Hochsensibel? So gehst du gut mit deinen Gefühlen um

Kaum ein hochsensibler Mensch kommt um das Thema Gefühle herum. Denn wir empfinden Gefühle stärker und tiefer als der Bevölkerungsdurchschnitt. Dies betrifft sowohl die angenehmen als auch die unangenehmen, als negativ empfundenen Gefühle. Das macht es nicht leicht, gut mit unseren Gefühlen umzugehen. Viele Hochsensible beschreiben, dass sie regelmäßig von ihren Gefühlen überwältigt werden. Manche beklagen sogar, zu viel zu fühlen. Oft wird uns auch von anderen eine Überemotionalität vorgeworfen. (Das ist natürlich falsch! Wer sagt denn, wir hätten „zu viel“ Gefühl? Vielleicht haben die anderen ja zu wenig!) Aus Angst, von der eigenen Emotionalität überwältigt zu werden, flüchten sich viele Hochsensible in den Verstand. Denn das Gefühlsleben erscheint als unberechenbar und macht uns auch verletzlicher. Im Verstand hingegen ist alles so schön logisch und vorhersehbar. Dabei haben unsere Gefühle eine ganz besondere Kraft, die es zu entdecken und zu nutzen gilt. Wichtig ist nur, dass du gut und richtig mit deinen Gefühlen umgehst. Wie das gelingt,

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Hochsensibilität, Trauer und Verlust

Abschiede gehören zum Leben, aber sie tun natürlich weh. Für hochsensible Menschen mit ihrer Empfindsamkeit sind das immer besonders herausfordernde Situationen. Menschen sind soziale Wesen, die intensive Beziehungen mit anderen eingehen, aber auch mit dem, was sie tun. Fällt eine Beziehung weg, stürzt uns das in eine Krise. Denn wir haben von dieser Beziehung profitiert, haben durch sie Entwicklungen machen können, die wir allein nicht durchlaufen hätten. Ein Stück weit haben wir für diese Beziehung unser eigenes Ich aufgegeben und sind in einem Beziehungs-Ich aufgegangen. Die Psychologin Verena Kast schreibt, dass Trauer und Verlust bedeuten, dass man sich von diesem Beziehungs-Ich auf sich selbst zurück organisieren muss. Dies ist übrigens nicht nur in reinen Trauerfällen nötig, sondern immer dann, wenn wir etwas verloren haben, mit dem wir uns identifiziert haben: Das kann auch eine Arbeit sein, Fähigkeiten, die uns verloren gehen (z.B.

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Hochsensibilität, Nähe und Distanz

Hochsensible Menschen nehmen aufgrund ihrer erniedrigten Reizschwelle viel mehr von anderen wahr als der Bevölkerungsdurchschnitt. Gleichzeitig sind sie auch weniger abgegrenzt und erleben den Übergang zwischen der eigenen Sphäre und der der anderen oft als fließend. In Bezug auf unsere Bedürfnisse nach Nähe und Distanz hat dies spürbare Auswirkungen, durch die wir uns von anderen deutlich unterscheiden. Wir sehnen uns nach intensiven Beziehungen mit Tiefgang. Dabei kann es leicht passieren, dass wir anderen zu nah treten, weil sie sich durch die extreme Nähe, die wir aufgrund unserer Veranlagung aufbauen, überfordert fühlen. Es ist aber nicht einfach nur so, dass wir ein größeres Bedürfnis nach Nähe haben. Wir brauchen gleichzeitig auch mehr Abstand als andere. Denn weil wir andere so intensiv wahrnehmen, benötigen wir viel Zeit für uns, um wieder in die eigene Identität zu finden. So kommt es, dass wir anderen auf der einen Seite leicht zu nah

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Was ich von Hündin Tuya über die Liebe gelernt habe

Es war einer dieser Abende, an denen ich Entspannung brauchte und da schaue ich mir im Fernsehen sehr gern Tiersendungen an. Die, die ich mir ausgesucht hatte, versprach, ganz harmlos zu sein und wirklich nur Aufnahmen niedlicher Tiere zu zeigen. Doch es kam anders. Die Geschichte, die mir hier präsentiert wurde, berührte mich bis ins Mark. Das hatte nichts mit dem entspannten Abend zu tun, den ich geplant hatte. Etwas in mir wurde so tief berührt, dass ich Tage brauchte, um dies zu verarbeiten. Erst habe ich mich darüber geärgert, überhaupt ferngesehen und mir damit neue Bewusstseinsinhalte aufgeladen zu haben, statt einfach in der Stille zu sein. Doch dann habe ich verstanden. Es war eine wichtige Lernaufgabe über die Liebe, die mir hier zuteil geworden ist. Jetzt bin ich dankbar für diese Geschichte und möchte sie gern mit meinen Leserinnen und

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5 Schritte für den Einklang von Verstand und Intuition

