Hochsensibilitätsgen von der Migräne-Forschung gefunden?

Im Juli diesen Jahres hat es mich richtig erwischt: Nachdem ich über ein Jahr lang gar keine Probleme mit Migräne gehabt hatte, ging es plötzlich wieder los. Diesmal kam es besonders schlimm, ich lag zwei Wochen lang im abgedunkelten Schlafzimmer. Als mein Hirn es mir endlich wieder erlaubte, es zum Lesen zu benutzen, lud ich mir das Buch Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne* von Hartmut Göbel, dem Leiter der Kieler Schmerzklinik, auf meinen Kindle. Nicht nur, dass ich dort meine Migräneauslöser entdeckt habe und zukünftig viel besser damit werde umgehen können, die Kieler Schmerzforscher sind auf genetische Besonderheiten bei Migränikern gestoßen, die sich auffallend mit den Definitionen der Hochsensibilität decken. Ich zitiere:

Die gefundene genetische Variante auf Chromosom 8 steuert über die in der Nachbarschaft liegenden Gene PGCP und MT-DH die Menge des Nervenüberträgerstoffes Glutamat in den Nervenübergängen. Glutamat aktiviert wichtige Nervenfunktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Konzentration und Wahrnehmung.  (Pos. 827-29)

Betroffene [dieser genetischen Variante] charakterisieren sich durch eine hohe Aufmerksamkeitsleistung. Sie sind in der Lage, Reize sehr genau zu differenzieren. […] Auch gewöhnen sie sich nicht an wiederholte Reizdarbietungen, sondern bleiben auf wiederkehrende Reize konzentriert. Sie charakterisieren sich durch eine besonders hohe Wahrnehmungsempfindlichkeit und hohe Aktivierungsbereitschaft ihres Nervensystems. Durch einen u.a. genetisch bedingten hohen Glutamatspiegel scheint es möglich, dass die Übertragung der Nervenimpulse über den sog. synaptischen Spalt zwischen den Nerven sehr schnell, nachhaltig und intensiv erfolgt. (Pos. 841ff)

Das Gehirn von Migränepatienten reagiert aktiver. Die Größe der Spannungsverschiebung [im EEG] ist deutlich größer als bei anderen Menschen. Während bei Gesunden die Spannungsverschiebung nach mehreren Messungen zunehmend kleiner wird (=habituiert), bleibt sie bei Migränepatienten hoch. Diese Messungen sind ein wichtiger Beleg dafür, dass das Gehirn von Migränepatienten offensichtlich besonders aktiv auf Reize reagiert […] Das Gehirn kann anscheinend nicht abschalten und steht im wahrsten Sinne des Wortes unter ‘Hochspannung’! Der Energieverbrauch in den Nervenzellen ist zu hoch! Die Energie-Pumpen können nicht genügend Energie nachliefern. Folge: Die Nervenfunktion bricht zusammen. (Pos. 1194ff)

Somit kann angenommen werden, dass in der Entstehung der Migräne u.a. eine Hyperaktivität von Nervenzellen und ein Energiedefizit im Gehirn besteht. Hier schließt sich der Kreis zur modernen Genforschung, die eine genetische Besonderheit in der Energieversorgung von Nervenzellen von Migränepatienten bestätigt. (Pos. 1202ff)

Das schließe ich aus diesen Zitaten

Es wurde also nicht nur eine genetische Variante auf Chromosom 8 gefunden, genau bei dieser Personengruppe ließ sich die erhöhte Hirnaktivität auch im EEG nachmessen! Was auch noch sehr spannend ist: Nach den von Hartmut Göbel zitierten Forschungsergebnissen haben ca. 20% der Menschen diese genetische Besonderheit, was genau dem Prozentsatz entspricht, der auch in der Hochsensibilitätsforschung immer wieder auftaucht.

Die Forscher haben übrigens zwei Migräne-Gene ausgemacht; das eine, hier beschriebene, deckt sich mit der Hochsensibilität, das andere befindet sich auf Chromosom 1 und betrifft den Energiehaushalt der Zellen. Migräne entsteht, wenn beides zusammentrifft, sowohl die Hyperaktivität des Gehirns durch den erhöhten Glutamatspiegel aufgrund des Gens auf Chromosom 8, als auch eine schlechte Energieversorgung der Zellen durch das Gen auf Chromosom 1.

