Hochsensibel und hochbegabt

Mir liegt das Thema Hochsensibilität und Hochbegabung deshalb so am Herzen, weil ein Mensch, der mir sehr nahe steht, beides ist, und weil ich zufällig in letzter Zeit mehrfach mit solchen Menschen zu tun hatte. Ihre Problematik ist noch gar nicht erforscht, und sie ist nach meiner Erfahrung noch einmal deutlich anders als die der Hochbegabung und als die der Hochsensibilität. Um diesen Menschen wenigstens einen groben Anhaltspunkt zu geben, möchte ich heute über meine Erfahrungen mit diesem Phänomen schreiben. Hochbegabung ist ein mehrdeutiger Begriff, der in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird. Ich meine damit Menschen, die einen Intelligenzquotienten von 130 oder höher aufweisen. Dies ist bei etwa 3% der Bevölkerung der Fall. Wenn von diesen 3% in etwa wieder 15-20% auch hochsensibel sind, kommt man rein rechnerisch auf einen Wert von ca. 0,45-0,6%, was bedeuten würde, dass ca. jeder 200ste sowohl hochsensibel als auch hochbegabt ist. Es gibt noch keinerlei Forschung zu diesem Thema, weswegen es sich hier natürlich nur um eine ganz grobe Einschätzung aus meiner Erfahrung heraus handelt.

Hochbegabte sind nicht automatisch auch hochsensibel

Andrea Brackmann stellt in ihrem Buch „Jenseits der Norm – hochbegabt und hoch sensibel?“ (Stuttgart 2005) die These auf, dass eine hohe Intelligenz automatisch auch zu einer erhöhten Sensibilität führt. Den Begriff der Hochsensibilität, wie er in der Hochsensibilitätsforschung verwendet wird und wie auch ich ihn verstehe, kennt sie jedoch nicht.

Intelligenztests gehören zu den am besten untersuchten und erforschten psychologischen Tests und gelten als besonders zuverlässig. Wer einen hohen Intelligenzquotienten erreicht, kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass er hochbegabt ist. Doch was in diesem Zusammenhang unter Hochbegabung verstanden wird, ist ein rein analytisches Denken, das mit Hochsensibilität überhaupt nichts zu tun hat.

Und so ist auch meine Erfahrung mit Mensa-Stammtischen, lockere Treffen des gleichnamigen Hochbegabtenvereins, bei denen ich zusammen mit dem oben genannten mir nahstehenden Menschen ein paarmal war. Ich würde nicht sagen, dass dort überdurchschnittlich viele hochsensible Menschen anzutreffen sind, auch wenn ich persönlich es genossen habe, einige Abende mit diesen äußerst regen Geistern zu verbringen. Mein Begleiter, der beides ist, fühlte sich dort jedoch nicht wohl, weswegen er seine Besuche wieder einstellte. Dies verstehe ich als ein weiteres Indiz dafür, dass die Doppeltveranlagten tatsächlich anders ticken.

Zwischen zwei Welten – die besondere Schwierigkeit bei Hochsensibilität und Hochbegabung

Während hochsensible Menschen ganz und gar in ihrer Veranlagung aufgehen, ist das bei Menschen, die beides sind, nicht der Fall. Bei denjenigen, die ich näher kennen lernen durfte, stehen die Hochsensibilität und die Hochbegabung als zwei Pole der Persönlichkeit nebeneinander: auf der einen Seite eine hohe Emotionalität, auf der anderen Seite ein messerscharfes analytisches Denken. Diesen Menschen fällt es recht schwer, beides unter einen Hut zu bekommen und das auszubalancieren. Zu dem Problem, zu einer Minderheit von nur 0,4% der Bevölkerung zu gehören und wirklich vollkommen anderes zu ticken als diese, kommt diese Schwierigkeit noch hinzu. Ich habe verschiedene Varianten kennengelernt, wie diese „Doppeltbegnadeten“ oder auch „Doppeltbelasteten“ damit umgehen.

