Meine Eltern haben fest an Darwin geglaubt. Nur der Stärkere kann überleben, und so meinten sie auch, mich erziehen zu müssen. Sie dachten, dass sie mir einen Gefallen damit tun würden, mir meine Hochsensibilität „austreiben“ zu wollen. Gestützt wurde diese These durch die spezielle Art von Tierfilmen, wie sie in meiner Kindheit üblich waren. In Prof. Grzimeks Filmen über die Serengeti oder in Walt Disney’s „Die Wüste lebt“ wimmelt es von Szenen, in denen die „schwächsten“ aus einer Herde von Huftieren von wilden Raubkatzen, Hyänen und weiteren Bestien aller Art gejagt, erlegt und grausam in Stücke gerissen werden. Und so sollte ich ja nicht enden, meinten meine Eltern. Eine solche Sichtweise führt im Endeffekt dazu, dass Hochsensibilität als etwas nicht Überlebensfähiges eingestuft wird. Doch ist das Leben wirklich nur eine endlose Abfolge grausamer Schlachten ums Überleben?
Jahr: 2014
Ideologiefreie Ernährung für Hochsensible
Ich lese immer wieder, dass hochsensible Menschen einen Hang zum Vegetarismus haben und dass es unter ihnen auch viele Veganer geben soll. Meine Erfahrung bestätigt dies. Es sieht so aus, als würden wir deutlicher wahrnehmen, was wir essen, und könnten das Leid, das durch unangemessene Tierhaltung und Tötung entsteht, weniger ausblenden. Ich habe auch einige hochsensible Menschen kennen gelernt, die eine starke energetische Wahrnehmung vom Essen haben, wie das auch bei mir der Fall ist. Das hat den Vorteil, dass man sich praktisch automatisch gesund ernährt, weil die Wahrnehmung, welche Energie eine Mahlzeit einem gibt, den Geschmack der Mahlzeit dominiert. Solchen Menschen ist es nur in zweiter Linie wichtig, wie das Essen schmeckt. Es scheint also, als hätten viele hochsensible Menschen einen besonderen Draht zum Thema Ernährung. Doch gibt es „die“ „richtige“ Ernährung für Hochsensible? Nehmen wir doch einmal die vegetarische und die vegane Ernährung genauer unter die Lupe:
Carl Rogers: aktive Empathie für Hochsensible
Der Titel dieses Artikels ist bewusst doppeldeutig gewählt, denn hochsensible Menschen sind einerseits dazu in der Lage, besonders empathisch zu sein, benötigen aber auch selbst besonders viel Empathie. Ein Klima der Empathie ist für uns wie das Wasser für den Fisch, bildet eine Wohlfühlwolke, in der wir uns richtig geborgen und anderen wirklich nah fühlen. Aufgrund unserer Disposition können wir hochsensible Menschen sehr feine Veränderungen der Stimmungen um uns herum wahrnehmen. Wir spüren, wie andere sich fühlen und bemerken jede kleine Unstimmigkeit. All das hat einen unmittelbaren Einfluss auf unser Wohlbefinden. Nur wie kann man an dieser Stelle eingreifen, ohne andere zu verunsichern oder gar vor den Kopf zu stoßen? Für mich hat die Beschäftigung mit Carl Rogers, seinem Verständnis von Empathie und seiner Technik des aktiven Zuhörens eine große
Das Leben ist eine Weltreise – Hochsensibilität und Berufung