Göbel beschreibt die Entstehung eines Migräneanfalls in seinem Buch* so, dass man vor dem Hintergrund Hochsensibilität nicht umhin kommt, ihn als körperliche Manifestation einer Reizüberflutung zu sehen. Jetzt wäre es natürlich sehr spannend, zu erfahren, ob es unter HSP viele Migräniker gibt, von daher hoffe ich auf Ihre Kommentare. Meine Nachforschungen im Bekannten- und Familienkreis haben jedenfalls ergeben, dass so gut wie jede hochsensible Person auch, zumindest hin und wieder, von Migräne betroffen ist. Dies ist aber keinesfalls repräsentativ, sondern nur eine erste Erkundung.

Was das für das Thema Hochsensibilität bedeutet

Was das Thema Hochsensibilität betrifft, kommen mir aufgrund dieser Forschungsergebnisse folgende Gedanken: Die genetisch bedingte hohe Aktivität des Gehirns durch mehr Glutamat in den synaptischen Spalten der Nervenzellen wäre ja eigentlich ein Vorteil, hätte dies nicht den Nachteil, dass sich der Energieverbrauch des Gehirns erhöht und die Energieversorgung der Nervenzellen dadurch instabil wird. Dies führt dann zu einer Anfälligkeit für Reizüberflutung bis hin zu Migräneattacken. Ohne diesen Nachteil hätte sich das Gen womöglich in der gesamten Menschheit durchgesetzt. Dadurch, dass ein Teil der Menschen dieses Gen trägt, kann die Menschheit insgesamt dennoch von dieser Eigenschaft profitieren, ohne dass alle von deren Nachteilen betroffen sind.

Wenn also dieses Gen tatsächlich „das Hochsensibilitätsgen“ wäre, würde das folgendes bedeuten: Hochsensible Personen bewegen sich, was ihre Hirnaktivität betrifft, in einem Grenzbereich des materiell umsetzbaren. Wenn Du hochsensibel bist, achte also auf Dich: Wichtig ist, regelmäßig zu essen, denn das Nervensystem braucht Kohlenhydrate. Lieber einmal eine kleine Zwischenmahlzeit einlegen, als längere Zeit zu hungern. Gönne Dir die Pausen, die Du benötigst, um Deine Tanks wieder aufzufüllen. Dein Gehirn wird es Dir danken!

Nachtrag vom 20.1.2018: Dieser Blog-Artikel ist jetzt schon einige Jahre alt. Inzwischen hat sich bei mir viel getan. Ich habe einige Ursachen für meine Migräne gefunden und nach und nach ausgeräumt. Inzwischen kann ich mich als fast migränefrei bezeichnen. Es geht mir gut! :-D

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60 Gedanken zu „Hochsensibilitätsgen von der Migräne-Forschung gefunden?“

  1. Hallo,
    Sehr spannender Artikel. Ich würde sagen, dass ich die Kategorie Gen 8 definitiv erfülle. Migräne wurde das erste mal in frühen Kindesalter bei mir festgestellt. Meine hochsensivität habe ich vor ein paar Jahren bewusst entdeckt. Das Buch von Herrn Göbel ist mir ebenfalls bekannt. Letztes Jahr war ich sogar 2 Wochen in der Kieler Schmerzklinik, da meine Migräne momentan absolut katastrophale Ausmaße annimmt.
    Das mit dem regelmäßig Essen kann ich nur bestätigen. Ich habe tatsächlicherweise ca. Alle 2h Hunger. Ich kann nur raten auf die Qualität der Lebensmittel zu achten. Z. B kaufe ich mein Brot mittlerweile beim Bäcker, ebenso wie Wurstwaren beim Minimetzger, der am besten noch selbst schlachtet. Tolle to go snacks sind Nüsse oder Knäckebrot mit Obst.

    Antworten
    • Hallo Annabelle,

      vielen Dank für Dein Interesse und Deinen interessanten Erfahrungsbericht!

