Hochsensibilität und Narzissmus – eine neue Sicht

Narzissmus ist ein weit verbreitetes Phänomen, das in der Hochsensibilitäts-Szene viel diskutiert wird… Narzisstische Persönlichkeiten sind permanent nur auf die Hebung des eigenen Selbstwerts bedacht, kreisen dabei ausschließlich um sich selbst und entwerten und manipulieren andere für genau diesen Zweck. Die „böse“ Königin aus dem Märchen Schneewittchen ist ein Paradebeispiel für Narzissmus: Es ist ihr so unerträglich, nicht die Schönste zu sein, dass ihr alle Mittel recht sind. In der Hochsensibilitäts-Szene kursiert die Vorstellung, dass hochsensible Menschen leicht Opfer von Narzissten werden und dass sie selbst niemals narzisstisch sind. Hochsensibilität ist aber eine genetische Veranlagung, während Narzissmus eine psychische Erkrankung darstellt, die zu den Persönlichkeitsstörungen zählt. Zu behaupten, dass Hochsensible niemals narzisstisch sein könnten und Narzissmus nie mit Hochsensibilität einhergehen würde, ist ungefähr so unsinnig, als könnte jemand mit blonden Haaren keine Grippe bekommen. Tatsächlich gibt es nach meiner Beobachtung unter den von Narzissmus Betroffenen sogar auffallend viele Hochsensible. Das ist aus meiner neuen Sicht auf Narzissmus auch kein Wunder – darauf werde ich im Lauf dieses Artikels genauer eingehen.

Die Außensicht auf Narzissmus

In der Regel wird bei der Beschreibung des Narzissmus von außen auf die Betroffenen gesehen und deren Verhalten interpretiert. Dabei entsteht ein düsteres Bild, da diese Menschen hochmanipulativ sind und keinerlei Empathie zeigen. Ein narzisstisch gestörter Mensch braucht andere und bringt sie dazu, ihn zu bestätigen. Gelingt dies nicht, gibt er dem anderen die Schuld dafür. Es dreht sich alles nur um Idealisierung und Entwertung.

Der narzisstisch gestörte Mensch würde für seine Selbstbestätigung alles tun: Anstrengung, Perfektionismus, Fleiß, Aussehen, Leistung, Suggestionen, Manipulationen, Geschenke, Bestechung, Versprechungen… So beschreibt Hans-Joachim Maaz den Narzissmus in seinem Buch Die narzisstische Gesellschaft. Ein Psychogramm, München 2014*.

Maaz schreibt auch über die hohe Kränkbarkeit der Narzissten und führt diese auf einen Mangel an Selbstliebe zurück.

Über diese Sicht auf Narzissmus habe ich 2016 bereits einen Blog-Artikel geschrieben. Meine in der Zwischenzeit gewonnenen neuen Einblicke machen aber eine Aktualisierung dieser Sichtweise nötig. Dazu muss ich ein wenig weiter ausholen:

Meine Geschichte mit Narzissmus und Hochsensibilität

Ich entstamme einer Familie, in der, wie ich heute rückblickend weiß, Narzissmus weit verbreitet ist. Viele dieser Menschen sind auch von Hochsensibilität betroffen. Auch später hatte ich es viel mit narzisstisch gestörten Menschen zu tun, sodass man sagen kann, dass dies eines meiner großen Lebensthemen ist.

Besonders tiefe Einblicke in das Thema Narzissmus und Hochsensibilität durfte ich erwerben, als sich jemand aus meinem privaten Umfeld um Hilfe an mich gewendet hat. Nach längerer (unentgeltlicher) Arbeit an diesen Schwierigkeiten stellte sich heraus, dass Narzissmus dahinter steckt. Auch diese Person ist eindeutig von Hochsensibilität betroffen, weist also beides auf.

Das Besondere an dieser Geschichte ist, dass es diesem Menschen so wichtig war, seine Probleme zu lösen, dass er bereit dazu war, seinen Narzissmus anzugehen. So etwas geschieht äußerst selten, da die von Narzissmus Betroffenen ja ständig auf Hebung ihres Selbstwertgefühls aus sind und eine solche Innenschau dem völlig widerspricht.

Bei der Arbeit mit dieser Person ist mir aufgefallen, dass die gängige Sicht auf Narzissmus, wie ich sie oben beschrieben habe, von Außenstehenden geprägt ist. Wenn man mit einem Betroffenen arbeitet und dieser berichtet, was in ihm vorgeht, ergibt sich ein anderes Bild. Über diese seltenen Einblicke möchte ich in der Folge schreiben, weil ich hoffe, dass dieses tiefere Verständnis von Narzissmus und Hochsensibilität für viele hilfreich sein könnte.