Hochsensible Menschen haben im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt eine erniedrigte Reizschwelle. Dies hat zur Folge, dass mehr Reize aufgenommen und auch verarbeitet werden müssen. Um sich vor nervlicher Überreizung zu schützen, suchen viele hochsensible Menschen deshalb eher die Stille. Es fällt uns einfach schwerer, wirklich in der Welt zu sein, unseren Platz in der Welt zu finden. Von daher ist das Leben an sich für viele von uns schon eine Weltreise, nämlich eine Reise auf die Welt und in die Welt. Und wenn man sich die Welt so betrachtet, wie sie heute ist, mit Konkurrenz- und Verdrängungskämpfen, Globalisierung und all den internationalen Problemen und Konflikten, stellt man sich als hochsensibler Mensch tatsächlich die Frage: Wo ist mein Platz in dieser Welt? Gibt es überhaupt einen Platz für mich? Werde ich gebraucht, kann ich helfen, meine Qualitäten
Das bildest du dir ein: Hochsensibilität und Wahrnehmung
„Das bildest du dir ein“ ist sicher einer der Top-Ten-Sätze, den ein hochsensibler Mensch im Laufe seines Lebens zu hören bekommt. Auch mir ist es nicht anders ergangen. Grund dafür ist unsere im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt erniedrigte Reizschwelle. Dadurch können wir schon sehr viel feinere Dinge wahrnehmen, die anderen verborgen bleiben, und das mit größter Selbstverständlichkeit. Wenn wir hochsensible Menschen dann über solche Dinge sprechen, die für uns in etwa so klar sind, wie dass der Himmel blau ist, stoßen wir auf großes Unverständnis. Gewiss, das Gegenüber kann nicht aus seiner Haut, jeder setzt seine Sicht der Welt spontan für absolut. Es erfordert ein hohes Maß an Selbstreflexion, um zu erkennen, wie subjektiv das eigene Weltbild ist. Das Problem für hochsensible Menschen ist, dass wir aufgrund der fehlenden Bestätigung für unsere Wahrnehmung
Hochsensible Kriegsenkel
Neulich hatte ich ein intensives Gespräch mit einer Freundin, in dem wir uns über das Thema Kriegsenkel ausgetauscht haben. Die Eltern von uns Kriegsenkeln haben die NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg als Kinder noch miterlebt. Im Zeitraum zwischen den späten 1950ern und der Mitte der 1970er Jahre wurde dann unsere Generation der Kriegsenkel geboren. Obwohl unsere Großeltern die eigentlichen Kriegsakteure waren, wirken die NS-Zeit und der Krieg dennoch massiv auf uns nach, wenn diese Wirkungen auch sehr subtil und schwer erkennbar sind. Die Geschichte, die meine Freundin mit mir in diesem Gespräch herausgearbeitet hat, hat mir eindringlich vor Augen geführt, in welchem Maß gerade wir Hochsensiblen von diesem Thema betroffen sind. Aus diesem Grund habe ich meine Freundin, die auch hochsensibel ist, gefragt, ob ich ihre Geschichte aufschreiben und hier veröffentlichen darf. Dem hat meine Freundin unter der Bedingung, dass sie anonym bleibt, zugestimmt, wofür ich ihr an dieser Stelle danke. Ich hoffe, dass durch diese Geschichte verständlicher wird, warum gerade unsere Generation der Hochsensiblen auf besondere Schwierigkeiten stößt. Hier nun Lisas Geschichte (Name geändert):
Das Alien-Gefühl: Ursachen erkennen und auflösen
Viele hochsensible Menschen leben mit dem Empfinden, anders zu sein, sich fremd zu fühlen oder irgendwie nicht hierher zu gehören. Dieses Gefühl wird oft als „Alien-Gefühl“ beschrieben, oder man wäre irgendwie „außerirdisch“. Ich kenne das aus eigener Erfahrung, als ich noch nichts von Hochsensibilität wusste. Was andere freut, war mir einfach nur zu viel, was mich freut, ließ andere kalt. Andere können weiß ich was alles machen, ohne dass es ihnen zu viel wird, während ich mich auf weniges konzentriere. Wenn ich auf einem Rockkonzert oder in einem Festzelt war, konnte ich nicht verstehen, warum die Menschen dort glücklich sind, war aber