      Migräne kann wirklich sehr hartnäckig sein. Ich selbst hatte in den letzten Wochen eine deutliche Besserung durch Aminosäuren. Mehr dazu kannst Du hier nachlesen, falls Du das einmal ausprobieren möchtest:

      Nahrungsergänzung für hochsensible Nerven (Teil 3)

      Das kann ich jedem, der unter Migräne leidet, nur wärmstens empfehlen!

      Dass Du so auf die Qualität Deiner Lebensmittel achtest, finde ich toll! :-) Du scheinst Nüsse ja zu vertragen. Viele Migräniker müssen mit Nüssen aber vorsichtig sein, denn sie enthalten Stoffe, die Kopfschmerzen auslösen können. Wenn ich z.B. nur eine Handvoll Cashew-Kerne esse, bin ich für Tage ausgeknockt. Ich schreibe das hier sicherheitshalber einmal…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Hallo,
    ich bin erst heute auf das Thema Hochsensibilität gestoßen und war überrascht, wie genau ich mich in 80 bis 90% von dem wiederfinden konnte, was ich bisher dazu gelesen habe.
    Ich leide unter Migräne ca. seit ich acht Jahre alt war, vielleicht schon früher. Als ich mich heute in das Thema HS eingelesen habe, hat sich mir nach kurzer Zeit der Gedanke aufgedrängt, dass beides miteinander zu tun haben könnte. So bin ich durch eine gezielte Googlesuche hier gelandet.
    Sehr interessant in jedem Fall und wert, genauer untersucht zu werden. Danke für den Artikel.
    Liebe Grüße, Maria Luisa

    Antworten
    • Hallo Luisa,

      freut mich, dass Du hier fündig geworden bist! Das Buch von Hartmut Göbel dürfte dann für Dich auch interessant sein. Jedenfalls herzlich willkommen, und vielleicht findest Du noch mehr Anregungen hier. Und wenn Du noch Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Ich bin wohl auch hochsensibel und habe seit meiner Kindheit sehr oft und starke Kopfschmerzen. Besonders beim Wetterumschwung, bzw Druckdifferenzen (Fliegen o.ä.). Och vergleiche mein Wohlbefinden oft mit dem Föhndiagramm im Internet.Habe ich ziemlich sicher von meinem Vater verebt bekommen, der auch beides aufweist.

    Antworten
    • Liebe Jessi,

      vielen Dank für Deinen Bericht! Klingt so, als würde meine These auch auf Dich passen…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  4. Ja, ich bin hochsensibel und habe Migräne seit meiner frühen Kindheit.
    Und ich habe Depressionen, bin zu lange über meine Grenzen gegangen.
    Diese Dinge bedingen sich teilweise, es werden sogar gleiche Medikamente eingesetzt. Daher ist dieser Artikel sehr spannend. Es ist sehr interessant zu sehen, dass endlich die Forschung zu Erklärungen gelangt. Vieleicht auch bald zu einer Erleichterung für Betroffene.
    LG

    Antworten
    • Liebe Sandy,

      vielen Dank für dein nettes Feedback und Deinen Bericht! Ich hoffe, dass dir die Medikamente bald helfen und es dir wieder besser geht.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  5. Ich hatte mich immer gefragt, wieso ich so anders bin. Wieso ich immer so anders Reagiere und viele meinen ich sei Komisch. Letstens habe ich mich mal Informiert wieso ich so schnell Menschen durchschaue oder gar Gefühle spühre obwohl ich nur an die Menschen dachte. Ich bin dann auf diese Webseite gestossen und Plötzlich machte alles einen Sinn.
    Bei mir wurde vor 3Jahren Chronische Migräne diagnostiziert wobei ich jeden Tag heftige Kopfschmerzen habe. Die Kopfschmerzen verstärkten sich jeweils bei grossen Menschenmassen, Müdikeit, Stressituationen. Seit ich mich als Hochsensibel eingestufft hatte nahmen die Kopfschmerzen ab. Ich nehme hierzu keine Medikamente da ich diese hasse also kann ich sagen, dass die Kopfschmerzen sehrwohl einen zusammenhang haben könnten. Danke für den Bericht ich denke ich habe noch wenig zu lernen wie ich genau damit umgehe, denn ich finde es auch sehrwohl interessant und denke es öffnet mir vielerlei Türen wenn ich dies einwenig trainiere oder näher kennenlerne und wer weiss, vielleicht werde ich die Täglichen Kopfschmerzen auch komplett los…

    Liebe Grüsse Mia

    Antworten
    • Liebe Mia,

      vielen Dank für Deinen netten Kommentar, der mich sehr freut! :-) Wie schön, dass jetzt endlich alles einen Sinn für Dich macht und Du weißt, was mit Dir los ist.