Narzissmus aus der Sicht eines Betroffenen

So hat es mir der vom Narzissmus Betroffene in mehreren Gesprächen beschrieben, die ich hier zusammenfasse:

Im Vordergrund stand bei ihm ein extrem hohes Schamgefühl. Seine Scham war so groß, dass er alles um sich herum vergessen hat. Aufgrund dessen kreiste er nur noch um sich selbst. Bin ich ein „schlechter“ oder ein „guter“ Mensch? Ein „schlechter“ Mensch zu sein, würde ihn noch tiefer in die Scham treiben, deswegen musste der von Narzissmus Betroffene dies massiv mit allen Mitteln abwehren. Er war deshalb nicht zu Problemlösungen in der Lage. Meist gelang ihm diese narzisstische Abwehr.

Wenn der von Narzissmus Betroffene doch einmal an jemanden geriet, der diese Abwehr durchbrach und es schaffte, ihn tatsächlich mit einem Fehler zu konfrontieren, führte dies bei ihm zu einem psychischen Zusammenbruch. Denn das Schamgefühl wurde nun so übermächtig, dass der von Narzissmus Betroffene jetzt in die Selbstentwertung ging und nur noch daran denken konnte, wie schlimm es ist, doch ein „schlechter“ Mensch zu sein.

Reue, Problemlösung oder Lernen aus dem gemachten Fehler waren dem von Narzissmus Betroffenen aber auch an dieser Stelle vollkommen unmöglich. Dazu hätte dieser Mensch zu seinem Fehler stehen können müssen, was ihm aber aufgrund seiner übermäßigen Scham nicht gelang. Außerdem hätte er in der Lage sein müssen, Selbstreflexion zu üben, um den Fehler abstellen zu können. Auch das ging nicht – dazu unten mehr.

Das Gegenüber, das doch so gern etwas geklärt hätte, blieb ratlos zurück und ging leer aus, trotz aller Selbstbezichtigungen des vom Narzissmus Betroffenen.

Der Teufelskreis des Narzissmus

Der vom Narzissmus Betroffene steckte in einem Teufelskreis fest: Da er alles vermied, was die Scham hätte steigern können, blockierte er jegliche Selbstreflexion. Denn diese hätte ja dazu führen können, dass er Dinge an sich entdeckte, die seinen Selbstwert weiter gemindert hätten. Dadurch hatte der vom Narzissmus Betroffene keine Orientierung über sich selbst, keine Möglichkeit, zu seinen Fehlern zu stehen und aus eigenen Fehlern zu lernen. Er blieb weit hinter seinem Potenzial zurück.

Da sich der vom Narzissmus Betroffene seinem Schamgefühl extrem ausgeliefert fühlte, empfand er sich als hochgradig verletzlich. Er hat sich deshalb schon früh in seiner Kindheit dazu entschieden, sich von niemandem mehr berühren zu lassen, um sich zu schützen. Dadurch fehlte im der soziale Austausch, der nötig ist, um sich selbst kennen zu lernen. Er verlor noch mehr die Orientierung.

Der vom Narzissmus Betroffene war also in mehrfacher Hinsicht abgekapselt: Abgekapselt von sich selbst durch die Blockierung der Selbstreflexion, abgekapselt von anderen, die er nur als potenzielle Bedrohung seines Selbstwerts sah und die er unbedingt dazu bringen „musste“, Dinge zu tun, die diesen steigerten.

Dass diese Haltung im Grunde genommen menschenverachtend ist, wurde dem von Narzissmus Betroffenen erst in Nachhinein schmerzlich bewusst. Zuvor war er so sehr mit der Abwehr von Scham beschäftigt gewesen, dass ihm dies völlig verborgen geblieben war: Er hatte sich als das Opfer, als bedroht von der Außenwelt, gefühlt.

Hochsensibilität und Narzissmus

Aufgrund dieser Gespräche mit dem von Narzissmus Betroffenen denke ich nicht mehr, dass mangelnde Selbstliebe die Ursache des Narzissmus ist. Für mich steht das extrem starke Schamgefühl im Vordergrund. Dass dadurch die Selbstliebe beeinträchtigt wird, ist für mich nur die Folge des ursächlichen Schamgefühls.

Wenn meine Annahme stimmt, dass ein unerträglich großes Schamgefühl die eigentliche Ursache des Narzissmus ist, verwundert es nicht weiter, dass es nach meiner Beobachtung unter vom Narzissmus Betroffenen überdurchschnittlich viele Hochsensible gibt. Denn bei Hochsensibilität nimmt man ja alle Gefühle intensiver wahr. Ein großes Schamgefühl wird so noch schneller unerträglich und treibt einen in die Narzissmus-Falle.

Gerät ein hochsensibler Mensch in die Narzissmus-Falle, wird er*sie die Gabe der Hochsensibilität zur narzisstischen Scham-Abwehr nutzen. Diese von Narzissmus und Hochsensibilität Betroffenen sind sehr gut dazu in der Lage, zu manipulieren, Nadelstiche zu setzen etc. weil sie ja aufgrund ihrer Feinfühligkeit die Schwachstellen ihrer Mitmenschen besonders gut erkennen.