Wenn sich ein solcher Mensch für eine Seite entscheidet, wird er sich eher mit seinem analytisch denkenden Anteil identifizieren. In diesem Fall stellt die Hochsensibilität eine Bedrohung dar, weil sie einen verletzlich macht. Die hochsensible Seite wird also subjektiv eher als Schwäche wahrgenommen, während die hochbegabte Seite zum Fluchtort wird, eine Welt, in der alles berechenbar und rational ist. Auf die Dauer wird die hochsensible Seite der Persönlichkeit vernachlässigt, das Leben zu wenig auf die Feinfühligkeit abgestimmt. Das kann einen solchen Menschen ganz schön aus der Balance bringen. Wichtig ist in diesem Fall, sich mit der hochsensiblen Seite wieder anzufreunden und ihr zu ihrem Recht zu verhelfen.

Eine besonders interessante Variante habe ich neulich kennenlernen dürfen. Es handelt sich dabei um eine Frau, die zunächst in einem kreativen Beruf tätig war, in dem sie ihre hochsensible Seite voll ausleben konnte, und dann in den Bereich IT gewechselt ist, wo sie ihren analytischen Verstand zum Einsatz bringen konnte. Sie hat das Problem also unbewusst in der zeitlichen Abfolge gelöst. Ihr ist erst seit Kurzem bekannt, dass sie diese Doppelgabe hat, und sucht jetzt nach Wegen, dies wirklich auszubalancieren, ohne zwischen zwei Berufen hin und her pendeln zu müssen.

Hochsensibel und Hochbegabt – mein Fazit

Nach meiner Erfahrung sind hochbegabte Menschen nicht automatisch auch hochsensibel. Unter Hochbegabten mit einem IQ von 130 oder höher findet man nach meiner Einschätzung nicht mehr Hochsensible als im Bevölkerungsdurchschnitt. Diejenigen, die beides sind, gehören demnach zu einer Minderheit von 0,4% der Bevölkerung. Als solche bilden sie eine eigenständige Gruppe, die nochmals anders tickt als Menschen, die ausschließlich hochbegabt oder hochsensibel sind.

Durch ihr komplexes Denken und Fühlen kommen Doppeltveranlagte zu anderen Wirklichkeitskonstrukten als ein Mensch, der nur komplex denkt oder nur komplex fühlt. Was das konkret bedeutet, ist in meinem Artikel Das bildest du dir ein – Hochsensiblilität und Wahrnehmung nachzulesen. Und das führt dann auch wieder zum vielzitierten Alien-Gefühl, womit gerade diese sehr seltenen Doppeltveranlagten ganz schön zu kämpfen haben.

Während Hochsensible in ihrer Veranlagung aufgehen, fällt es den Doppeltbegabten schwer, ihre Hochsensibilität mit ihrer Hochbegabung auszubalancieren. Weil sie zu einer so kleinen Minderheit gehören, gibt es auch wenige Berufe u.a. Möglichkeiten, Dinge zu tun, in denen beides zum Zuge kommt. Wenn Du zu denjenigen gehörst, die diese Doppelveranlagung aufweisen, achte bitte darauf, dass in Deinem Leben keins von beidem zu kurz kommt!

Bitte lies unbedingt noch diesen Artikel, da viele Doppeltbegabte auch Asperger-Züge aufweisen:

Hast du auch Asperger-Züge? Mache den Test!

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44 Gedanken zu „Hochsensibel und hochbegabt“

  1. Hallo,
    in Deinem Artikel fragst Du u.a. Nach Lebensperspektiven, wie Hochsensibilität und Hochbegabung gelebt werden können.
    Hierauf meine Antwort.
    Ich arbeite in der Beratung und gebe Fortbildungen im sozialen Bereich, nebenberuflich führe ich gesetzliche Betreuungen für/mit Menschen mit Behinderungen, privat bin ich ein großer Fan von Betriebssythemen+Software und helfe Bekannten mit ihren PCs und Websites etc, mein Garten war lange Zeit mein Refugium und Freiraum, meine Katze und ich verstehen uns oft wirklich – was mir mangelnde Kontakte im Privaten oft ausgleicht. In sämtlichen Lebensfelder lerne ich permanent und voller Engagement dazu.
    Private Kontakte habe ich stark reduziert als ich erkannte, daß sie mich mehr stressen als erfreuen. Hinzu kam, daß ich inzwischen dem Wunsch nach Ebenbürtigkeit in Beziehungen Vorrang einräume. Das reduziert erstmal stark. Hier arbeite ich noch an einer lebbaren Perspektive.
    Auf die Meinung anderer gebe ich nur etwas, wenn sie irgendwie relevant ist z.B für die Arbeit oder im Umgang miteinander. Komische Blicke oder gespürte Ablehnung lasse ich inzwischen an mir abperlen, da diese Menschen und ich wohl eh wenig gemeinsam haben.
    So kann es gehen und mein Leben hat Ausgewogenheiten im Wissen und im Fühlen sowie sich die Freiheit zu nehmen für sich zu sein und dann wieder zeitlich begrenzte oft thematisch orientierte Kontakte zu haben.