      Kennst Du eigentlich meinen gratis Online-Kurs? Dort lernst Du einige sehr wichtige Dinge im Umgang mit Deiner Hochsensibilität:

      Gratis Online-Kurs hochsensibel sein

      Vielleicht werden Deine Schmerzen dann noch einmal besser. Außerdem kann ich Dir gegen Schmerzen noch diesen Blog-Artikel empfehlen:

      Schmerz auflösen ohne Medikamente

      Und wenn Du noch Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  6. Liebe Anne-Barbara,
    seit Anfang Pubertät zuerst Kopfschmerzen, dann wirkliche Migräne-Anfälle. Jahrzehntelang. Mittlerweile (ich bin 68) selten mehr. Meine Erklärung: ich habe in den letzten 15 – 20 Jahren, bevor ich noch wusste, dass ich HS bin, durch trial and error herausgefunden was mir und meinem System hilft: ENTSPANNEN – nicht nur bei Migräne, sondern auch wegen Schlaflosigkeit, Erschrecken, Müdigkeit und Erschöpfung, Depression. Entspannung-CD’s und Meditationen, regelmässig in den Tag eingebaut, sind das Wundermittel für mich. Sowie gute Vit. D3 und Omega-3 Versorgung, und Melatonin-Salbe für tieferen Schlaf.
    Und AUSSCHALTEN VON STRESSFAKTOREN – so weit das möglich ist.

    Es fügen sich jetzt so Puzzle-Teile zusammen, wie das auch familiär zusammenhängt. Interessant. Vielen vielen Dank für deine Arbeit!! Lieben Gruss Sabeth

    Antworten
    • Liebe Sabeth,

      vielen Dank für Dein nettes Feedback und Deinen Bericht! Danke auch für Deine Tipps, wie Du Deine Migräne überwunden hast. Regelmäßige Entspannung, über den Tag verteilt, ist nicht nur für Migräniker, sondern für alle Hochsensiblen extrem wichtig. Dafür findest man auch hier einiges:

      https://hochsensibelsein.de/thema/stress-reduzieren/

      Meine Migräne ist so gut wie weg, seit ich meine Histaminunverträglichkeit erkannt habe und mich histaminarm ernähre. Mehr dazu hier:

      Hochsensibilität und Histaminintoleranz

      Dein Beispiel macht Mut, dass man Migräne tatsächlich gut in den Griff bekommen kann, danke Dir dafür!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  7. Migräne und HSP ziehen sich durch mein gesamtes Leben. Schon im Kindergarten fanden mich die Betreuer hinter den Jacken im Gang , weil ich das Licht und den Lärm nicht ausgehalten habe. Verstanden hat das damals sowieso niemand , statt dessen hagelte es Schläge , weil man sich gefälligst zu benehmen hat. Feiern waren und sind ein Greuel , wie überhaupt alle Menschenansammlungen. Man kommt sich richtg asozial vor , obwohl man ganz im Gegenteil , alle wahrscheinlich stärker spürt , als sie sich selbst. Diese nach außen gelebten Lügen sind für mich , wie wahrscheinlich für viele hier , nicht aushaltbar. Als ich dann vor einigen Jahren nach einer weiteren erfolglosen Therapie wegen Depressionen und Panikattacken auf dieses Thema gestossen bin , hat es alles für mich Sinn gemacht , doch andere haben es trotzdem nicht verstanden , weil sie ja einfach weiterleben können. Trotzdem fühlte ich mich sehr erleichtert , weil es da draußen mehr so extrem fühlende Lebewesen gibt , wie mich.
    Und das Leben geht weiter :
    Ich komme gerade von der ersten Reise zu meinem jüngeren Sohn zurück ( ich wollte halt so gerne mein Enkelkind kennenlernen ). Und was soll ich sagen , ich habe fast die gesamte Zeit im Hotelzimmer verbracht mit einer Migräne , die kaum in den Griff zu bekommen war. Kaum kam ich nach Hause , bin ich so schnell wie noch nie eingeschlafen und bin heute ohne Schmerzen aufgewacht . Was mir extrem hilft , sind meine Hunde und Katzen , die Reizüberflutungen sehr gut abfangen und ausgleichen können ( deshalb habe ich mehrere Hunde und Katzen , einer bzw. eine wäre damit überfordert und würden krank werden, was ich auch wieder nicht aushalten würde), wodurch ich nicht so extrem davon betroffen werde. Wie machen das andere HSP , um ohne Schmerzen verreisen zu können ? Denn da es mir vor ein paar Monaten bei der Reise zu meinem anderen Sohn und 1. Enkelkind ebenso schlecht ging , weiß ich nicht , wie ich das schaffen soll, die Familie zusammenzuhalten. Dieses Gefühl , keine Wahl zu haben , werden hier sicher viele kennen , ist auch nicht gut aushaltbar. Natürlich begünstigt das wieder die Migräne , ……. Natürlich wende ich auch Entspannungstechniken an und sorge immer für rechtzeitigen Rückzug , damit das System immer wieder runterfahren kann und habe meine Ernährung umgestellt ( ich lasse Glutenhaltiges weg bzw. vermeide ich Kohlenhydrate möglichst oft – hilft im normalen Alltag sehr !). Ich habe auch gelernt , nein zu sagen, wenn es innen danach verlangt( fällt aber noch immer schwer).
    Ich hatte auch in jungen Jahren ( mit 24) einen totalen Nervenzusammenbruch ( heute sagt man Burnout dazu) ,von dem ich mich nie wirklich ganz erholt habe , denn belastbar bin ich nach 30 Jahren noch immer nicht. Meine Sinne sind seit ein paar Monaten aber extrem sensibel geworden , vielleicht komme ich in den Wechsel , der halt alles noch einmal durcheinanderbringt. Habe Mönchspfeffer , Schafgarbe und Frauenmantel von meiner Frauenärztin empfohlen bekommen ( sie weiß , wie extrem ich auf normale Medikamente reagiere ) und seit ein paar Wochen in Verwendung und hoffe , dass ich diesen Übergang auch schaffe und natürlich hoffe ich , dass , wenn diese Hormonschwankungen weg sein werden, dass es leichter sein wird , die Ruhe zu bewahren.
    Herzliche Grüße an euch alle von Sylvia

    Antworten
    • Liebe Sylvia,

      vielen Dank für Deinen bewegenden Bericht! Ich drücke Dir die Daumen, dass Du bald etwas findest, was Deine Migräne lindert, und dass Du Dein Leben so führen kannst, wie Du es möchtest.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  8. Ich habe seit meiner Kindheit Migräne.

    Ich setze mich gerade mit dem Thema HSP auseinandersetze, weil ich mich in den verschiedenen Texten und Beschreibungen zum Thema total wiederfinde (und laut zwei Tests betroffen bin). Über einen Mama-Blog, in dem ich mich sehr wiederfinde, bin ich überhaupt erst darauf gestoßen, dass es HSP gibt.

    Daraufhin habe ich gegoogelt, ob HPS und meine Migräne möglicherweise zusammenhängt.

    Antworten
    • Liebe Sabrina,

      vielen Dank für Deinen Bericht! Ich denke, dass es diesen Zusammenhang gibt, weil ca. 80% meiner Klienten tatsächlich auch mit Migräne zu tun haben. Ich hoffe, Du wirst hier fündig!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  9. Ich bin auch von dieser Kombi betroffen. Meine Migräne tritt meist hormonabhängig auf, selten unabhängig davon. Letztere ist stressbedingt und ich hätte einen Einfluss drauf wenn ich früh genug Hinfühlen würde. Bei den hormonellen Migräneanfällen hat bislang nichts geholfen. Ich habe bestimmt 30 unterschiedliche Sachen ausprobiert. Ich kann also nur noch auf die Menopause hoffen.