Das in der Hochsensibilitäts-Szene weit verbreitete Argument, dass man bei Hochsensibilität doch besonders empathisch sei und dies dem Narzissmus entgegenstehe, ist meines Erachtens falsch. Der*die von Narzissmus und Hochsensibilität Betroffene ist genauso empathisch. Er*sie nutzt diese Empathie jedoch zur narzisstischen Scham-Abwehr und schadet deswegen anderen damit, statt ihnen zur Seite zu stehen. Von daher hilft eine hohe Empathie leider nicht gegen Narzissmus.

Narzissmus ist eine Strategie, um in einer narzisstischen Umgebung zu überleben

Es wenden sich immer wieder Klient*innen an mich, die sagen, sie seien „Opfer“ von Narzissmus geworden. Da gibt bzw. gab es dann den „bösen“ Narzissten im engeren Umfeld, unter dem man fürchterlich gelitten hat. Ja, das stimmt, man leidet fürchterlich. Doch leider bleibt man kein Opfer.

Denn wenn man am laufenden Band für den Selbstwert eines anderen entwertet, manipuliert und instrumentalisiert wird, dabei eingeschüchtert wird und jede Menge Schuldzuweisungen abbekommt, führt dies zu einem massiven Einbruch des Selbstwertgefühls und damit zu vermehrten Schamgefühlen. Um diese zu regulieren, brauchen wir dann selbst wieder Dinge, die unseren Selbstwert heben. Und damit entwickeln wir dann selbst auch narzisstische Züge.

Wenn also jemand „Opfer“ von Narzissmus geworden ist, sind zwei Dinge wichtig: Erstens natürlich die seelischen Belastungen zu überwinden, die das Zusammenleben mit dem von Narzissmus Betroffenen mit sich gebracht haben. Zweitens aber eben auch, die eigenen narzisstischen Anteile, die man gezwungen war, zu entwickeln, zu erkennen und aufzulösen.

In 3 Schritten ‚raus aus der Narzissmus-Falle

Solltest du aufgrund dieses Artikels narzisstische Züge an dir entdeckt haben, zeige ich dir jetzt, wie es dem von Narzissmus und Hochsensibilität betroffenen Menschen aus meinem privaten Umfeld (mithilfe meiner unentgeltlichen Unterstützung) gelungen ist, sich aus dem Teufelskreis des Narzissmus zu befreien. Dazu sind im Wesentlichen 3 Schritte nötig:

Schritt 1: Übung zum Auflösen von Schamgefühlen

Als allererstes brauchst du eine Achtsamkeit dafür, wofür du dich schämst, in welchen Situationen aus der Vergangenheit du dich besonders geschämt hast und wie es um deine gegenwärtigen Schamgefühle steht. Diese Schamgefühle musst du als erstes auflösen bzw. zumindest auf ein erträgliches Maß reduzieren! Nur so hast du eine Chance, deine narzisstischen Anteile zu knacken.

Dazu gibt es eine einfache, schnelle und effektive NLP-Übung zur Auflösung von Scham (NLP= Neurolinguistisches Programmieren):

  • Erinnere dich an eine Situation, in der du dich sehr geschämt hast.
  • Wie siehst du dich in dieser Situation, wie dein Gegenüber? Ist da etwas anders als in der Realität? Bei Scham ist es meist so, dass du dich kleiner siehst und dein Gegenüber größer. Es kann aber auch sein, dass du dich dicker siehst oder sonst eine unangenehme Eigenschaft von dir überzeichnet ist.
  • Mache dich in deinem Bild nun mindestens lebensgroß. Du kannst auch damit experimentieren, dich sogar noch größer zu machen. (Im anderen Fall machst du dich dünner bzw. entfernst die sonstige unangenehme Eigenschaft, die überzeichnet war.)
  • Achte nun darauf, wie sich dein Schamgefühl verändert hat! Bei vielen Menschen ist es nun ganz verschwunden. Zumindest aber ist es auf ein aushaltbares Maß reduziert.

Führe diese Übung für alle Erinnerungen durch, in denen du dich sehr geschämt hast! Dann achte unbedingt darauf, wie du in der Gegenwart auf bestimmte Situationen reagierst. Immer wenn Scham auftritt, machst du sofort diese Übung. Die Verminderung von Scham verschafft dir den Spielraum für die nötige Handlungsfreiheit. Nur so können dir auch Schritt 2 und 3 gelingen!

