Hochsensibel? Outen leicht gemacht!

Zistrosen auf Mallorca

Als ich vor einigen Jahren festgestellt habe, dass ich hochsensibel bin, habe ich mich lange Zeit nicht getraut, das nach außen hin auch zu zeigen. Die vielen Hänseleien aus meiner Kindheit, auch seitens meiner eigenen Eltern, saßen tief. Ich konnte es mir nicht anders vorstellen, als dass man das unbedingt verbergen muss, weil man sonst fertig gemacht wird. Diese Sichtweise wurde von meinem näheren Umfeld noch bestätigt: Zeige das bloß nicht nach außen hin, schreibe das bloß nicht auf Deiner Webseite, so in etwa lauteten die Rückmeldungen, die ich bekam. Als ich meine Tätigkeit als Coach begann, waren fast alle meine Klienten hochsensibel. Durch meine Arbeit erkannte ich meine tiefe Verbundenheit zu diesen Menschen und wollte eigentlich nur noch für sie da sein und mit ihnen arbeiten. Nur – wie sollte ich an weitere hochsensible Klienten geraten, ohne mich selbst zu outen? Unmöglich! Ich war

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Hochsensibel und hochbegabt

Mann zwischen zwei Felsen

Mir liegt das Thema Hochsensibilität und Hochbegabung deshalb so am Herzen, weil ein Mensch, der mir sehr nahe steht, beides ist, und weil ich zufällig in letzter Zeit mehrfach mit solchen Menschen zu tun hatte. Ihre Problematik ist noch gar nicht erforscht, und sie ist nach meiner Erfahrung noch einmal deutlich anders als die der Hochbegabung und als die der Hochsensibilität. Um diesen Menschen wenigstens einen groben Anhaltspunkt zu geben, möchte ich heute über meine Erfahrungen mit diesem Phänomen schreiben. Hochbegabung ist ein mehrdeutiger Begriff, der in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird. Ich meine damit Menschen, die einen Intelligenzquotienten von 130 oder höher aufweisen. Dies ist bei etwa 3% der Bevölkerung der Fall. Wenn von diesen 3% in etwa wieder 15-20% auch hochsensibel sind, kommt man rein rechnerisch auf einen Wert von ca. 0,45-0,6%, was bedeuten würde, dass ca. jeder 200ste sowohl

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Winterdepression? Sonnenvitamin D für Hochsensible!

Vitamin D

Die Hochsensibilitätsforscherin Elaine N. Aron hat herausgefunden, dass hochsensible Menschen eine erhöhte Neigung zu Depression haben. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn aufgrund unserer erniedrigten Reizschwelle nehmen wir feinere und mehr Reize auf, während wir uns in einer Umgebung bewegen, die für die Mehrheit der Menschen gemacht ist. Das heißt im Endeffekt, dass wir zu viel Reize aufnehmen und dadurch in einen Dauerstress geraten können, wenn wir unsere Lebensweise nicht an unsere Hochsensibilität anpassen. Langfristig gesehen steigt dadurch der Cortisolspiegel, was bis hin zu Depression und Burnout führen kann. Ein akuter Vitamin-D-Mangel kann jedoch die gleichen Symptome hervorrufen: Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Energieverlust, dauernde Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen. (s. Raimund von Helden: Gesund in sieben Tagen. Erfolge mit der Vitamin-D-Therapie, Dresden 2011, S. 17) Aus diesem Grund lohnt es sich bei jedem, der unter diesen Symptomen leidet, auf das Sonnenvitamin D zu sehen. Dies sollte unter allen Umständen geschehen, bevor man zu Antidepressiva greift, denn diese

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Der Bodyscan – Entspannen und Grenzen finden

Bodyscan für Hochsensible

Wie wichtig Entspannungstechniken für hochsensible Menschen sind, habe ich in Kannst du abschalten? Teste dein Regenerationsvermögen beschrieben. Heute wird es Zeit, dass ich nach der Meditation für Hochsensible die zweite Entspannungstechnik hier vorstelle, den Bodyscan. Dabei handelt es sich um eine Achtsamkeitsübung aus dem Buddhismus, genauer gesagt dem Vipassana. Vipassana-Praxis heißt, die Aufmerksamkeit auf den Körper zu richten. Dabei werden Körperempfindungen einfach nur wahrgenommen und registriert, ohne dass man sie in irgendeiner Form beurteilt oder gar Einfluss darauf nimmt. Dafür gibt es eine große Bandbreite an Übungen. Grundsätzlich ist Vipassana weltanschaulich frei und an keine Religionszugehörigkeit gebunden. Übungen wie der Bodyscan

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Stell‘ dich nicht so an! Killerphrasen bei Hochsensibilität