    Liebe Grüße Silke

    Antworten
    • Liebe Silke,

      vielen Dank für Deinen Bericht! Tut mir total leid, dass Dir die hormonellen Migräne keine Ruhe lässt. Für den stressbedingten Anteil hätte ich noch einen Tipp für Dich:

      Schmerz auflösen ohne Medikamente

      Herzliche Grüße und gute Besserung,
      Anne-Barbara

  10. Oh ja, da finde ich mich wieder. Ich gehöre zu den Migräne-Männern, die parallel zur Gruppe der HSP gehören. Beides gibt sich gerne die Hand, mal bedingt die HS die Migräne, dann mal andersherum. Die Migränefaktoren kenne ich und kann zumindest die physischen Anteile gut im Zaum halten. Die Reizüberflutung haut mich trotzdem immer wieder um.
    Ich bin mit dem Thema noch nicht fertig!
    Gerne würde ich meine Gehirnaktivitäten mal in einem EEG sehen.
    Liebe Grüsse

    Holger

    Antworten
    • Lieber Holger,

      danke Dir für das Teilen Deiner Gedanken! Einerseits freut es mich, dass Du Dich in diesem Artikel wieder findest, andererseits würde es Dir wahrscheinlich um einiges besser gehen, wenn das nicht so wäre. Jedenfalls herzlich willkommen im Club der hochsensiblen Migräniker! ;-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  11. Hallo, ich bin hier gelandet, weil ich HSP und Migräne gegoogelt habe;). Ich denke ich bin hochsensibel und werde eher belächelt, wenn ich das erwähne. Heute habe ich nach einem Besuch im Einkaufszentrum Migräne bekommen. Als ich die Migräne bekam war klar warum. Mir ging es eh schon total schlecht danach. Ich konnte es nicht vermeiden dahin zu gehen. Es ist für mich jedes mal wie Folter. All diese Reizüberflutung die ungehindert auf mich einströmt. Ich habe auch das Gefühl, dass es schlimmer geworden ist. Oft fühle ich mich nicht verstanden. Bei mir ist die Migräne eigentlich auch eher hormonell bedingt, allerdings auch dann häufig mit stressigen Situationen verbunden. Heute konnte ich es nur mit dem körperlichen (und emotionalen) Stress verbinden. Also HSP und Mirgiäne auch bei mir.

    Viele Grüße

    Janine

    Antworten
    • Liebe Janine,

      vielen Dank für Deinen Kommentar! Tut mir leid, dass auch Du unter Migräne leidest. Stress ist sicher ein Auslöser, aber es lohnt sich, nach weiteren Ursachen zu forschen. Z.B. kannst Du einmal ausprobieren, ob eine histaminarme Ernährung Dir hilft.

      Mehr Infos dazu findest Du hier

      Herzliche Grüße und gute Besserung,
      Anne-Barbara

  12. Hallo Anne-Barbara,

    Ich bin wie vermutlich die Meisten hier gelandet, da ich selbst den Verdacht hege HSP zu sein, mir jedoch nicht 100 % sicher bin. Ich habe demnach einiges über HSP gelesen und dabei festgestellt, dass vieles in der Beschreibung von HSP auch zu den Hypothesen der Migräne-Entstehung passt. Deswegen habe ich dann nach einem Zusammenhang gegoogled. Weitere Forschungen würde ich hier sehr begrüßen, speziell fMRI Studien fände ich in dem Zusammenhang spannend.
    Nun zu mir:
    Viele Punkte in der Beschreibung von HSP treffen auf mich zu und zwei der online-tests waren positiv. Ich habe schon als Kind das Gefühl gehabt irgendwas an mir sei anders… Meine Geschwister haben mich regelmäßig gefragt, ob ich ihre Gedanken lesen würde, da ich häufig genau ihre Gedanken ausgesprochen habe nach längerem Schweigen. Ausserdem fallen mir in der Regel keine Dinge herunter, da in dem Moment wo etwas fällt gefühlt alles langsamer von statten geht und ich die Dinge wieder auffange, bevor sie aufschlagen (auch wenn andere etwas herunter werfen und ich bin nah genug dran). Lügen rieche ich auf drei Meilen Entfernung und Menschenmengen sind für mich die reinste Hölle… Ausserdem wurde beim HNO festgestellt, dass ich alles ca 20 db lauter höre als der Durchschnittsmensch in meinem Alter. Ich leide seit meinem 14. Lebensjahr auch an Migräne – früher sehr häufig (jedes Mal wenn ich meine Periode bekam), heute (mit 27) bekomme ich seit etwa 8 Jahren Hormonmedikamente, wodurch ich einfach quasi keine Periode mehr bekomme (alle 6 Monate etwa). Ein ganz fieser Trigger der weiterhin besteht für die Migräne ist bei mir flackerndes Licht… Also sei es nun ein schönes, prasselndes Feuer, oder eine defekte Leuchtstoffröhre in der Bahn.