Schritt 2: Entscheide dich, dich wieder zu öffnen

Dein Schamgefühl, das zuvor unerträglich gewesen war, hat dich sicherlich dazu gebracht, dich anderen gegenüber zu verschließen. Forsche nach, ob du irgendwann einmal die Entscheidung getroffen hast, dich nie wieder anderen zu öffnen, um nicht weiterhin so verletzt zu werden. Auch wenn es erst einmal nicht so aussieht, hast du letztlich die Kontrolle darüber. Es ist deine Entscheidung, ob du dich öffnest oder nicht. Entscheide dich jetzt bewusst dafür, dich anderen wieder zu öffnen.

Wenn dir das noch nicht gelingen sollte, ist deine Schamverletzung vielleicht noch zu groß. Schaue, was evtl. noch tiefer sitzt und wiederhole die Übung aus Schritt 1.

Es kann sein, dass es erst einmal schmerzlich ist, dich wieder zu öffnen. Dinge, die du im abgekapselten Zustand wegschieben konntest, werden dich nun wieder unvermittelt berühren. Das ist vollkommen in Ordnung. Akzeptiere das, bleibe trotzdem offen! Es wird mit der Zeit besser und du wirst von einer ganz neuen Verbundenheit mit den Menschen, die du liebst, belohnt.

Schritt 3: Selbstliebe praktizieren

Wenn du narzisstische Züge an dir entdeckst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du selbst zumindest einen Elternteil hattest, der von Narzissmus betroffen war. Du hast diese Züge dann entwickeln müssen, um deinen Selbstwert wieder zu heben. Auch wenn es dir nicht gefällt, diese narzisstischen Züge an dir zu entdecken, bist du doch ein wertvoller Mensch! Deine Bereitschaft, aus dem narzisstischen Teufelskreis auszusteigen, der sich meist über Generationen hinzieht, ist der beste Beweis dafür.

Wenn deine Eltern selbst von Narzissmus betroffen waren, hast du nicht gelernt, dich selbst zu lieben. Das lernt man nämlich von seinen Eltern und deine haben das nicht gekonnt. Das ist ein weiteres Problem, das dich immer wieder in die Entwertung und in die Überforderung treibt! Du denkst dann nämlich, dass du etwas besonderes sein, darstellen oder leisten musst, um liebenswert zu sein. Dein Wert an sich hat aber nichts damit zu tun, was du leistest, sondern besteht einfach nur so, weil du auf der Welt bist. Mehr dazu erfährst du hier:

Jeder ist ein Geschenk oder vom Wert des Menschen

Du kannst über Selbstliebe-Übungen nachträglich noch lernen, dich zu lieben. Darüber habe ich schon zwei Blog-Artikel geschrieben:

Hochsensibilität, Selbstliebe und Energie

Entspannung und Selbstliebe: die Metta-Meditation

Dort findest du einige Selbstliebe-Übungen. Probiere einfach aus, womit du dich wohlfühlst! Übe 5 x täglich 1-2 Minuten, also lieber oft und kurz als selten und lang. Damit gibst du deinem Gehirn immer wieder Lern-Impulse. Solltest du dich geschämt haben, irgendeiner Kritik oder Herabsetzung ausgesetzt gewesen sein, gib dir sofort eine Portion Selbstliebe!

Was tun, wenn jemand in deinem Umfeld von Narzissmus betroffen ist?

In der Regel wirst du kaum etwas tun können. Sorge für deinen eigenen Schutz und ziehe deine Konsequenzen! Das, was ich erlebt habe, dass jemand tatsächlich bereit ist, aus dem Teufelskreis des Narzissmus auszusteigen, kommt extrem selten vor.

Es ist auch sehr unwahrscheinlich, da dieser Teufelskreis leider ziemlich stabil ist: Unfähigkeit zur Selbstreflexion, Abkapselung, die das weiter verstärkt, unerträgliche Schamgefühle, die man sich aber aufgrund der mangelnden Selbstreflexion nicht eingestehen kann, daraufhin weitere Abkapselung und Verweigerung jeglicher Selbstreflexion… Du kannst niemanden aus diesem Teufelskreis befreien! Der von Narzissmus betroffene Mensch muss es selbst merken und es von sich aus wollen.

In der Zusammenarbeit mit meinen Klient*innen stoßen wir immer wieder auf von Narzissmus betroffene Bezugspersonen in der Herkunftsfamilie und verbunden damit auch auf narzisstische Anteile, die meine Klient*innen gezwungen waren zu entwickeln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das bei dir auch der Fall ist, wenn jemand dir Nahestehendes von Narzissmus betroffen ist! Schaue, was bei dir ist und löse es so auf, wie ich es in diesem Artikel beschrieben habe. Das ist das Beste, was du tun kannst.