In meinem Artikel Hochsensibilität und Intuition habe ich bereits darüber geschrieben, dass hochsensible Menschen aufgrund ihrer erniedrigten Reizschwelle in der Lage sind, besonders feine Schwingungen aufzunehmen. Daraus ergeben sich hohe intuitive Fähigkeiten, die oftmals an sogenannte „außersinnliche“ Wahrnehmungen grenzen. Solche Wahrnehmungen sind jedoch keineswegs „außersinnlich“, sie beruhen einfach nur auf sehr feinen Reizen, die bei anderen im Filter hängen bleiben. Diese ausgewiesene Intuitionsstärke bei Hochsensiblen macht, dass wir sie auch durchaus gern verwenden, und das ist ja auch gut so. Mir ist nur in letzter Zeit etwas aufgefallen, das ich bei vielen Hochsensiblen beobachte, und zwar, dass sie ihre Intuition manchmal an der falschen Stelle einsetzen. Es gibt nämlich auf der einen Seite Dinge, die wir nur erahnen können, und da ist es gut, auf unsere Intuition zu bauen, auf der anderen Seite gibt es aber auch Dinge, die wir wissen. Und wenn wir an dieser Stelle unsere Intuition zum Einsatz bringen, kann es passieren, dass wir

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Hochsensibel – wenn uns Dinge zu nah gehen

„Nimm‘ dir das doch nicht so zu Herzen!“ „Du lässt das zu nah an dich heran…“ Als hochsensibler Mensch bekommt man solche Sätze öfters zu hören. Sehr hilfreich sind diese gut gemeinten Bemerkungen meist nicht. Es ist ein wenig, als würde einem jemand sagen, dass man doch nicht so sehr schwitzen soll. In diesen Momenten sehen wir selbst, das wir an etwas zu knabbern haben, dass uns etwas sehr tief berührt hat, dass uns etwas stört, was uns nicht stören sollte und so fort. Jeder Hochsensible hat hin und wieder das Gefühl, dass ihm etwas zu nah geht. Wobei das „zu nah“ natürlich relativ ist. „Zu nah“ im Verhältnis zu was oder wem? Im Vergleich zur in Bezug auf Sensibilität normal veranlagten Mehrheit? Sollen und müssen wir uns mit diesen Menschen vergleichen? Ich denke nein, denn wir ticken ein wenig anders und dürfen getrost unsere eigenen Maßstäbe an uns legen. Aber selbst wenn wir das tun, gibt es eben diese Situationen, Dinge, die uns einfach unnötig und

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Mein Mauerfall – Zeitgeschichte hochsensibel

Berliner Mauer-Bild, auf dem sich Breschnew und Honecker küssen

Der Mauerfall jährt sich nun zum 30. Mal, und meine Erinnerungen daran werden durch die vielen Berichte im Fernsehen wieder lebendig. Diesen Blog-Artikel habe ich ursprünglich zum 25. Jahrestag geschrieben. Damals wurde mir bewusst, dass auch ich eine interessante Mauerfall-Geschichte aus meiner Sicht als Hochsensible erlebt habe. Jetzt habe ich diesen Artikel aktualisiert und um einen Absatz erweitert. Meine Mauerfall-Geschichte beginnt lange vor diesem Ereignis. Ich bin als Kind während des kalten Krieges aufgewachsen, ganz in der Nähe der BASF, einer riesengroßen Chemiefabrik. Ständig drohte der Atomkrieg, bei dem es sicher war, dass, wenn die Bomben fallen, dies in Deutschland geschehen würde. Und die BASF wäre wahrscheinlich eines der Hauptziele gewesen. Die Atmosphäre, in der ich aufgewachsen bin, war auf subtile Weise bedrückend, und ich als hochsensibles Kind habe das

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Mehr Ruhe durch die Unterscheidung von Sein und Erfahrung

Bäume spiegeln sich im See

Wir Hochsensible sind sehr empfänglich für Reize aller Art und werden leicht von unseren Emotionen überwältigt. Das betrifft die Freude über einen herrlichen Sonnenuntergang gleichermaßen wie die Ängste, die angesichts von Sorgen aufkommen. Wir unterscheiden dabei in angenehme und unangenehme Emotionen. Erleben wir Gefühle, die wir als angenehm empfinden, möchten wir diese am liebsten festhalten und uns immer so fühlen. Kochen unangenehme Gefühle wie Panik oder Aggression hoch, befürchten wir, von diesen überwältigt zu werden und uns zu Handlungen hinreißen zu lassen, die wir hinterher bereuen. Solche als negativ empfundene Emotionen werden wir wohl eher versuchen zu unterdrücken. Gefühle haben jedoch eine ganz eigene Dynamik. Ein Gefühl, das einfach so fließen kann, wie es möchte, dauert nie längere Zeit an. Das gilt für alle Gefühle, egal, ob wir sie als negativ oder positiv empfinden. Probiere es aus: Wenn Du das nächste Mal

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Hochsensibles Lampenfieber

Heute ist der große Tag gekommen – ich starte meinen Blog zum Thema Hochsensibilität. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich dazu durchgerungen habe! Dabei habe ich im Grunde genommen schon immer gewusst, dass ich so etwas wie hochsensibel bin. Vor einigen Jahren, während meiner Ausbildung zur Mediatorin, bin ich durch Zufall darauf gestoßen, dass es dieses Phänomen tatsächlich gibt und sogar 15-20% der Menschen betrifft. Nachdem der vielzitierte „Gebirgsketteneffekt“ eingetreten war, in dem mir tonnenweise Steine vom Herzen fielen, weil ich endlich sicher sein konnte, was mit mir los war, stellten sich doch auch wieder Zweifel ein. Ist dieses Konstrukt wirklich tragfähig und zutreffend?

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