    Das alles musste ich über Jahrzehnte für mich erkennen und lernen. So wurde von einem „Hans Dampf in allen Gassen“ jetzt ein Mensch der seinen Bedürfnissen entsprechend lebt. Fast. Es gibt ja immer etwas, das noch fehlt, wohin man strebt.
    Nicht Alles ist immer toll aber zu sich zu stehen macht die oft erlebte Belastung oder auch Überlastung bewältigbar. Zu sich selbst zu stehen ist für mich der Schlüssel zum Leben als HSM und HBM.
    Ich möchte damit grad den vielen jungen LeserInnen hier Mut machen in ihrem oft aufregenden und dich zugleich innerlich eisamen Leben nicht aufzuhören an sich selbst zu glauben und dadurch einen ganz eigenen Platz im Leben finden zu können.

    Antworten
    • Liebe Kim,

      vielen Dank für Deinen Bericht, der mich sehr freut! Denn ich würde sagen, so wie Du es beschreibst, hast Du ein ziemliches Optimum erreicht. Genau so funktioniert es. Danke Dir, dass Du die jüngeren LeserInnen hier ermutigst und an Deiner Erfahrung teilhaben lässt! Ich wünsche Dir, dass Du diese Balance, die Du da für Dich gefunden hast, weiter festigst und Dich immer wohler damit fühlst…

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  2. Hallo,

    der Artikel ist ja nun schon einige Jahre alt… trotzdem antworte ich mal darauf. Ich möchte nicht all das wiederholen, worüber schon Viele vor mir geschrieben haben.

    Wir sind im Jahr 2021; vor ungefähr anderthalb Jahren kam ich mit dem Thema HSP in Berührung und fühlte mich dort verstanden und gesehen. Aber irgendwie auch noch nicht so ganz. Im Sommer letzten Jahres dann sagte mir eine Beraterin mehr lapidar und am Rande, dass ich mich auch mal mit dem Thema Hochbegabung beschäftigen solle… es fiel mir wie Schuppen von den Augen! Und jetzt, beim Lesen obigen Textes, verstehe ich einmal mehr, warum ich durch die Verknüpfung beider Eigenschaften auch nicht in jede Kategorie für sich so ganz passe!

    Ich bin heute 49 Jahre alt und habe drei Kinder. Mein mittlerer wurde vor acht Jahren getestet und als hochbegabt diagnostiziert. Heute frage ich mich, warum mich Niemand auf die erbliche Komponente hinwies?! Bei meinen beiden anderen Kindern vermute ich ganz stark auch Beides!

    Nun haben wir aktuell die Situation, dass ich verstehe, warum ich mich immer so anders und allein gefühlt habe. Darüberhinaus leide ich durch die Isolation und die Corona-Pandemie per se schon. Ich leide selbst und mit allen Wesen dieser Welt, so scheint es. Ich sauge Kummer und Sorgen Anderer auf. Mein Geist rattert und sucht nach „Lösungen“. Ich komme mir vor, als lebte ich mein Leben gerade mit angezogener Handbremse. Ich bin erschöpft und gleichzeitig rastlos.
    Oft fühle ich mich einsam und allein, habe Weltschmerz und es kommt mir so vor, als sei ich durch das Wissen der Hoch-x-Thematik noch feinfühliger, noch kritischer, noch ungeduldiger geworden.

    In oberen Kommentaren wurde von Netzwerken gesprochen; kennt Jemand eine Gruppe, wo sich hochbegabte und hochsensible Menschen austauschen?

    Ich freue mich, wenn mein Kommentar noch Aufmerksamkeit findet und beantwortet wird!