Nachtrag: Die Diagnose „narzisstische Persönlichkeitsstörung“ gibt es nicht mehr

Eben, am gleichen Tag der Veröffentlichung dieses Artikels, habe ich über den Hinweis einer Facebook-Leserin erfahren, dass die Diagnose „narzisstische Persönlichkeitsstörung“ in der neuen ICD 11, die am 1.1. 2022 in Kraft trat, weggefallen ist. Grund dafür war, dass das Modell der verschiedenen Persönlichkeitsstörungen Schubladen darstellte, in die die Menschen einfach nicht richtig passten. Man wollte psychiatrische Diagnosen deshalb flexibler gestalten und besser an den individuellen Fall anpassen können. Es soll mehr auf die Betroffenen gehört und gezielter geholfen werden. Nachteil ist eine höhere Beliebigkeit.

Diese Entwicklung hat sich quasi genau mit meinem Blog-Artikel überlappt und deckt sich exakt mit meinem Empfinden, dass zu viel schubladisiert und zu wenig auf Betroffene gehört wurde. Mehr dazu kannst du hier auf Deutschlandfunk.de nachlesen:

Psycho-Revolution – Neustart für die Diagnosen der Psychiatrie

Zurück zu hochsensibel sein

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16 Gedanken zu „Hochsensibilität und Narzissmus – eine neue Sicht“

  1. Liebe Anne-Barbara, was du hier so dezidiert beschreibst deckt sich sehr mit einigen meiner Erfahrungen und erscheint höchst plausibel. Vielen Dank für diesen gut verständlichen und ein weiteres Mal die Opfer-Täter-Dynamik Beleuchtungen Artikel. Herzlichst, Anja

    Antworten
    • Liebe Anja,

      danke dir für dein nettes Feedback, das mich sehr freut!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Das mit dem Schamgefühlen kenne ich sehr gut, leider, und ich kann nachvollziehen, wieso jemand sich eine Mauer baut, um das nicht mehr bewusst zu spüren. Kann mir vorstellen, dass es manchen Menschen davon abhält, selbstzerstörerische Gedaken zu entwickeln.

    Ich frage mich auch, ob eins der Gründe warum so wenige Narzissten es schaffen den Narzissmus nicht mehr zu brauchen ist, mit welcher Verachtung wir als Gesellschaft mit der Störung umgehen. Es gibt z.B. auf Youtube viele Videos wo erklärt wird wie man sich von solchen Menschen schützen kann, aber gleichzeitig werden die oft als empatielose Monster dargestellt. Mit so einer Darstellung kann ich mir denken, dass es für ein Narzissten noch schwerer wird, sich zu befreien.

    Antworten
    • Liebe Anna,

      vielen Dank für deine Gedanken! Du triffst es auf den Punkt – durch all diese Darstellungen wird die Stigmatisierung der Betroffenen nur noch größer und es wird noch weniger leicht, aus dem Teufelskreis auszusteigen. Dabei ist es viel wichtiger, auf die eigenen narzisstischen Anteile zu schauen, die wir entwickeln mussten. Schon allein, weil wir in dieser Leistungsgesellschaft leben…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Hallo Anna,

    auch ich kann mich dem Lob meiner Vorredner bezüglich ihres Textes nur anschließen. Ich denke, narzisstisch gehandelt zu haben in einer Vergangenheit, die noch immer in meine (immer schon hochsensible) Gegenwart hineinstrahlt. Schon lange sind mir die Similaritäten zwischen Hochsensibilität und Narzissmus bekannt, auch die Vielzahl der auf Außenwirkung basierenden Definitionsversuche des letzteren (plus deren oftmals totalisierenden und Irreversibilität einflechtenden Tendenzen). Erstaunlich, wie sie die Hochsensibilität/den Narzissmus auf einer übersteigerten Scham zusammenführen, von wo es sich wie von einem Hügel nach einem langen und mühsamen Aufstieg wie in ein sonnendurchflutetes Tal hinabsehen lässt. Vielen lieben Dank für diesen Text, den hoffentlich noch viele Menschen lesen werden.