sehr darum bemüht, so zu tun, als wäre es dort schön für mich, um den anderen nicht die Laune zu verderben. Dazu kommt noch, dass mir meine Eltern vermittelt haben, ich solle mich nicht so anstellen, kein Theater machen etc. Sie stellten hohe Erwartungen an mich, ohne mir den Raum und die Bedingungen geben zu können, unter denen ich funktionieren kann. Die Summe all dieser Erlebnisse führt dazu, dass man denkt, es stimmt etwas nicht mit einem, man ist irgendwie „nicht richtig“. Nach meiner Erfahrung ergibt sich aus den folgenden Faktoren ein regelrechter Alien-Gefühl-Teufelskreis:
Hochsensibilität als Gabe
In meinem Artikel Sind Hochsensible die besseren Menschen? habe ich beschrieben, dass auch wir hochsensiblen, genau wie alle anderen Menschen, unter Umständen durchaus in der Lage sind, unangenehm zu werden. Nachdem ich dort also auf unsere Schattenseiten eingegangen bin, habe ich heute zum Ausgleich das Bedürfnis, zu beschreiben, was ich am hochsensibel sein als Begabung und Geschenk empfinde, und zwar sowohl bei mir, als auch bei anderen Hochsensiblen, die ich näher kennenlernen durfte. Ein weiterer Grund für dieses Ansinnen ist, dass wir ja oft auch ganz schön zu kämpfen haben, so dass ich dazu tendiere, den Fokus auf Problemlösungen zu richten. Dadurch kann es passieren, dass die andere Seite der Medaille, nämlich dass Hochsensibilität eine Gabe und ein Geschenk ist, aus dem Blickwinkel
Hochsensible Haut? Mehr Energie durch die gute alte Seife
Das Problem bei unseren modernen Detergentien, Tensiden und waschaktiven Substanzen ist, dass sie zu gründlich reinigen. Unsere Haut ist von einer natürlichen Schutzschicht aus Talg, Schweiß und abgestorbenen Hautzellen umgeben. Diese Schutzschicht wird mit gängigen Waschlotionen und Shampoos mit abgewaschen und kann sich bis zur nächsten Wäsche nicht schnell genug wieder aufbauen. Optimal ist eine Hautreinigung, bei der die Schmutzteilchen entfernt werden, ohne die Haut zu sehr zu entfetten und damit die natürlichen Hautfunktionen zu beeinträchtigen. Als es in den 1970er Jahren hieß, dass Seife einen basischen ph-Wert hat und deshalb schlecht für die Haut sei, war ich noch ein Kind. Meine Mutter, eine moderne Frau, stellte sofort auf ein neues, seifenfreies Shampoo mit einem hautneutralen, leicht sauren ph-Wert um. Ab da begannen meine Kopfhautprobleme und später auch die mit viel zu trockener
Sind Hochsensible die besseren Menschen?
Aufgrund unserer Feinfühligkeit empfinden wir hochsensible Menschen die Welt oft als zu laut, zu bunt und zu hart. Manchmal kommt es uns so vor, als sei die Welt „schlecht“, weil sie uns gegenwärtig nicht gerade ein Umfeld bietet, das für unsere Bedürfnisse geeignet wäre. Der Umkehrschluss ist dann schnell gezogen: Wenn die Welt „schlecht“ ist, heißt das ja automatisch, dass wir Hochsensible „gut“ sind. Doch ist das wirklich so? Tatsache ist, dass wir als hochsensible Menschen in zahlreichen Alltagssituationen einem Zuviel an Reizen ausgesetzt sind. Aus Sicht normalveranlagter Menschen reagieren wir dann überempfindlich oder gar hysterisch, während wir in diesen Fällen dazu neigen, uns von Bosheit und Rücksichtslosigkeit umgeben zu fühlen. Jeder steckt in seiner eigenen Haut, und es ist schwer, sich vorzustellen, wie jemand die Welt erlebt, der ganz anders veranlagt ist. Das Problem bei der Sache ist,