Stell‘ dich nicht so an (…sondern stell‘ dich lieber hinten an, so müsste es eigentlich heißen ;-) ). Warum bekommen hochsensible Menschen diesen Satz so oft zu hören? Stellen wir uns wirklich „so an“? Was will uns dieser Satz überhaupt sagen? Laut Duden handelt es sich bei diesem Spruch um ein Synonym für „sei nicht so wehleidig“ oder „zier dich nicht so“. Meine Google-Recherche hat ergeben, dass dieser Satz gar nicht so spezifisch für Hochsensible zu sein scheint, sondern recht weit verbreitet ist. Er wird vor allem in drei Zusammenhängen häufig genannt: In der Sexismusdebatte als Antwort darauf, wenn Frauen sich darüber beschweren, blöd angemacht zu werden, in der Kindererziehung als pädagogischer Zeigefinger und wenn Menschen immer wieder über einen schweren Schicksalsschlag berichten, über den sie nicht so leicht hinweg kommen. Das sagt recht viel über die eigentliche Bedeutung dieses Satzes aus: Es handelt sich dabei um

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Mein Mauerfall – Zeitgeschichte hochsensibel

Berliner Mauer-Bild, auf dem sich Breschnew und Honecker küssen

Der Mauerfall jährt sich nun zum 30. Mal, und meine Erinnerungen daran werden durch die vielen Berichte im Fernsehen wieder lebendig. Diesen Blog-Artikel habe ich ursprünglich zum 25. Jahrestag geschrieben. Damals wurde mir bewusst, dass auch ich eine interessante Mauerfall-Geschichte aus meiner Sicht als Hochsensible erlebt habe. Jetzt habe ich diesen Artikel aktualisiert und um einen Absatz erweitert. Meine Mauerfall-Geschichte beginnt lange vor diesem Ereignis. Ich bin als Kind während des kalten Krieges aufgewachsen, ganz in der Nähe der BASF, einer riesengroßen Chemiefabrik. Ständig drohte der Atomkrieg, bei dem es sicher war, dass, wenn die Bomben fallen, dies in Deutschland geschehen würde. Und die BASF wäre wahrscheinlich eines der Hauptziele gewesen. Die Atmosphäre, in der ich aufgewachsen bin, war auf subtile Weise bedrückend, und ich als hochsensibles Kind habe das

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Hochsensibilität und Selbstwertgefühl

Sauerklee

Gestern hatte ich wieder Migräne, was gar nicht schön war. Mit meiner Migräne gehen stets Anfälle von Einbrüchen meines Selbstwertgefühls einher. Dieses recht jämmerliche Gefühl schreibt Hartmut Göbel, Leiter der Schmerzklinik Kiel und Autor des Buches „Erfolgreich gegen Migräne“, dieser Erkrankung als typisches Begleitsymptom zu. Obwohl das natürlich einen gewissen Trost darstellt, frage ich mich trotzdem, was zuerst da ist, das Huhn oder das Ei. Sprich: Ist die Migräne die Ursache für Einbrüche im Selbstwertgefühl oder können diese über negative Gedanken und den damit entstehenden Stress nicht auch Kopfschmerzen auslösen? Heute habe ich mich für die letztere Variante entschieden, und zwar aus dem einfachen Grund, weil ich es dann in der Hand habe, etwas für mich zu tun. Dies habe ich zum Anlass genommen, mich einmal grundsätzlich mit dem Thema Hochsensibilität und Selbstwertgefühl zu beschäftigen, was ich ohnehin schon seit einer Weile

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Kooperation als Prinzip des Überlebens oder Darwin’s Irrtum

Pilze und Moos in einer Baumhöhle

Meine Eltern haben fest an Darwin geglaubt. Nur der Stärkere kann überleben, und so meinten sie auch, mich erziehen zu müssen. Sie dachten, dass sie mir einen Gefallen damit tun würden, mir meine Hochsensibilität „austreiben“ zu wollen. Gestützt wurde diese These durch die spezielle Art von Tierfilmen, wie sie in meiner Kindheit üblich waren. In Prof. Grzimeks Filmen über die Serengeti oder in Walt Disney’s „Die Wüste lebt“ wimmelt es von Szenen, in denen die „schwächsten“ aus einer Herde von Huftieren von wilden Raubkatzen, Hyänen und weiteren Bestien aller Art gejagt, erlegt und grausam in Stücke gerissen werden. Und so sollte ich ja nicht enden, meinten meine Eltern. Eine solche Sichtweise führt im Endeffekt dazu, dass Hochsensibilität als etwas nicht Überlebensfähiges eingestuft wird. Doch ist das Leben wirklich nur eine endlose Abfolge grausamer Schlachten ums Überleben?

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hochsensibel sein