wohl.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  8. ich für meinen Teil finde mich in allen Typen wieder, bis auf Typ 4. Dafür bin ich schon etwas gebrandmarkt. Mein Haupttyp ist der Intensivfreund. Obwohl ich auch gut lose Bekanntschaften habe, aber das musste ich erst lernen, dass ich das brauche. Ich tue mir richtig schwer neue Freunde zu finden, ich wirke irgendwie nach der Kennenlernphase komisch. Ich bin unkonventionell und auch alternativ unterwegs, da ich auch sehr spirituell bin, aber ich drücke es niemanden auf.
    Ich wünschte, ich hätte mehr als nur eine gute Freundin. Es ist etwas einsam auf dieser Welt.
    Manchmal fühle ich mich, als ob ich nur ein Durchlaufposten oder eine Auffangstation für „Freunde“ bin. Freunde lerne ich kennen, wenn diese eine schwere Lebensphase durchmacht. Ich baue auf, ich halte, ich bin da und wenn es denjenigen besser geht, zack ist er nach einem halben Jahr weg.

    Antworten
    • Liebe Natalie,

      vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte! Es macht mich traurig zu lesen, dass du sozusagen nur eine „Auffangstation“ bist. Denn eigentlich könnte das Helfen ja ein schönes gemeinsames Erlebnis sein, das zur Festigung der Freundschaft führt. Bitte lasse dich nicht ausnutzen und achte stets darauf, dass du auch etwas zurückbekommst!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

    • Hallo Natalie,
      mein Name ist Peter. Ich bin neu hier, aber nicht in der Thematik. Ich habe mir Deinen Text, frecherweise, mehrmals durch gelesen. Interessanterweise, habe ich sehr schnell das Gefühl entwickelt, ich schaue in Textpassagen meiner Erfahrungen. Gehe ich richtig in der Annahme, so habe ich das Gefühl, dass neben der Enttäuschung, schon ein wenig Resignation bei Dir durchkommt? An diesem Punkt war ich auch des öfteren. Vielleicht hast Du Interesse, dass wir uns über diese Thematik vielleicht austauschen? Das würde mich freuen. Noch ein schönes Wochenende.

      Lieben Gruß

      Peter

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