    Vielen Dank für den Artikel.
    Liebe Grüße,
    Marry

    Antworten
    • Liebe Marry,

      vielen Dank für Dein nettes Feedback und Deinen Bericht! Tut mir leid, dass auch Du Migränikerin bist. Aber wenigstens hast Du mit Deiner Hormontherapie schon einen guten Erfolg erreicht! Und die Sache mit dem Flackerlicht ist zwar nervig, aber wenn Du es weißt, kannst Du wenigstens versuchen, solche Situationen zu vermeiden. Auch was Du sonst von Dir beschreibst, klingt sehr nach Hochsensibilität! Ich wünsche Dir, dass Du auf diesen Seiten einige Anregungen für Dich finden wirst…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  13. Danke für diesen Artikel, danach habe ich gesucht: Ideen zu der Frage, ob HS mit Migräne korreliert und wenn womöglich ja, warum. Ich habe seit meiner Kindheit Migräne und bin mit 97% der erreichbaren Punkte des Tests auf zartbesaitet.at hochsensibel (in diesem Test werden körperliche Reaktionen einbezogen, wie z.B. das Reagieren auf Koffeein. Danke für diesen Blog!

    Antworten
    • Liebe Teresa,

      danke Dir für Dein nettes Feedback und Deinen Bericht! Tut mir leid, dass Du auch Migräne hast. Den Test auf zartbesaitet kenne ich, das war damals auch bei mir der erste, den ich gemacht hatte. :-) Dann wünsche ich Dir, dass Du hier das findest, was Du suchst und brauchst! Und wenn Du noch Fragen hast, immer gern. :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  14. Ich habe Migräne seit meinem 3. Lebensjahr. Schon als Kind nannte ich es Gewitter im Kopf und hatte das Gefühl, ich muss all die vielen Eindrücken ausbrechen. Zwischenzeitlich war die Migräne lange weg, aber jetzt, im Zuge der Wechseljahre, taucht die wieder auf. Ich frage mich, ob ich hochsensibel bin, denn ich bin weniger empfindlich auf Sinnesreize als viel mehr auf emotionale Reize. Alles, was mit noch so kleinen Gefühlen verbunden ist, rast in mir hin und her als Gedanke und ich spüre die Gefühle körperlich. Äußerlich bin ich erschöpft, innerlich aufgepeitscht. In solchen Situationen kann es sein, dass mir übel wird, wenn jemand in meiner Gegenwart sich aufregt. Das alles staut sich immer wieder auf und ich weiß nicht, wie ichs verhindern kann. Kann das auch Hochsensibilität sein? Danke für einen Hinweis!

    Antworten
    • Liebe Sylvia,

      vielen Dank für Deinen Bericht! Sorry, dass es ein paar Tage gedauert hat, ich hatte eine besonders arbeitsreiche Woche und komme jetzt erst dazu. Tut mir leid, dass es Dir wegen Deiner Migräne gerade nicht gut geht! Bei mir war es genauso, als ich in die Wechseljahre kam, hat es sich verschlimmert. Jetzt habe ich einiges darüber herausgefunden und es geht mir zum Glück wieder besser.

      Zu Deiner Frage: Was Du beschreibst, deutet sehr auf Hochsensibilität hin. Es ist ganz typisch, dass einen diese emotionalen Reize, wie Du sie beschreibst, dann auf diese Weise mitnehmen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  15. Ich bin hochsensibel und ein migränepatient und bin auf jeden Fall der Meinung, dass diese beiden Dinge bei mir Zusammenhängen

    Antworten
    • Liebe Nathalie,

      danke dir für diese Rückmeldung! Ich wünsche dir, dass es dir immer besser gehen wird.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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