    Viele liebe Grüße,
    Andreas

    Antworten
    • Lieber Andreas,

      vielen Dank für dein nettes Feedback und das Teilen deiner Gedanken! Du bist ehrlich mit dir und damit auf einem guten Weg.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  4. Ich kann diesen Artikel nicht nach vollziehen. Als Hochsensible stecke ich gerade mit einem verdeckten Narzissten in der Trennungsphase. Dass Scham als Auslöser fungiert, kann ich auch selbst am lebenden Beispiel beobachten, aber die Empathie für andere fehlt gänzlich. Insofern kann m.E. Hochsensibilität mit Narzissmuss nicht gepaart sein. Der von Scham Geplagte denkt nur an sich und verschwendet keinen Fokus auf seine Umgebung. Der empathische Part des Hochsensiblen, versucht immer wieder, dem Schamvollen (Narzisst) den Rücken zu stärken, den Mangel auszugleichen. Sobald das (zeitweise) gelungen ist, genießt der Narzisst, und lässt den Hochsensiblen am langen Arm verhungern. Und dann geht das wieder von vorne los. Die Scham kennt keine Grenzen. Als hochsensibel veranlagter Mensch kann man aussteigen, wenn man es durchschaut hat, was ein sehr schmerzvoller Prozess ist. Da der Glaube an das Gute im Menschen fast unerschütterlich ist.
    Wenn hier allerdings gemeint ist, dass man hochsensibel für sich allein ist. So kenne ich das auch aus meinen Beobachtungen. Der Narzisst sucht sich „seine kleine Ecke“ um Behaglichkeit zu empfinden. Die Betonung liegt auf dem Wort „seine“. Aber das ist für mich eben keine Hochsensibiltät.
    Ich finde auch das Bild, das von Hochsensibiltät gezeichnet wird, nicht passend. Hochsensible können durchaus kraftvolle, energiegeladene Menschen sein, wenn sie ihre innere Stärke erkannt haben.
    In jedem Fall kann ich nur jedem abraten, einem Menschen helfen zu wollen, der nur ansatzweise narzisstische Züge hat. Dieser wird das schamlos ausnutzen.

    Antworten
    • Hallo Mailin,

      ich verstehe deinen Standpunkt und deine Erfahrungen, die du mit einem verdeckten Narzissten gemacht hast. Es ist wichtig zu betonen, dass Hochsensibilität und Narzissmus zwei unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale sind, und nicht jeder hochsensible Mensch wird zwangsläufig mit einem Narzissten interagieren oder in einer solchen Beziehung sein. Umgekehrt schließt Hochsensibilität nicht aus, dass man auch narzisstisch sein kann.

      Hochsensibilität ist ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, das mit Empathie und Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen anderer Menschen einhergehen kann. Es bedeutet jedoch nicht, dass hochsensible Menschen automatisch in Beziehungen mit Narzissten geraten oder dass sie Narzissmus tolerieren sollten. Narzissmus ist eine erworbene Persönlichkeitsstörung. Auch hochsensible Menschen können narzisstische Züge entwickeln.

      Menschen, die hochsensibel sind, können in der Tat kraftvoll und energiegeladen sein, wenn sie ihre innere Stärke erkennen und akzeptieren. Dies kann jedoch eine Herausforderung sein, insbesondere wenn sie in Beziehungen mit narzisstischen Menschen geraten sind, da diese oft ihre Bedürfnisse und Wünsche über die anderer stellen.

      Es ist in der Tat wichtig, sich selbst zu schützen und gesunde Grenzen in Beziehungen zu setzen, besonders wenn man Anzeichen von Narzissmus bei einer Person erkennt. Selbstpflege und die Fähigkeit, sich von toxischen Beziehungen zu distanzieren, sind entscheidende Schritte zur Bewahrung der eigenen emotionalen und mentalen Gesundheit.

      Jeder Mensch ist einzigartig, und die Dynamik in Beziehungen kann komplex sein. Es ist wichtig, sich selbst und seine Bedürfnisse zu respektieren und bei Bedarf professionelle Unterstützung oder Beratung in Anspruch zu nehmen, um mit schwierigen Beziehungssituationen umzugehen. Es ist auch hilfreich, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Erfahrungen zu teilen, um Unterstützung und Ermutigung zu finden.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  5. Vielen Dank für den Artikel, auf den ich im Rahmen meiner Recherchen zu meinem neuen Artikel gestoßen bin. Viele Betroffene von emotionalem Missbrauch bezeichnen sich oft selbst als Hochsensibel und Hochempathisch, den anderen aber als Narzissten. Ich selber finde sowohl hochsensible Anteile in mir, als auch narzisstische. Das mit der Scham kann ich ebenfalls bestätigen. Jedoch lebe ich mittlerweile in einer einigermaßen intakten Beziehung. Auch meine Partnerin hat HSP und gleichermaßen narzisstische Züge. Ich bin auch durchaus empathisch. Manchmal muss ich aber anerkennen, dass ich nicht helfen kann, nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich in meinen Mitteln limitiert bin. Was ich jedenfalls sagen wollte, ich kann deinen Beitrag voll und ganz unterschreiben und ich danke dir für die anregungen für meinen neuen Artikel.

    Liebe Grüße
    Daniel

    Antworten
    • Lieber Daniel,

      vielen Dank für dein nettes Feedback zu meinem Artikel! Ich finde es gut, dass deine Partnerin und du ehrlich und offen mit diesem Thema umgehen. Viele denken, wenn sie hochsensibel seien, würden sie zu den „Guten“ gehören und das stimmt einfach so nicht.