    Antworten
    • Liebe Miriam,

      vielen Dank für deinen bewegenden Bericht! Kann ich gut verstehen, dass du dich nirgendwo so recht zugehörig fühlst. Ich kenne leider keine Gruppe für Doppeltbegabte, die ich dir empfehlen könnte. Aber wenn ich sonst irgendetwas für dich tun kann oder du Fragen hast, immer gern! :-)

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

  3. Hallo,

    erst mal wollte ich mich bei dir Anne-Barbara bedanken für deinen Artikel zu HO². Solche Betrachtungen sind recht selten im Internet zu finden und jede weitere Veröffentlichung bringt neue Betrachtungen und Aspekte mit hinein über die man nachdenken und diskutieren kann.
    Ich beschäftige mich seit Ende letzten Jahres mit Hochsensibilität, Hochbegabung, ADHS, Autismus und Bipolarität. Ich wusste seit ich denken oder mich zumindest daran erinnern kann, dass ich doch sehr „anders“ bin als viele Menschen in meinem bisherigen Umfeld. Ein Alien, dass von seinem sterbenden Planeten in eine Rettungskapsel ins All geschossen wurde und dann auf der Erde Schiffbruch erlitten hat. Da wundert es nicht, dass ich meine Eltern mit 6 Jahren gefragt hatte, ob ich denn nicht doch im Krankenhaus nach der Geburt verwechselt worden war. Allerdings konnte ich die optischen Merkmale, also die Verwandtschaft zu meinen Eltern nicht leugnen. Witziger Weise hat mein Mann ohne es zu ahnen immer im Scherz gesagt, dass ich doch eigentlich 8 Arme habe und Antennen am Kopf, welches sich auf der Erde in ein Menschenkostüm gezwängt hat, um nicht aufzufallen.
    Das meine Art zu denken, meine Wahrnehmung, mein Verhalten und mein Umgang mit meinen Mitmenschen, sich sehr unterscheidet, zieht sich durch mein bisheriges Leben wie ein vermeintlich roter Faden. Bis Anfang dises Jahres hatte ich nicht mal einen Namen dafür.
    Die Mutter einer Klassenkameradin in der 6ten Klasse, die selber Lehrerin (wenn ich mich recht erinner) an einer Hochschule war und Erfahrungen im Umgang mit Hochbegabung bei Kindern hatte, schätze mich in diese Richtung ein. Entweder hat meine Klassenkameradin von mir berichtet oder sie kam selbst zu dem Schluss, als sie mich bei den Kindergeburtstagen oder Freundschaftstreffen kennengelernt hat. Ich weiß es ehrlich nicht.
    Das ich Hochsensibel bin, wusste ich auch schon immer, nur hatte ich eben keine Beschreibung dafür. Wobei ich hier auch unterscheide, zwischen der dem emotionalen Aspekt und der bei mir ins Extrem gehenden Sensitivität der 5 Sinne. Ich finde die Begriffe Hochsensibilität und Hochbegabung wie zuvor erwähnt auch zu unscharf. Mir scheint es, dass viele Facetten in den Begriffen über die Zeit auch in der Wissenschaft sehr vermischt wurden. Ich bin immer noch für mich im Versuch abzugrenzen, welche Facetten in welcher Ausprägung bei mir sogar an Eigenheiten des Autismus grenzen. Das ist aber nur für mich persönlich relevant, um mich besser einschätzen zu können. Ich halte weder etwas von Schubladen, noch von Defizitären begrifflichen Ansätzen. Vieles kann sicherlich und zu dem Schluss bin ich für mich gekommen, eine Belastung sein. Muss es aber nicht. Jeder ist einzigartig. Jeder hat Stärken und Schwächen und kann damit für sich umgehen lernen. Deshalb hab ich mir für die Diagnostik auch eine erfahrene Psychologin gesucht, die den Ansatz der Neurodiversität begreift. Die tatsächliche Höhe des IQs ist für mich nebensächlich, so wie die Schuhgröße. Ich wollte den Teil meiner Persönlichkeit verstehen, um ihn besser ausleben und im Beruflichen einsetzen zu können. Die aktuellen IQ-Tests, die von erfahrenen Diagnostikern eingesetzt werden, geben im Detail tatsächlich etwas mehr Aufschluss über das Potential, als welches ich alle Formen der Intelligenz verstehe. Im kognitiven Sinn unter anderem als Problemlösungspotential. Deshalb ist mein persönlicher Eindruck, ebenso wie bei dir Anne-Barbara, dass die Hochsensibilität in dem emotionalen Aspekt, sowie die Wahrnehmungsfähigkeit der Sinne und die damit jeweils verbundene Informationsverarbeitung ein Weiterer ist. Auch unter Hochbegabten gibt es jene, die sich nicht als Hochsensibel empfinden oder von anderen so wahrgenommen werden. Ich glaube, dass jede menschliche Facette seine Ausprägungen haben kann im Weniger und Mehr, im Minder und im Extrem. Es gibt auch kognitiv hochintelligente „Psychopathen“ und „Narzisten“, die eine geringere emotionale Bandbreite und oder moralische und soziale Kompetenz aufweisen.
    Für Menschen, die quasi eine mehrfach Begabung haben, wie auch hier einige beschreiben, ist die Wahrscheinlichkeit sich einsam zu fühlen tatsächlich größer. Das ich mich wie anfangs beschrieben, als Alien gefühlt habe, hieß aber nicht, dass ich mich immer einsam als Kind und Jugendliche gefühlt habe. Ich habe immer Freunde oder Freundinnen gehabt. Nie viele, aber die die ich hatte, waren mir wahrhaftige Freunde und haben mindestens einen meiner Ausprägungen geteilt.
    Schwierig wurde es zu Beginn meiner Ausbildung, da ich hier mit einer gänzlich neuen Herausforderung zu tun hatte. Mit erwachsenen Menschen, die regelrecht Angst vor mir bekommen haben, die mein Verhalten missbilligt oder mir Missgunst entgegengebrachten. Das hat mein Vertrauen in Menschen, in Erwachsene tief erschüttert und mich in meiner Selbstwahrnehmung bis nach der Ausbildung stark irritiert und gehemmt. Ich habe weitere Stadien der sozialen, moralischen und emotionalen Entwicklung danach durchlaufen, mit allen Höhen und Tiefen die das Leben so zu bieten hat, bis zu dem heutigen Stand, sodass ich alles neu bewerte unter dem Aspekt der Hochsensibilität und Hochbegabung. Das war der zweite Punkt, weshalb ich mich mit der Psychologin in Verbindung gesetzt hatte. Ich sehne mich, wie die meisten hier nach Austausch und Akzeptanz und habe diesen gefunden. Mal sehen wie es noch wird. Deshalb kann ich Miriam und allen die Interesse haben Foren aufzusuchen, jene am ehesten empfehlen, die offen für Hochsensibilität und Hochbegabung sind. Die sind aus gutem Grund an eine Mitgliedschaft und auch manche an einen vorzuzeigenden anerkannten IQ-Test gebunden. Der Rahmen soll geschützt sein, damit man sich freier austauschen kann. Hochbegabten Foren, welche Hochbegabung rein an einen überdurchschnittlichen IQ orientieren, betrachte ich mit Vorsicht .Da hier die Wahrscheinlichkeit höher ist, eben die oben bereits erwähnten Hochbegabten zu treffen, die emotional und moralisch wenig ausgeprägte Individuen sind und der Umgang gerade für Hochsensible mitunter mindestens anstrengend und je nach Vorgeschichte auch problematisch sein könnte. Dennoch ist alles eine Erfahrung wert und ich verschließe mich dem auch nicht gänzlich. Alles hat seine Zeit. Den Zeitpunkt wann das eine dran ist oder ich mich entscheide es zu lassen oder zu beenden, bestimme ich selbst.
    Ich weiß von folgenden Portalen mit Austausch-Foren : http://www.uniqate.org (derzeit nur für Mädchen und Frauen), https://sensique.net (Hochbegabte und Hochsensible ohne IQ-Nachweis), https://www.cleverpeople.net/
    Lieben Gruß

    Antworten
    • Liebe Nebelparder,

      vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte und deiner differenzierten Gedanken zum Thema! Ich freue mich sehr über deine Foren-Empfehlungen, denn da konnte ich bisher nicht helfen.

      Herzliche Grüße,
      Anne-Barbara

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