      Was das Helfen betrifft, finde ich es wichtig, dass wir unsere Grenzen akzeptieren, sonst gehen wir über unsere Energiereserven hinaus und das wäre langfristig gesehen ungesund…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  6. Hallo in die Runde,

    auch ich beschäftige mich im Moment mit dem erlebten/vermuteten Zusammenhang zwischen Hochsensibilität und Narzissmus und bin in diesem Kontext auf deinen Artikel gestoßen. Ich kann vieles nachvollziehen (insb. die Bedeutung von Scham für die Entwicklung einer narzisstischen Struktur). Gleichzeitig habe ich das Bedürfnis auf das Konzept des des vulnerablen Narzissmus zu verweisen (ursprünglich „weiblicher Narzissmus“, siehe Bärbel Wardetzkis Buch), da ich das Gefühl habe, dass du in deinem Artikel lediglich den „klassischen“, grandiosen Narzissmus diskutierst, den vulnerablen Narzissmus jedoch nicht. Auf Basis meiner bisherigen (Selbst-)Recherche vermute ich jedoch insbesondere/auch einen starken Zusammenhang zwischen vulnerablem Narzissmus und Hochsensibilität: vulnerabel narzisstisch strukturierte Menschen leiden ebenfalls an einem instabilen Selbstwert, verfolgen jedoch andere Strategien als grandios narzisstisch strukturierte Menschen, um diesen zu stabilisieren. Sie versuchen eine perfekte, unangreifbare Fassade aufrechtzuerhalten (Perfektionismus, Leistung, etc.), und verfallen in Selbstabwertung, sobald Imperfektionen auftreten. Bei Selbstwertkränkung richtet sich die Abwertung folglich nicht nach außen sondern innen. Ich vermute, dass HSPs mit erhöhter Wahrscheinlichkeit von dieser Art des Narzissmus betroffen sind, da sie 1. vielerlei herausfordernde Erfahrungen machen, die leicht zu einem geschwächten Selbstwertgefühl führen könnten (andere sind durchhaltender/zäher, brauchen weniger Erholung, stecken herausfordernde Situationen leichter weg, etc.) und 2. aufgrund der hohen Empathiefähigkeit unter negativen Affekten im Umfeld stark leiden und deshalb versuchen jegliche negative Resonanz zu vermeiden. Stattdessen etabliert sich ein enormer Perfektionsanspruch an sich selbst und bei Imperfektion erfolgt Selbst- statt Fremdabwertung.

    Das ist grob zusammengefasst mein bisheriges Verständnis, ich hoffe es ist nachvollziehbar dargelegt. Bist du auf deiner Forschungsreise auch über das Konzept des vulnerablen Narzissmus gestolpert? Wenn ja, siehst du ebenfalls einen Zusammenhang?

    Nachdem ich zunächst ganz schön erschrocken war, mich so sehr in einem narzisstischen Konzept wiederzufinden (negatives Stigma von Narzissmus), hat mir die Auseinandersetzung mit dem vulnerablen Narzissmus geholfen, einen liebevolleren Blick auf meine narzisstischen Anteile und Narzissmus generell zu entwickeln. Wer weiß, können auch andere etwas damit anfangen?

    Liebe Grüße von Herz zu Herz,
    Antonia

    Antworten
    • Liebe Antonia,

      vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken, die ich sehr wertvoll finde! Den Begriff des vulnerablen Narzissmus kannte ich noch nicht. Aber die Person, die ich im Artikel beschreibe, hat eindeutig auch solche Anteile. In einem Buch von Verena Kast bin ich auf den Begriff des „angestrengten Perfektionismus“ gestoßen, was in eine ähnliche Richtung geht. Deswegen spielt ja Scham auch so eine große Rolle, weil das vermeintliche „Nicht-Perfekt-Sein“ eben sehr schambehaftet ist.

      Ich finde es super, wie ehrlich du mit deinen narzisstischen Anteilen umgehst und dass dir die Auseinandersetzung damit geholfen hat, einen liebevolleren Blick auf dich zu entwickeln. Danke dir, dass du andere dazu ermutigst, diesen Weg ebenfalls zu gehen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  7. Wow… das ist der allererste Artikel, den ich lese, der Narzisten nicht als Monster darstellt. Ich bin dir SO DANKBAR!
    Heute ist der erste Tag, an dem ich mir tatsächlich eingestehen kann, dass ich so einige vulnerable narzistische Anteile habe. Die letzten Jahre hat mich ein dunkler Schatten verfolgt, weil ich immer das Gefühl hatte, mit mir stimmt etwas nicht. Immer wieder habe ich mich in den Merkmalen des VN (vulnerablen/verdeckten Narzismus) erkannt, wollte es aber um keinen Preis wahrhaben weil dies bedeuten würde nie im Leben Liebe erfahren und keine stabile Beziehung führen zu können – das schlimmste Schicksal für mich als (ja, hochsensible) Romantikerin, die immer von Liebe und Familie geträumt hatte.
    Jedes Mal wenn mir der Gedanke kam, ich könnte von verdecktem Narzismus betroffen sein, kam die Stimme auf, ich sei ein böser Mensch und damit eine mich übermannende Dunkelheit von Abwertung und Verheimlichen wollen meiner VN Anteile und das schlimme Gefühl, es gäbe keine glückliche Zukunft für mich, weil wenn jmd erfahren würde, ich hätte VN mich sofort verlassen würde, weil diese Menschen ja liebesunfähig sind (und man herausfinden würde, wie „böse“ ist eigentlich bin)- und weil ich das Gefühl hatte, den Menschen zu viel Leid hinzuzufügen, weil ich ja böse und egoistisch bin (was das Gefühl von innerer Abwertung noch verstärkte). Oft hatte ich den Gedanken, wenn ich sowieso nicht lieben kann, ist mein Leben doch sinnlos, was immer wieder in Selbstmordgedanken mündete (aus Hoffnungslosigkeit, nicht weil ich es wirklich durchziehen wollte).
    In dem Sinne DANKE, das ist der erste Artikel, der mir Hoffnung gibt und mich erkennen lässt, dass ich diesen dunklen, schambehafteten Anteilen selbst Liebe & Verstädnis schenken darf und dass Heilung ja doch möglich ist (was in vielen Artikeln verneint wird!)
    Vielleicht ist Liebe ja auch für mich möglich. Vielleicht braucht es nur mehr Mitgefühl für diese Anteile.
    Vielleicht bin ich gar kein böser Mensch.
    Sondern selbst Opfer meiner narzistischen Eltern gewesen, die irgendwie überleben musste.
    Denn tief in mir weiß ich doch, dass ich ein guter, herzlicher Mensch bin.
    Wenn mehr Menschen offen mit diesem Thema umgehen würden, wäre die Scham dahinter auch nicht so groß, sondern das Mitgefühl was es für die Heilung braucht, könnte wachsen.
    Also DANKE DANKE DANKE, du hast in mir das Mitgefühl für das vermeintlich „Böse in mir“ geweckt!
    Ich will an eine Zukunft voller Liebe glauben können ♡

    Antworten
    • Liebe Anna,

      ich danke dir für deine Offenheit und deine ehrlichen Worte. Es ist wirklich kraftvoll und mutig, sich selbst so intensiv zu reflektieren und anzuerkennen, dass man verletzlich ist und verdeckte narzisstische Anteile hat. Dies nicht bedeutet auf keinen Fall, dass du „böse“ bist, sondern vielmehr, dass du durch eine sehr anspruchsvolle Situation in deiner Kindheit gegangen bist.

      Das Bewusstsein über diese Anteile und der Wunsch nach Heilung sind entscheidende Schritte. Der Weg zur Selbstakzeptanz und Selbstliebe kann herausfordernd sein, aber er ist möglich. Es ist großartig, dass du Hoffnung schöpfen kannst und erkennst, dass Liebe und Verständnis auch für diese verletzlichen Teile in dir existieren können.

      Du bist nicht allein, und es gibt Unterstützung auf diesem Weg. Professionelle Hilfe, sei es von Therapeuten, Psychologen oder anderen Fachleuten, kann eine wichtige Rolle bei der Heilung spielen. Auch der Austausch mit Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann unterstützend sein.

      Es ist ermutigend zu sehen, dass du an eine Zukunft voller Liebe glauben möchtest. Deine Bereitschaft zur Veränderung und dein Mitgefühl für dich selbst sind bereits bedeutende Schritte in diese Richtung. Wenn du weiterhin Unterstützung und Austausch suchst, sei es hier oder anderswo, stehst du nicht allein. Alles Gute auf deinem Weg der Heilung und Selbstentdeckung!

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  8. Auch ich kann dem Artikel mit wenigen Abstrichen viel abgewinnen, da sich das meiste mit meinem Erleben deckt. Ich habe mich viele Jahre mit Hochsensibilität beschäftigt und sowohl bei mir als auch anderen durchaus narzisstische Zügen entdeckt. Weniger gefällt mir Schubladendenken, von dem ja auch dieser Artikel nicht frei ist: Es gibt wenig pathologische Narzissten, wir lesen aber jeden Tag zuhauf seit Jahren Beiträge darüber. Es ist einfach in, alles und jeden zu pathologisieren. Manchmal würde es ja schon reichen, von einem Arschloch zu reden oder über eigene schwierige Seiten und die Scham, die wir fast alle haben. Herzlich, J.

    Antworten
    • Hallo June,

      freut mich, dass dir der Artikel grundsätzlich gefallen hat! Bei dem Beispiel in meinem Blog-Artikel handelt es sich gesichert um jemanden mit einer Persönlichkeitsstörung, sonst hätte ich das so nicht geschrieben. Dieses Pathologisieren sehe ich nämlich auch sehr kritisch.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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